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Schlagwort Archiv: Krieg

Buchbesprechung: Julya Rabinowich „Der Geruch von Ruß und Rosen“

Cover: Julya Rabinowich „Der Geruch von Ruß und Rosen“Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2023, 235 Seiten)

„Der Geruch von Ruß und Rosen“ ist der dritte Band, in dem es um Madina, ein Mädchen, das mit seiner Familie aus einem nicht genau benannten Kriegsgebiet nach Mitteleuropa geflohen ist. Seltsam, dass der Band weder vom Titel noch vom Cover her zu den vorhergehenden Bänden passt. „Dazwischen: Ich“ und „Dazwischen: Wir“ hießen nicht nur anders, sondern waren auch in einem tagebuchähnlichem Layout veröffentlicht worden. Man muss über das neue Buch von Julya Rabinowich schon ein bisschen was wissen, um es als Fortsetzung zu erkennen …

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Buchbesprechung: Zoran Drvenkar „Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück“

Cover: Zoran Drvenkar „Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück“Lesealter 12+(Hanser-Verlag 2023, 159 Seiten)

Das letzte Buch, das ich von Zoran Drvenkar gelesen habe (und das ist noch gar nicht so lange her), war ein Thriller für Jugendliche ab 16 Jahren. Sein neuer Roman ist dagegen ein Kinderbuch – also etwas ganz anderes – und trägt einen schon fast poetisch klingenden Titel. Im März 2023 hat Zoran Drvenkars Kinderroman auch gleich den Luchs von Radio Bremen und der Wochenzeitung Die Zeit bekommen – und schwups, schon war kaum noch ein Cover im Internet ohne die Luchs-Plakette zu bekommen. Da musste ich etwas suchen.

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Buchbesprechung: Tamta Melaschwili „Abzählen“

melaschwili_abzaehlenLesealter 15+(Unionsverlag 2012, 105 Seiten)

Da hat in diesem Jahr das einzige Jugendbuch, das ich nicht gelesen habe, den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen, und im Bericht über die Preisverleihung habe ich versprochen, dass ich eine Buchbesprechung nachholen werde. Dass das von der georgischen Schriftstellerin Tamta Melaschwili geschriebene „Abzählen“ an mir vorbeigegangen ist, hatte seinen Grund: Es ist nicht explizit als Jugendroman veröffentlicht, von daher auch hauptsächlich in den „normalen“ Literaturbeilagen besprochen worden. Dennoch: Nach der Nominierung im März 2013 hätte ich es natürlich lesen sollen …

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Buchbesprechung: Els Beerten „Als gäbe es einen Himmel“

Cover Els BeertenLesealter 14+(Fischer-Verlag 2011, 624 Seiten)

Anfang 2005 erschien der letzte Roman der Belgierin Els Beerten auf Deutsch bei Sauerländer (inzwischen bei Fischer als Taschenbuch aufgelegt): „Lauf um dein Leben“. Auch wenn mir die Geschichte über ein Mädchen, das mit Laufen über einen Unfall hinwegzukommen versucht, anfangs nicht so ganz zusagte, am Ende habe ich das Buch begeistert aus der Hand gelegt. Gut sechs Jahre hat es nun gedauert, bis es einen neuen Roman von Els Beerten auf Deutsch gab, und „Als gäbe es einen Himmel“ ist ein dicker Schmöker geworden, der mich – das sei vorweg gesagt – wieder begeistert hat.

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Kurzrezension: Elisabeth Combres „Die stummen Schreie“

Cover Elisabeth CombresLesealter 12+(Boje-Verlag 2010, 121 Seiten)

Ruanda war bis 1916 deutsche, danach bis 1962 belgische Kolonie, bevor es unabhängig wurde. Wie in vielen ehemaligen Kolonialländern gab es auch in Ruanda nach der Unabhängigkeit schlimme Bürgerkriege, in denen sich verschiedene Volksgruppen bekämpft haben. Das Buch „Die stummen Schreie“ der französischen Autorin Elisabeth Combres spielt in den Jahren nach 1994, als in Ruanda die Volksgruppe der Hutus einen üblen Völkermord an den Tutsis verübten. Eine schreckliche Zeit war das – Schätzungen zufolge wurden bis zu einer Million Menschen getötet.

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Kurzrezension: Kathrin Steinberger „Die Brüder von Solferino“

Cover Kathrin SteinbergerLesealter 12+(Jungbrunnen-Verlag 2010, 209 Seiten)

Henri Dunant – irgendwie kam mir der Name bekannt vor, als ich „Die Brüder von Solferino“ gelesen habe. Tja, das hat man davon, wenn man sich vorher nicht richtig über die Bücher, die man liest, informiert. (Aber gut, ich mache das mit Absicht, um möglichst unvoreingenommen an die Bücher heranzugehen.) Henri Dunant ist jedenfalls eine der Hauptfiguren des Jugendromans von Kathrin Steinberger und gilt als Begründer des Roten Kreuzes. „Die Brüder von Solferino“ wurde auch geschrieben, weil sich am 30. Oktober 2010 sein Todestag zum hundertsten Mal jährt.

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Buchbesprechung: Alice Greenway “Weiße Geister”

Cover GreenwayLesealter 16+(Mare-Buchverlag 2009, 220 Seiten)

Mit „Weiße Geister“ der in Schottland lebenden Amerikanerin Alice Greenway gibt es mal wieder einen Ausflug in die Welt der Bücher für Erwachsene. Das Erstlingswerk der Autorin ist im Mare-Buchverlag erschienen, und dass der Roman in Hongkong spielt, ist wohl kein Zufall, denn die Autorin ist dort teilweise selbst aufgewachsen.

Warum „Weiße Geister“ trotzdem ein Buch für Jugendliche sein könnte? Weil es vor allem von zwei Mädchen handelt …

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Buchbesprechung: Marjolijn Hof "Tote Maus für Papas Leben"

Cover HofLesealter 12+(Bloomsbury-Verlag 2008, 104 Seiten)

Im niederländischen Original heißt Marjolijn Hofs Buch „Een kleine kans“, was man mit „Eine kleine Chance“ übersetzen könnte. Da gefällt mir „Tote Maus für Papas Leben“ doch besser, auch wenn das nicht allzu viel über das Buch verrät.

„Tote Maus für Papas Leben“ ist Marjolijn Hofs erstes Jugendbuch, hat jedoch in den Niederlanden gleich einige niederländische Literaturpreise eingeheimst: den Goldenen Griffel (Gouden Griffel) und die Goldene Eule (Gouden Uil). Und jetzt ist das Buch auch auf Deutsch erschienen …

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Buchbesprechung: Peter Münch "Der Duft des Lindenbaums"

Cover MünchLesealter 12+(Ravensburger-Verlag 2008, 187 Seiten)

Peter Münch, der Journalist bei der Süddeutschen Zeitung ist und lange Zeit auch Reporter auf dem Balkan war, hat mit „Der Duft des Lindenbaums. Ein Tagebuch aus Sarajevo“ ein Jugendbuch geschrieben, das die Belagerung von Sarajevo (der Link führt zum dazugehörigen Wikipedia-Artikel) im Bosnienkrieg von 1992 bis 1996 zum Thema hat. Etwa 11.000 Menschen, darunter 1.600 Kinder, wurden bei der Belagerung getötet – und in seinem Buch hat er das authentische Tagebuch eines Mädchens aus Sarajevo verwendet, um es in einen Jugendroman einzubauen. Ein eher untypisches Jugendbuch ist das daraus geworden, das eine wahre Geschichte als Vorlage hat…

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Buchbesprechung: Michael Gerard Bauer "Running Man"

Cover BauerLesealter 12+(Nagel & Kimche Verlag 2007, 269 Seiten)

Es ist wohl der Traum vieler Lehrer, einmal einen Roman zu schreiben – und Michael Gerard Bauer, der als Englischlehrer in Brisbane (Australien) arbeitet, hat mit gut 50 Jahren diesen Traum wahr gemacht. „The Running Man“, wie das Buch im englischen Original heißt, hat in Australien einige Preise eingeheimst – so stellt man sich sicher den Einstieg in eine Schriftstellerkarriere vor.
(Auch wenn ich übrigens selbst Lehrer bin: Ein Jugendbuch von mir ist derzeit nicht geplant… 🙂 – dafür erscheint demnächst – wenn das bisschen Eigenwerbung erlaubt ist – ein Buch über Apples neues Betriebssystem, das ich mit zwei Freunden geschrieben habe.)

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Buchbesprechung: Lian Hearn "Der Ruf des Reihers"

Cover HearnLesealter 14+(Carlsen-Verlag 2007, 794 Seiten)

Eigentlich – so hieß es zu Beginn – sollte die Otori-Reihe eine Trilogie sein. Das stimmt nach wie vor, aber nur insofern, als es drei Hauptbände gibt („Das Schwert in der Stille„, „Der Pfad im Schnee„, „Der Glanz des Mondes„), auf die noch zwei weitere Bände, die die Geschichte abrunden, folgen. Und der erste davon („Der Ruf des Reihers“) liegt seit Anfang des Jahres auch auf Deutsch vor.
Mich haben die Otori-Bücher der australischen Autorin Lian Hearn (die eigentlich Gillian Rubinstein heißt) von Anfang an fasziniert, weil die befremdliche Welt des feudalen Japan so intensiv darin beschrieben wird. Und so war ich gespannt auf den vierten Band – wegen der 800 Seiten, die man nicht mal so eben nebenbei liest, habe ich ihn mit Absicht jedoch etwas liegen lassen…
Übrigens: Man sollte unbedingt die ersten drei Bände gelesen haben, bevor man an dieses Buch herangeht.

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