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Schlagwort Archiv: Kurzgeschichten

Buchbesprechung: Jason Reynolds „Asphalthelden“

Cover: Jason Reynolds „Asphalthelden“Lesealter 13+(dtv 2021, 187 Seiten)

Es ist beeindruckend, wie viele Bücher Jason Reynolds in den letzten Jahren geschrieben hat; einige davon habe auch gelesen: unter anderem die Reihe über das Läuferteam (z. B. Band 1 „Ghost“); und zuletzt „Long way down“, das für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war. Trotz dieser Massenproduktion hatte ich bisher nie den Eindruck, dass die Bücher flache Massenware sind; nein, Jason Reynolds lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen. Und das gilt auch für „Asphalthelden“, einem Buch, das zehn Kurzgeschichten über Kinder und Jugendliche beinhaltet, die nach dem Ende des Unterrichts nach Hause gehen.

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Buchbesprechung: Marina Keegan „Das Gegenteil von Einsamkeit“

keegan_einsamkeitLesealter 16+(Fischer-Verlag 2015, 281 Seiten)

Das Buch von Marina Keegan umweht etwas Bitteres, denn es wird das einzige und letzte Buch der Autorin bleiben. Mit 22 Jahren kam die Studentin, die unbedingt Schriftstellerin werden wollte, bei einem Autounfall ums Leben. Ihr Freund war am Steuer eingeschlafen – er überlebte den Unfall, sie nicht. Marinas Eltern verzichteten auf eine Klage gegen Marinas Freund, weil diese das sicher nicht gewollt hätte. Erschienen ist „Das Gegenteil von Einsamkeit“ posthum – eine Professorin der Yale University, an der Marina studierte, kümmerte sich darum, dass die besten Texte, die das Mädchen bis dahin geschrieben hatte, in einem Buch veröffentlicht wurden.

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Buchbesprechung: James Roy „City – down under“

roy_cityLesealter 15+(Gerstenberg-Verlag 2014, 283 Seiten)

James Roys neues Jugendbuch „City – down under“, bereits Ende Januar 2014 erschienen, ist mir doch glatt durch die Lappen gegangen – nach dem fulminanten Vorgänger „Town – Irgendwo in Australien“ (das auch für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 nominiert war) war klar, dass ich das nächste Buch des Autors auch lesen will. Und nun, mit einem halben Jahr Verspätung habe ich das Buch doch noch „gefunden“ – und mir auch gleich vorgenommen  …

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Buchbesprechung: Junot Díaz „Und so verlierst du sie“

diaz_verlierstLesealter 16+(S. Fischer-Verlag 2013, 268 Seiten)

„Der literarische Superstar des Amerikas von Barack Obama“ – das ist doch mal eine Aussage … Zu lesen ist sie auf einem Aufkleber, der sich auf Junot Díaz Kurzgeschichten-Band „Und so verlierst du sie“ befindet. Mal ganz ehrlich: Das ist eine Werbeaussage, die es in sich hat. „Literarischer Superstar“ – klingt das nicht gut und nach „Das muss ich gelesen haben, sonst habe ich was verpasst!“? Und „Amerika von Barack Obama“ – was damit wohl gemeint ist? Dass die Großmacht multikultureller geworden ist, weil sie einen farbigen Präsidenten hat? Dass der amerikanische Staat auch unter Obama unverfroren und nicht gerade auf Grundlage demokratischer Gesetze in den Daten anderer schnüffelt und den Internetverkehr überwacht – darauf wird hier sicher nicht angespielt …

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Buchbesprechung: Marlene Röder „Melvin, mein Hund und die russischen Gurken“

Cover Marlene RöderLesealter 14+(Ravensburger-Verlag 2011, 126 Seiten)

Kurzgeschichten? Damit quälen Deutschlehrer doch immer ihre Schüler – sei es, um Inhaltsangaben und Textzusammenfassungen oder das Interpretieren von literarischen Texten einzuüben. Schuld daran ist wohl vor allem das praktische Textformat: Kurzgeschichten lassen sich hervorragend kopieren und im Lesebuch unterbringen, man kann sie in einer Schulstunde lesen und besprechen … Und so haben viele Jugendliche wohl eine Aversion gegen Kurzgeschichten. Leider. Dabei sind Kurzgeschichten – finde ich – wirklich etwas Besonderes. Sehr verdichtet schildern sie außergewöhnliche Situationen von Personen, oft Wendepunkte in ihrem Leben …

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Buchbesprechung: Chris Priestley „Onkel Montagues Schauergeschichten“

Cover Chris PriestleyLesealter 11+(Bloomsbury-Verlag 2010, 223 Seiten)

Schauergeschichten – damit wird man in den letzten Jahren nicht so oft konfrontiert. Gut verkaufen sich derzeit Fantasyromane und Thriller. Von daher ist Chris Priestleys Kinderbuch „Onkel Montagues Schauergeschichten“ eine willkommene Abwechslung – auch wenn ich eher skeptisch an das Buch herangegangen bin. Der Grund hierfür lag darin, dass mich die Aufmachung sehr an die Bücher von Philip Ardagh (z. B. „Schlimmes Ende“) erinnert haben – und das waren Kinderbücher, mit denen ich nicht allzu viel anfangen konnte (allerdings kenne ich auch einige große Fans der Ardagh-Bücher, die deren Humor lieben).

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Buchbesprechung: Nava Semel “Liebe für Anfänger”

Cover SemelLesealter 15+(Jacoby & Stuart-Verlag 2010, 113 Seiten)

Ein Buch mit Kurzgeschichten – da werden viele an Deutschstunden denken, in denen Geschichten zerlegt und analysiert, für Inhaltsangaben und Textzusammenfassungen herangezogen werden. Bei Schülerinnen und Schülern ist das mitunter nicht unbedingt beliebt, und so haben es Kurzgeschichten schwer, Leser zu finden. Dabei sind sie – sofern gut gemacht – eine ganz besondere literarische Form.

Die Israelin Nava Semel hat ein Bändchen mit sieben Kurzgeschichten geschrieben (von Mirjam Pressler übersetzt), in denen es um das Thema Liebe geht. Vom Thema her also durchaus etwas, das Jugendliche interessieren könnte.

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Buchbesprechung: Jochen Till “Überall Mädchen – Der große Nick erzählt”

Cover TillLesealter 15+(Carlsen-Verlag 2009, 159 Seiten)

„Der große Nick erzählt“ – erinnert uns das nicht an etwas? Ja, genau: René Goscinny, der Erfinder der Asterix-Figur, hat die bekannten Kurzgeschichten über den kleinen Nick geschrieben, die von Jean-Jacques Sempé illustriert wurden. Und mit seinem Kurzgeschichten-Band „Überall Mädchen“ verneigt sich Jochen Till vor Goscinny, dessen Geschichten ihm so gut gefallen.

Auch Jochen Tills Geschichten sind übrigens durch viele Zeichnungen aufgelockert. Sie stammen aus der Feder von Zapf.

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Buchbesprechung: Nadia Budde “Such dir was aus, aber beeil dich!”

Cover BuddeLesealter 14+(Fischer-Verlag 2009, 192 Seiten)

In den Presseinformationen des Fischer-Verlags steht, dass Nadia Budde in Berlin geboren wurde – aber die Autorin ist wohl, wenn man es genau nimmt, in Ost-Berlin aufgewachsen sein, denn in „Such dir was aus, aber beeil dich!“ handeln viele Episoden vom Leben in der DDR.

Das Buch trägt den Untertitel „Kindsein in zehn Kapiteln“, und als Absolventin der Kunsthochschule hat Nadia Budde nicht nur Texte verfasst, sondern alles ist in einer Art Comic-Stil mit Sprechblasen und Bildüber- und -unterschriften illustriert.

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Buchbesprechung: Mischa-Sarim Vérollet “Das Leben ist keine Waldorfschule”

Cover VérolletLesealter 16+(Carlsen-Verlag 2009, 155 Seiten)

Wisst ihr, was ein Poetry Slam ist? Ein Dichter-Wettkampf auf einer Bühne, bei dem mehrere Autoren gegeneinander antreten und versuchen, selbst geschriebene kurze Texte möglichst witzig und ausdrucksvoll vorzulesen. Das Publikum dient dabei als Jury, und das Ganze folgt festen Regeln. (Mehr über Poetry Slams erfahrt ihr in diesem Wikipedia-Artikel.)

Warum ich das frage? Weil Mischa-Sarim Vérollet Poetry Slam-Dichter ist und jetzt eine Auswahl seiner besten Texte in einem Buch bei Carlsen veröffentlicht hat. Kein ganz typisches Jugendbuch ist das, aber eines, das Jugendliche lesen können.

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Buchbesprechung: Shaun Tan "Geschichten aus der Vorstadt des Universums"

Cover TanLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2008, 96 Seiten)

„Komisch, dass man jetzt, wo jeder Haushalt seine eigene Interkontinentalrakete hat, kaum noch darüber nachdenkt. Anfangs wurden sie noch wahllos ausgegeben. Da war es noch aufregend. Ein Bekannter bekam ein Schreiben von der Regierung, und eine Woche später lud ein Laster die Rakete ab. Dann musste jedes Eckhaus eine haben, dann jedes zweite Haus, und jetzt würde es merkwürdig aussehen, wenn man beim Geräteschuppen oder der Wäscheleine keine Rakete stehen hätte.“

Mit solchen bizarren Anfängen von Geschichten wird man konfrontiert, wenn man Shaun Tans Buch „Geschichten aus der Vorstadt des Universums“ liest.

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Buchbesprechung: Zoran Drvenkar "Die Nacht, in der meine Schwester den Weihnachtsmann entführte"

Cover DrvenkarLesealter 10+(Carlsen-Verlag 2005, 259 Seiten)

Rechtzeitig vor Weihnachten habe ich es geschafft, ein richtiges Weihnachtsbuch zu lesen – und noch dazu von dem Jugendbuchautor, den ich im Moment für den begabtesten unter den deutschen halte: Zoran Drvenkar. Seine Bücher – auch wenn sie vom Inhalt her oft schwer zu verdauen sind – mag ich einfach, weil sie einen so bildreichen Schreibstil haben. Ich war wirklich gespannt, ob und wie Zoran Drvenkar das schwierige Thema „Weihnachten“ meistert – ohne in Kitsch und Rührung wie in einer hohen Schneeböe stecken zu bleiben.

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