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Schlagwort Archiv: 2. Weltkrieg

Buchbesprechung: Anna Woltz „Nächte im Tunnel“

Cover: Anna Woltz „Nächte im Tunnel“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2022, 222 Seiten)

Anna Woltz ist nicht nur, wie es im Buchumschlag steht, eine der Lieblingsautorinnen der Übersetzerin Andrea Kluitmann, sondern auch von mir. Dass das Buch im Zweiten Weltkrieg spielen könnte, kann man angesichts des Covers vermuten – das sind keine modernen Kriegsflugzeuge, die man darauf sieht. Das Cover selbst gefällt mir allerdings nicht so richtig: dunkel, das Mädchen schemenhaft gezeichnet, die Decke wirkt hineinkopiert – allerdings ist das holländische Cover auch nicht die Wucht. Da ist ein Tunnel zu sehen, aber eben kein U-Bahn-Tunnel, in dem ein Großteil der Geschichte spielt …

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Buchbesprechung: Frank Maria Reifenberg „Wo die Freiheit wächst“

Cover: Frank Maria Reifenberg „Wo die Freiheit wächst“Lesealter 14+(Verlag arsEdition 2019, 335 Seiten plus Anhang)

Was gab es früher viele Jugendbücher, die thematisch etwas mit dem Dritten Reich zu tun hatten. Mein Eindruck ist, dass es in den letzten Jahren weniger geworden sind. Frank Maria Reifenberg hat sich von daher auf zweierlei Weise an etwas eher Altmodisches gewagt: Ein Roman, der im Dritten Reich spielt, wird vielleicht vordergründig als nicht so ganz aktuell angesehen – ich würde das angesichts eines wieder erschreckend lauter werdenden Rechtsradikalismus allerdings in Zweifel ziehen. Außerdem ist „Wo die Freiheit wächst“ ein Briefroman – ein heute eher seltsam vorkommendes Format. Kein Wunder: Briefe sind ja auch aus der Mode.

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Buchbesprechung: John Boyne „Der Junge auf dem Berg“

Cover: John Boyne „Der Junge auf dem Berg“Lesealter 12+(Verlag S. Fischer 2017, 314 Seiten)

Das Thema Krieg lässt John Boyne nicht los – schon mehrere Bücher des Autors handelten davon, und das gilt auch für den neuen Jugendroman. Das Buch, mit dem der irische Schriftsteller bekannt wurde, war „Der Junge im gestreiften Pyjama“ aus dem Jahr 2006 (auf Deutsch 2007) – ein Buch, das ich zwar gelesen, aber nicht besprochen habe. „Der Junge auf dem Berg“ spielt in einigem auf John Boynes Erfolgsbuch an: Cover und Titel haben viele Ähnlichkeiten, ein dezenter Button weist noch darauf hin, dass das neue Werk aus der Feder des gleichen Autors wie „Der Junge im gestreiften Pyjama“ stammt … Das sollte einen eigentlich fast schon etwas skeptisch machen. Aber so funktioniert Marketing.

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Buchbesprechung: Els Beerten „Als gäbe es einen Himmel“

Cover Els BeertenLesealter 14+(Fischer-Verlag 2011, 624 Seiten)

Anfang 2005 erschien der letzte Roman der Belgierin Els Beerten auf Deutsch bei Sauerländer (inzwischen bei Fischer als Taschenbuch aufgelegt): „Lauf um dein Leben“. Auch wenn mir die Geschichte über ein Mädchen, das mit Laufen über einen Unfall hinwegzukommen versucht, anfangs nicht so ganz zusagte, am Ende habe ich das Buch begeistert aus der Hand gelegt. Gut sechs Jahre hat es nun gedauert, bis es einen neuen Roman von Els Beerten auf Deutsch gab, und „Als gäbe es einen Himmel“ ist ein dicker Schmöker geworden, der mich – das sei vorweg gesagt – wieder begeistert hat.

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Anmerkungen zu Isabel Kreitz’ Graphic Novel “Die Sache mit Sorge”

Cover KreitzLesealter 14+(Carlsen-Verlag 2008, 244 Seiten plus Anhang)

Der Begriff „Graphic Novel“ taucht in den letzten Jahren immer häufiger auf. Gemeint sind dabei längere Comic-Bände, die eine gesamte Geschichte erzählen und einen gewissen künstlerischen Anspruch haben, während „Comics“ eher ein Oberbegriff ist, zu dem auch kürzere Hefte, die oft in Reihen erscheinen, gezählt werden. Eine Graphic Novel, die in diesem Jahr besonders beachtet wurde und die hier vorgestellt werden soll, ist Isabel Kreitz‘ „Die Sache mit Sorge. Stalins Spion in Tokyo“. Eine richtige Buchbesprechung soll das jedoch nicht sein – ich will mich eher auf ein paar Notizen zu dem Buch beschränken.

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Buchbesprechung: Anne C. Voorhoeve "Einundzwanzigster Juli"

Cover VoorhoeveLesealter 12+(Ravensburger-Verlag 2008, 343 Seiten)

Gut 60 Jahre nach dem Ende ist der Zweite Weltkrieg noch immer eines der wichtigsten Themen in der Literatur – das gilt auch für Jugendbücher. Anne C. Voorhoeve, die in Berlin lebt, hat sich in den letzten Jahren mit historischen Themen einen Namen gemacht. Nach „Lilly unter den Linden„, einem Buch über die letzten Jahre der DDR, und „Liverpool Street“, das am Anfang des Zweiten Weltkriegs spielt, hat sich die Autorin nun einem Stoff genähert, der mit dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 zu tun hat. Jedoch geht es nicht um das Attentat selbst, sondern darum, was die Familien der Attentäter danach zu erleiden hatten.

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Buchbesprechung: Anja Tuckermann „Mano. Der Junge, der nicht wusste, wo er war“

Cover TuckermannLesealter 14+(Hanser-Verlag 2008, 298 Seiten)

Für ihr Buch „Denk nicht, wir bleiben hier. Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner“ hat Anja Tuckermann 2006 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Sachbuch verliehen bekommen. Ich habe das Buch nicht gelesen – dafür jetzt aber Anja Tuckermanns neues Buch „Mano“, das das Schicksal eines Jungen aus der gleichen Sinti-Großfamilie im Dritten Reich aufgreift.

„Mano“ ist ein Zwischending aus Sachbuch und Roman. Das Buch erzählt eine wahre Begebenheit, enthält viele authentische Dokumente, füllt aber die Lücken dazwischen literarisch auf.

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Buchbesprechung: Peter van Gestel “Wintereis”

Cover van GestelLesealter 14+(Beltz & Gelberg-Verlag 2008, 327 Seiten)

Der zweite Weltkrieg und die Nachkriegsjahre sind noch immer häufig Thema in Jugendbüchern. Der Holländer Peter van Gestel – 1937 geboren – hat sich auf eine stille und leise Art dem Thema genähert, und zwar – wie die Übersetzerin Mirjam Pressler in ihrem Nachwort anmerkt – mit einer erfundenen Geschichte, die jedoch von den Erinnerungen Peter van Gestels aus dieser Zeit angeregt wurde. „Wintereis“ hat jedenfalls schon einige Preise in Holland eingeheimst und ist nun bei Beltz & Gelberg auch auf Deutsch erschienen.

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