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Schlagwort Archiv: Familie

Buchbesprechung: Katya Balen „October, October“

Cover: Katya Balen „October, October“Lesealter 11+(Hanser-Verlag 2023, 215 Seiten)

Warum nicht gleich damit rausrücken? Ich frage mich, wie man einem Buch ein so dermaßen kitschiges Cover geben kann … Wer die Geschichte kennt, stellt sich die Hauptfigur jedenfalls ganz sicher anders vor; dass sie so gestriegelt vor einem Baum sitzt und mit elfengleichen Zügen nach vorne guckt, passt einfach überhaupt nicht. Warum ich das Buch trotzdem gelesen habe? Mir wurde gesagt, dass Inhalt und Cover nicht zusammenpassen. Und das kann ich nach der Lektüre zumindest schon mal bestätigen.

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Buchbesprechung: Susin Nielsen „Peanuts und andere Katastrophen“

Cover: Susin Nielsen „Peanuts und andere Katastrophen“Lesealter 11+(Urachhaus-Verlag 2023, 235 Seiten)

Die Kanadierin Susin Nielsen ist im deutschen Sprachraum eine der großen Neuentdeckungen der letzten Jahre gewesen – in Kanada ist sie schon länger bekannt, hat sich dort auch einen Namen als Drehbuchautorin für Serien gemacht. Ihre Bücher sind immer erfrischend, handeln mit Humor und Witz zugleich von schwierigen Lebenssituationen, in denen sich Kinder und Jugendliche befinden. Kurz, die Mischung stimmt einfach. „Peanuts und andere Katastrophen“ ist eigentlich ihr Erstling als Kinderbuch (auch wenn sie schon anderes geschrieben hatte), der aber erst jetzt übersetzt auf Deutsch vorliegt.

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Buchbesprechung: David Levithan & Jennifer Niven „Nimm mich mit dir, wenn du gehst“

Cover: David Levithan & Jennifer Niven „Nimm mich mit dir, wenn du gehst“Lesealter 14+(cbj 2023, 348 Seiten)

Beim Namen David Levithan muss ich sofort an „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ denken, das meiner Meinung nach beste und innovativste Buch des amerikanischen Autors (die Verfilmung kann man meiner Meinung nach eher vergessen). Die Grundidee, dass eine Seele jeden Morgen in einem anderen Körper aufwacht, fand ich einfach genial. Für ein neues Buch hat sich David Levithan mit Jennifer Niven zusammengetan – das Thema, um das es in dem Roman geht, ist heikel: Das Buch handelt von zwei Geschwistern, die zu Hause psychische und physische Gewalt erfahren haben.

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Buchbesprechung: Susan Kreller „Hannas Regen“

Cover: Susan Kreller „Hannas Regen“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2022, 190 Seiten)

Habe ich richtig gezählt und ist „Hannas Regen“ der vierte Jugendroman von Susan Kreller? Jedenfalls ist es der vierte, den ich gelesen habe und hier bespreche; kurioserweise hat sie 2015 für „Schneeriese“, den Jugendroman, der mir von den drei bisherigen am wenigsten gefallen hat, den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen. Aber davon abgesehen: Was ich an Susan Kreller schon immer geschätzt habe, sind ihre einfühlsamen und sprachlich sehr ausgefeilt erzählten Geschichten. Von daher war der neue Roman für mich ein Muss.

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Buchbesprechung: Gabriele Clima „Der Geruch von Wut”

Cover: Gabriele Clima „Der Geruch von Wut”Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2022, 187 Seiten)

Italienische Jugendbücher sind in Deutschland eher eine Rarität. Ich hadere zum Beispiel damit, dass neue Bücher von Christian Frascella nach drei Romanen nun nicht mehr ins Deutsche übersetzt werden. Christian Frascella war einfach ein toller Autor, von dem ich gerne mehr gelesen hätte. Von Gabriele Clima wurden laut Hanser-Verlag in Italien bereits mehr als 50 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, in Deutschland ist nach „Der Sonne nach“ nun mit „Der Geruch von Wut“ ein zweiter Jugendroman erschienen.

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Buchbesprechung: J. M. M. Nuanez „Birdie und ich“

Cover: J. M. M. Nuanez „Birdie und ich“Lesealter 11+(dtv 2022, 279 Seiten)

Es regnet bunte Regentropfen, manche in Regenbogenfarben, einer ist ein symbolisierter Heißluftballoon, und der Regenschirm spannt sich als Buchtitel über zwei Geschwistern auf. Ein poetisches Cover, das schon viel über das Buch verrät. J. M. M. Nuanez hat mit „Birdie und ich“ ihren Debütroman vorgelegt und dafür gleich den Luchs der Wochenzeitung „Die Zeit“ bekommen. Über die junge Amerikanerin erfährt man aber eher wenig: Sie lebt mit Mann und Sohn in den USA, liebt – wie sie auf ihrer Webseite schreibt – Katzen, Pizza und YouTube, außerdem das Gärtnern und Bauen von Miniatur-Dingen.

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Buchbesprechung: Oliver Reps „Der Tag, der nie kommt“

Cover: Oliver Reps „Der Tag, der nie kommt“Lesealter 14+(360-Grad-Verlag 2022, 201 Seiten)

Einen interessanten Lebenslauf hat Oliver Reps, der mit „Der Tag, der nie kommt“ seinen in den Niederlanden gleich prämierten Debütroman vorgelegt hat: Mit sechs Jahren ist er mit seinen Eltern aus Deutschland nach Holland umgezogen, hat dort studiert und längere Zeit unter anderem fürs Verkehrsministerium gearbeitet. 2010 hat er dann eine Kinderbuchhandlung eröffnet – irgendwo muss da also ein Faible für Kinder- und Jugendbücher gewesen sein. Dass er dann selbst einen Jugendroman schreibt, ist nicht zwingend logisch, aber passt dazu.

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Buchbesprechung: Will Gmehling „Das Elser-Eck – die Bukowskis machen weiter“

Cover: Will Gmehling „Das Elser-Eck"Lesealter 10+(Peter-Hammer-Verlag 2022, 177 Seiten)

Freibad“ hieß der erste Band von Will Gmehlings Bukowskis-Büchern … Ob damals schon daran gedacht war, dass es mindestens zwei weitere Bände geben würde? Jedenfalls hat Will Gmehling für den Erstling gleich den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen – zu recht, denn die Geschichte ist erfrischend erzählt. Band 2 „Nächste Runde“ habe ich (vor)gelesen, aber nicht hier besprochen, und der nun vorliegende Band 3 dürfte das erste hier besprochene Buch sein, das ich nicht alleine gelesen, sondern vorgelesen habe. Kleiner Tipp am Rande: Alle drei Bücher eigenen sich hervorragend zum Vorlesen für Kinder ab 9 oder 10 Jahren.

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Buchbesprechung: Alina Bronsky „Schallplattensommer“

Cover: Alina Bronsky „Schallplattensommer“Lesealter 15+(dtv 2022, 190 Seiten)

Es ist ganz schön lange her, dass ich ein Buch von Alina Bronsky gelesen habe. Es war im Herbst 2013, und zwar „Nenn mich einfach Superheld“. Ziemlich genau fünf Jahre davor war ich das erste Mal auf die aus Russland stammende, später in Deutschland aufgewachsene Autorin gestoßen: als ihr Debütroman „Scherbenpark“, obwohl nicht als Jugendbuch veröffentlicht, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde (den Preis hat damals jedoch Kevin Brooks‘ „The Road of the Dead“ erhalten).

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Buchbesprechung: Julya Rabinowich „Dazwischen: Wir“

Cover: Julya Rabinowich „Dazwischen: Wir“Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2022, 255 Seiten)

„Dazwischen: Ich“ war auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle aus Syrien der meines Wissens erste Jugendroman, der sich intensiv damit auseinandergesetzt hat, wie es einem Flüchtlingsmädchen geht, das nach Mitteleuropa kommt. Seitdem sind 5-einhalb Jahre vergangen, und mit „Dazwischen: Wir“ erzählt Julya Rabinowich die Geschichte von Madina weiter – allerdings nicht fünf Jahre, sondern ein Jahr später. Dass der Roman durch den Ukraine-Krieg und die Flüchtlinge aus der Ukraine eine ganz neue und schlimme Aktualität bekommt, war beim Entstehen nicht zu ahnen …

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Buchbesprechung: Kirsten Miller „Hörst du, wie der Himmel singt?“

Cover: Kirsten Miller „Hörst du, wie der Himmel singt?“Lesealter 15+(Baobab-Verlag 2021, 279 Seiten)

Der Baobab-Verlag bringt wenige Bücher pro Jahr heraus, und nicht immer sind Jugendromane dabei. Wenn sich unter den Neuerscheinungen jedoch ein Jugendbuch befindet, schaue ich es mir gerne an – denn zum Programm von Baobab gehört es, ursprüngliche Literatur aus anderen Ländern, die es nicht in andere Verlagsprogramme schafft, herauszugeben. Kisten Millers Roman spielt in Südafrika, wo die Autorin auch lebt; und es geht um zwei Jugendliche, die plötzlich auf sich allein gestellt sind und sich durchkämpfen müssen.

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Buchbesprechung: Elisabeth Steinkellner „Esther und Salomon“

Cover: Elisabeth Steinkellner „Esther und Salomon“Lesealter 14+(Tyrolia-Verlag 2021, 334 Seiten)

Elisabeth Steinkellner hat in den letzten Jahren einige ganz besondere Jugendbücher geschrieben – besonders beeindruckend fand ich „Papierklavier“, bei dem ich nach wie vor sehr gespannt bin, ob es am Ende als eines der sechs für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominierten Jugendbüchern das Rennen macht. Die Nominierung hat es in jedem Fall verdient. Mit ihrem neuen Buch setzt die Österreicherin fort, was sie in Papierklavier begonnen hat: weg vom Epischen hin zum sprachbewussten Schreiben; denn „Esther und Salomon“ ist ein Versroman.

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