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Schlagwort Archiv: Familie

Buchbesprechung: T. A. Wegberg „Klassenziel“

Cover T. A. WegbergLesealter 14+(rororo rotfuchs 2012, 296 Seiten)

Das Thema Amoklauf taucht in den letzten Jahren immer wieder in der Jugendliteratur auf – angesichts von Ereignissen wie in Erfurt, Emsdetten oder Winnenden ist das mehr als verständlich. Das Thema beschäftigt Jugendliche. Eine differenzierte Auseinandersetzung damit tut Not – Politiker helfen mit reflexartigen Reaktionen wie einem Ballerspielverbot da nicht wirklich weiter.

Trotz der vielen Bücher über das Thema Amoklauf hat mich bisher kaum eines so richtig überzeugt. Die Erklärungsmuster in den Büchern bleiben meiner Meinung nach schablonenhaft und unvollständig. Ich war neugierig, ob T. A. Wegberg das besser gelingt.

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Buchbesprechung: Christian Frascella „Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe“

Cover FrascellaLesealter 16+(Frankfurter Verlagsanstalt 2012, 317 Seiten)

Ob man mit diesem Buchcover einen Blumentopf gewinnen kann? Irgendwie musste ich bei dem Foto von dem aus der Nase blutenden Jungen an einen Junkie-Roman denken (nicht gerade meine bevorzugte Lektüre), und mit dem Titel konnte ich erst mal auch gar nichts anfangen. Was ist denn eine Mönchsrobbe? Das lässt sich leicht beantworten: In der Wikipedia sieht eine Mönchsrobbe so aus, wie man es von einer Robbe erwartet, es handelt sich dabei um eine Robbenart, die in tropischen und südtropischen Gewässern lebt.

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Buchbesprechung: Susan Kreller „Elefanten sieht man nicht“

Cover Susan KrellerLesealter 14+(Carlsen-Verlag 2011, 204 Seiten)

Manchmal gibt es seltsame Wege, wie man auf ein Buch aufmerksam wird. Im Fall von Susan Krellers Jugendroman „Elefanten sieht man nicht“ saß ich während der Leipziger Buchmesse mit Jurykollegen vom Deutschen Jugendliteraturpreis in einem Messecafé, und da kam dann Susan Kreller, die ich bis dahin nicht kannte, hinzu. Später, als ich dann am Stand des Carlsen-Verlags war, wurde ich gleich noch mal auf das Susan Krellers Buch aufmerksam gemacht. Susan Kreller hat bisher vor allem als Übersetzerin und Journalistin gearbeitet und nun eben ihr erstes Jugendbuch geschrieben – noch dazu zu einem brisantem Thema.

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Buchbesprechung: Agnes Hammer „Regionalexpress“

Cover Agnes HammerLesealter 14+(script5-Verlag 2011, 265 Seiten)

Deutsche, die zum Islam übertreten und dabei in die Fahrwasser radikal-islamischer Gruppierungen gelangen, werden häufig Konvertiten genannt. In den letzten gut 10 Jahren gab es immer wieder Vorfälle, wo seltsamerweise gerade Konvertiten auch in geplante Sprengstoffanschläge verwickelt waren – meist als Mittäter. Warum Jugendliche, die in Deutschland aufgewachsen sind, sich so radikalisieren lassen, ist für die meisten Menschen wohl unverständlich. Agnes Hammer, die 2010 das Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium als fördernswerte Jugendbuchautorin bekommen hat, hat sich in ihrem neuen Buch „Regionalexpress“ mit dem Thema auseinandergesetzt und genau einen solchen Jungen zur Hauptfigur gemacht.

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Buchbesprechung: Clay Carmichael „Zoë“

Cover Clay CarmichaelLesealter 11+(Hanser-Verlag 2011, 255 Seiten)

„Zoë“ hatte ich mir vor ein paar Monaten schon einmal auf die Schnelle angeschaut. Damals hatte ich aber keine Zeit, eine Buchbesprechung zu schreiben. Als ich vor ein paar Tagen ein weiteres Mal ein wenig im Buch gelesen habe, bin ich hängen geblieben – und deswegen gibt es jetzt doch noch eine Rezension darüber.

„Zoë“ ist, wie der Verlag schreibt, das erste Jugendbuch der Amerikanerin Clay Carmichael – doch meiner Meinung nach handelt es sich dabei eher um ein Kinderbuch für Leser(innen) ab 11 oder 12 Jahren.

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Buchbesprechung: Salah Naoura „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums”

Cover Salah NaouraLesealter 10+(Beltz & Gelberg-Verlag 2011, 142 Seiten)

Vor zwei Wochen hat Salah Naouras Kinderbuch „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“ einen begehrten deutschen Kinder- und Jugendbuchpreis bekommen: den Luchs des Jahres von der Wochenzeitung „Die Zeit“ und Radio Bremen. Davon, ob der Preis verdient an den Autor ging, wollte ich mir natürlich selbst ein Bild machen.

In Salah Naouras Buch spielt Finnland übrigens eine wichtige Rolle. Nun könnte man meinen, dass Naoura selbst aus Finnland stammt – doch das stimmt nicht. Salah Naoura hat syrische Wurzeln, ist aber in Deutschland aufgewachsen, hat aber immerhin neben Germanistik auch Skandinavistik studiert.

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Buchbesprechung: Marlene Röder „Melvin, mein Hund und die russischen Gurken“

Cover Marlene RöderLesealter 14+(Ravensburger-Verlag 2011, 126 Seiten)

Kurzgeschichten? Damit quälen Deutschlehrer doch immer ihre Schüler – sei es, um Inhaltsangaben und Textzusammenfassungen oder das Interpretieren von literarischen Texten einzuüben. Schuld daran ist wohl vor allem das praktische Textformat: Kurzgeschichten lassen sich hervorragend kopieren und im Lesebuch unterbringen, man kann sie in einer Schulstunde lesen und besprechen … Und so haben viele Jugendliche wohl eine Aversion gegen Kurzgeschichten. Leider. Dabei sind Kurzgeschichten – finde ich – wirklich etwas Besonderes. Sehr verdichtet schildern sie außergewöhnliche Situationen von Personen, oft Wendepunkte in ihrem Leben …

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Buchbesprechung: Els Beerten „Als gäbe es einen Himmel“

Cover Els BeertenLesealter 14+(Fischer-Verlag 2011, 624 Seiten)

Anfang 2005 erschien der letzte Roman der Belgierin Els Beerten auf Deutsch bei Sauerländer (inzwischen bei Fischer als Taschenbuch aufgelegt): „Lauf um dein Leben“. Auch wenn mir die Geschichte über ein Mädchen, das mit Laufen über einen Unfall hinwegzukommen versucht, anfangs nicht so ganz zusagte, am Ende habe ich das Buch begeistert aus der Hand gelegt. Gut sechs Jahre hat es nun gedauert, bis es einen neuen Roman von Els Beerten auf Deutsch gab, und „Als gäbe es einen Himmel“ ist ein dicker Schmöker geworden, der mich – das sei vorweg gesagt – wieder begeistert hat.

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Buchbesprechung: Regina Dürig „Katertag – Oder: Was sagt der Knopf bei Nacht?“

Cover Regina DürigLesealter 14+(Chicken House-Verlag 2011, 110 Seiten)

Die Entstehungsgeschichte von Regina Dürigs Debütroman „Katertag“ ist schon eine Geschichte für sich. Die Idee für den Roman trug die deutsche Autorin, die inzwischen in der Schweiz lebt, schon länger mit sich herum. Als sie die Ausschreibung des Schreibwettbewerbs „Der goldene Pick“ gelesen hatte, kam ihr der Gedanke, aus ihrer ursprünglichen Romanidee ein Jugendbuch zu machen, und sie setzte sich daran. Den Schreibwettbewerb gewann sie mit dem unveröffentlichten Manuskript dann im Dezember 2010, und als Belohnung wurde der Roman bei Chicken House aufgelegt. Ja, so kann es gehen …

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Buchbesprechung: Jenny Valentine „Das zweite Leben des Cassiel Roadnight“

Cover Jenny ValentineLesealter 14+(dtv 2011, 237 Seiten)

Das letzte Jugendbuch von Jenny Valentine liegt nicht lange zurück und kam erst im Frühjahr dieses Jahres heraus. „Die Ameisenkolonie“ hat mir anfangs wirklich gut gefallen, vom letzten Drittel des Buches, wo sich alles in Wohlgefallen aufgelöst hat, war ich dann jedoch ziemlich enttäuscht. Jenny Valentine kann schreiben, aber nach ihrem gelungenen Erstlingswerk „Wer ist Violet Park?“ blieb die britische Autorin leider immer unter ihren Möglichkeiten. Schade. Mit „Das zweite Leben des Cassiel Roadnight“ habe ich die Hoffnung verbunden, dass Jenny Valentine mal wieder ein rundum gelungenes Buch vorlegt.

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Buchbesprechung: Jenny Valentine „Die Ameisenkolonie“

Cover Jenny ValentineLesealter 13+(dtv 2011, 215 Seiten)

Wer ist Violet Park?“ war Jenny Valentines erstes Jugendbuch. Mit der skurrilen Idee, dass ein Junge eine Urne klaut und herauszufinden versucht, wer darin verbrannt wurde, hat sich die englische Autorin gleich in die Herzen einiger Leser geschrieben.

Den Faible für ungewöhnliche Figuren und Ideen hat Jenny Valentine auch in ihrem zweiten Buch „Kaputte Suppe“ behalten, und ihr neuestes Buch „Die Ameisenkolonie“ darf da nicht hintenan stehen. Tut es auch nicht, um zumindest das vorwegzunehmen …

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Buchbesprechung: Kate de Goldi „Abends um 10“

Cover Kate de GoldiLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2011, 335 Seiten)

Lange habe ich um das Buch der Neuseeländerin Kate de Goldi (puh, was für ein Name!) einen Bogen gemacht, und ich nehme an, es lag vor allem am Buchcover, mit dem ich nicht so richtig etwas anfangen konnte: die Babuschka mit dem Wecker darauf, auf dem wiederum ein Vogel sitzt, der den Namen der Autorin herauszwitschert. Das fand ich dann doch etwas kitschig. Dass der Buchumschlag durchaus zum Buch passt, weiß erst, wer den Roman gelesen hat – aber verkaufsfördernd und Interesse weckend finde ich die Illustration darauf trotzdem nicht.

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