Jugendbuchtipps.de

Schlagwort Archiv: Gewalt

Buchbesprechung: Martin Muser „Weil.“

Cover: Martin Muser „Weil.“Lesealter 14+(Carlsen-Verlag 2023, 123 Seiten)

Also einen besonders stilvollen Buchumschlag hat „Weil.“ (die Schreibung mit dem Punkt am Ende ist Absicht) ja schon – das fällt einem sofort auf, wenn man das Buch in der Hand hält: grauer Karton, darauf ein symbolisierter Zauberwürfel wie mit ausgeschnittenen Kartoffeln aufgedruckt, schließlich noch der Name des Autors und Buchtitel – neben dem Grau alles Gedruckte in Rostbraun. Ich mag solche Cover, die sich aus der Masse abheben und ein großes Gespür für Design erkennen lassen. Ob die Buchstory da mithalten kann, wird zu sehen sein …

(mehr …)

Buchbesprechung: David Levithan & Jennifer Niven „Nimm mich mit dir, wenn du gehst“

Cover: David Levithan & Jennifer Niven „Nimm mich mit dir, wenn du gehst“Lesealter 14+(cbj 2023, 348 Seiten)

Beim Namen David Levithan muss ich sofort an „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ denken, das meiner Meinung nach beste und innovativste Buch des amerikanischen Autors (die Verfilmung kann man meiner Meinung nach eher vergessen). Die Grundidee, dass eine Seele jeden Morgen in einem anderen Körper aufwacht, fand ich einfach genial. Für ein neues Buch hat sich David Levithan mit Jennifer Niven zusammengetan – das Thema, um das es in dem Roman geht, ist heikel: Das Buch handelt von zwei Geschwistern, die zu Hause psychische und physische Gewalt erfahren haben.

(mehr …)

Buchbesprechung: David Blum „Kollektorgang“

Cover: David Blum „Kollektorgang“Lesealter 14+(Beltz & Gelberg 2023, 125 Seiten)

Der Peter-Härtling-Preis ist eine der Auszeichnungen, mit der schon einige Kinder- und Jugendbuchautoren erstmals in Erscheinung getreten sind. Für den Preis muss ein unveröffentlichtes Manuskript eingereicht werden, und das von der Jury prämierte Buch wird dann bei Beltz & Gelberg veröffentlicht. Gabi Kreslehner mit „Charlottes Traum“ oder vor zwei Jahren Juliane Pickel mit „Krummer Hund“ sind so bekannt geworden. David Blum ist nun der neue Preisträger und das expressive Cover macht zusätzlich auf das dünne Bändchen aufmerksam.

(mehr …)

Buchbesprechung: Christian Duda „Baumschläfer“

Cover: Christian Duda „Baumschläfer“Lesealter 15+(Beltz & Gelberg 2022, 195 Seiten)

Christian Duda kennenzulernen, ist eine bleibende Erfahrung – auf der Frankfurter Buchmesse habe ich ihn erlebt, als er mit einem Leseclub über seine Arbeit als Autor gesprochen hat. Da saß jemand, der ein ungewöhnliches Leben geführt hat, der seine Sichtweise klar ausdrücken kann, aber trotz pointierter Meinungen über vieles nachdenkt; der selbstbewusst ist, aber immer auch auf der Seite von Menschen, denen es nicht gut geht. „Baumschläfer“ passt dazu; es ist – um das vorwegzunehmen – kein einfach zu lesendes, ein herausforderndes Buch …

(mehr …)

Buchbesprechung: Kevin Brooks „Bad Castro“

Cover: Kevin Brooks „Bad Castro“Lesealter 15+(dtv-Verlag 2021, 203 Seiten)

Den Takt, mit dem Kevin Brooks früher Jugendromane veröffentlicht hat, hat er die letzten Jahre nicht mehr gehalten. Aus dem jährlichen Rhythmus sind inzwischen eher zwei bis drei Jahre geworden – „Deathland Dogs“, das letzte Jugendbuch, ist im Frühjahr 2019 erschienen. Allerdings hat meine früher sehr große Begeisterung angesichts der Romane in den letzten Jahren auch etwas gelitten. Für meinen Geschmack waren die Jahre um 2010 die mit den besten Büchern von Kevin Brooks. Trotzdem ist ein neuer Kevin Brooks – in diesem Fall mit dem ungewöhnlichen Titel „Bad Castro“ – für mich Pflicht.

(mehr …)

Buchbesprechung: Jason Reynolds „Long way down“

Cover: Jason Reynolds „Long way down“Lesealter 14+(dtv 2019, 314 Seiten)

Hat nicht erst letztes Jahr ein Versroman (für mich überraschenderweise) den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen? Es war Steven Herricks „Ich weiß, heute Nacht werde ich träumen“. Ich habe mich jedenfalls gewundert, dass mit „Long way down“ nun schon wieder ein Versroman auf der Nominierungsliste für den diesjährigen Jugendliteraturpreis steht. Jason Reynolds ist ansonsten inzwischen ja ein alter Bekannter – bereits vier Bücher von ihm wurden hier besprochen. Doch dass er in Versen schreibt, ist neu. Und ein dickes Lob schon mal für das Cover, das ich wirklich grandios finde.

(mehr …)

Buchbesprechung: Kevin Brooks „Deathland Dogs“

Cover: Kevin Brooks „Deathland Dogs“Lesealter 14+(dtv 2019, 538 Seiten)

Born Scared“ hieß der letzte Jugendroman von Kevin Brooks, und es war ein Buch, von dem ich nur mäßig begeistert war. Das hat mich richtig gewurmt, war Kevin Brooks früher doch einer meiner Lieblingsautoren … Pünktlich zum 60. Geburtstag des Engländers (er wurde am 30.3.1959 geboren) kam nun auf Deutsch sein neuer Jugendroman heraus. Mit „Deathland Dogs“ beschreitet Kevin Brooks Neuland, denn das Buch ist eine eigenwillige Dystopie – das sei schon mal verraten. Ob der Genrewechsel geklappt hat, darauf war ich gespannt …

(mehr …)

Buchbesprechung: Lauren Wolk „Das Jahr, in dem ich lügen lernte“

Lesealter 12+(Hanser-Verlag 2017, 267 Seiten)

Ich mag das Cover dieses Buchs: hübsche Farben, ansprechende Gestaltung, auch wenn es vielleicht etwas kindlich für das doch alles in allem recht ernste Buch ist. Etwas Besonderes ist vor allem auch, dass das Layout im Inneren eine Fortsetzung erfährt: Jedes Kapitel wird auf der ersten Seite mit einer grauen Baumsilhouette verziert – solche Details sieht man in Büchern inzwischen leider selten. Mit „Das Jahr, in dem ich lügen lernte“ legt die Amerikanerin Lauren Wolk übrigens ihr Debüt vor – wer, wie ich, den Namen also nicht kennt, braucht sich nicht zu wundern.

(mehr …)

Buchbesprechung: Sally Nicholls „Wünsche sind für Versager“

Cover Sally Nicholls "Wünsche sind für Versager"Lesealter 13+(Hanser-Verlag 2016, 215 Seiten)

Die ersten beiden Bücher von Sally Nicholls habe ich gelesen, ihren letzten Jugendroman „Keiner kommt davon“ allerdings übersprungen. Zeit, also mal wieder ein Buch der britischen Autorin zu besprechen, die mit ihrem Debüt „Wie man unsterblich wird“ im Jahr 2008 sehr bekannt geworden war. Ich erinnere mich noch an die junge, fast unscheinbare Autorin, die damals auf der Frankfurter Buchmesse aus ihrem Erstlingswerk gelesen hat … Einige Zeit ist seitdem vergangen: Am 22. Juni wird Sally Nicholls 33 Jahre alt, und sie sieht auf dem Foto im Buchumschlag auch deutlich älter und reifer als damals aus.

(mehr …)

Buchbesprechung: Sarah N. Harvey „Drei kleine Wörter“

harvey_woerterLesealter 12+(dtv 2015, 252 Seiten)

Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren“, der erste Jugendroman der Kanadierin Sarah N. Harvey, war ein ernstes wie humorvolles Buch – ein großartiger Roman über einen dement werdenden Großvater, der von seinem Enkel anfangs wider Willen gepflegt wird. Nun liegt mit „Drei kleine Wörter“ das zweite Jugendbuch von Harvey vor – im Vergleich zu „Arthur“ nicht unbedingt ein Blickfang, auch wenn das Cover gut zur Geschichte passt. Da musste mir auch erst mal jemand sagen, dass das ein tolles Buch ist, bevor ich es zu lesen angefangen habe …

(mehr …)

Buchbesprechung: Mats Wahl „Wie ein flammender Schrei“

wahl_schreiLesealter 13+(Hanser-Verlag 2014, 200 Seiten)

Es gab einige Jahre nichts Neues mehr von Mats Wahl zu lesen – aber gut, Mats Wahl ist inzwischen fast 70 Jahre alt und vielleicht nicht mehr ganz so produktiv wie früher. Sein letztes, auf Deutsch erschienenes Buch war „Du musst die Wahrheit sagen“, nicht unbedingt das beste Buch des Autors. „Wie ein flammender Schrei“, der neueste Jugendroman auf Deutsch, ist im Original bereits 2010 erschienen …

(mehr …)

Buchbesprechung: Hermann Schulz „Warum wir Günter umbringen wollten“

schulz_guenterLesealter 12+(Aladin-Verlag 2013, 151 Seiten)

Bis 2001 war Hermann Schulz Leiter des Peter-Hammer-Verlags (übrigens in Nachfolge zum früheren Bundespräsidenten Johannes Rau), erst einige Jahre davor hat er angefangen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Seit 2001 widmet er sich nur noch dem Schreiben von Büchern, dabei haben die Romane (wie z. B. „Leg nieder dein Herz”, das mir damals gut gefallen hat) meist etwas mit dem Kontinent Afrika zu tun – nicht grundlos: Hermann Schulz wurde als Sohn eines Missionars in Tansania geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Dem Kontinent ist er über Reisen, aber auch mit dem Programm des Peter-Hammer-Verlags treu geblieben. Schulz‘ neues Buch „Warum wir Günter umbringen wollten“ thematisiert jedoch etwas ganz anderes: Die Geschichte spielt kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

(mehr …)