Jugendbuchtipps.de

Archiv des Autor: Ulf Cronenberg

Buchbesprechung: Jesse Andrews „Ich und Earl und das sterbende Mädchen“

andrews_earl_maedchenLesealter 14+(Verlag Heyne fliegt 2013, 304 Seiten)

Eine Zeitlang waren Leukämie-Bücher besonders in, Bücher mit dem Thema überschwemmten förmlich den Markt – man denke an „Superhero“ von Anthony McCarten oder Sally Nicholls „Wie man unsterblich wird“, um nur zwei zu nennen. Erst kürzlich wurde John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. All diese Bücher handeln von jungen Menschen, die an Krebs sterben. Auch im Jugendroman des Amerikaners Jesse Andrews geht es um ein Mädchen, das Leukämie hat – also nicht gerade ein neues Thema, das hier jedoch etwas anders aufgegriffen wird.

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Buchbesprechung: Junot Díaz „Und so verlierst du sie“

diaz_verlierstLesealter 16+(S. Fischer-Verlag 2013, 268 Seiten)

„Der literarische Superstar des Amerikas von Barack Obama“ – das ist doch mal eine Aussage … Zu lesen ist sie auf einem Aufkleber, der sich auf Junot Díaz Kurzgeschichten-Band „Und so verlierst du sie“ befindet. Mal ganz ehrlich: Das ist eine Werbeaussage, die es in sich hat. „Literarischer Superstar“ – klingt das nicht gut und nach „Das muss ich gelesen haben, sonst habe ich was verpasst!“? Und „Amerika von Barack Obama“ – was damit wohl gemeint ist? Dass die Großmacht multikultureller geworden ist, weil sie einen farbigen Präsidenten hat? Dass der amerikanische Staat auch unter Obama unverfroren und nicht gerade auf Grundlage demokratischer Gesetze in den Daten anderer schnüffelt und den Internetverkehr überwacht – darauf wird hier sicher nicht angespielt …

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Buchbesprechung: Philip Pullman „Grimms Märchen“

pullman_grimmLesealter 10+(Aladin-Verlag 2013, 507 Seiten)

Keine Ahnung, ob Kinder heute eigentlich noch immer so mit den Märchen der Gebrüder Grimm aufwachsen wie ich in meiner Kindheit – wohl eher nicht. Jedenfalls hatten wir vor gut 40 Jahren nicht Benjamin-Blümchen- oder Bibi-Blocksberg-Kassetten (wie meine älteren Kinder), sondern eine Doppel-LP mit den bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm. Seitdem bin ich jedoch nur ab und zu mit den Märchen konfrontiert worden (in Schulbüchern sind seltsamerweise eher unbekannte Märchen abgedruckt), und ein von Shaun Tan illustriertes und von Philip Pullman geschriebenes Märchenbuch war für mich Anlass, mal wieder Märchen zu lesen.

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Buchbesprechung: Tamta Melaschwili „Abzählen“

melaschwili_abzaehlenLesealter 15+(Unionsverlag 2012, 105 Seiten)

Da hat in diesem Jahr das einzige Jugendbuch, das ich nicht gelesen habe, den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen, und im Bericht über die Preisverleihung habe ich versprochen, dass ich eine Buchbesprechung nachholen werde. Dass das von der georgischen Schriftstellerin Tamta Melaschwili geschriebene „Abzählen“ an mir vorbeigegangen ist, hatte seinen Grund: Es ist nicht explizit als Jugendroman veröffentlicht, von daher auch hauptsächlich in den „normalen“ Literaturbeilagen besprochen worden. Dennoch: Nach der Nominierung im März 2013 hätte ich es natürlich lesen sollen …

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Buchbesprechung: Sarah N. Harvey „Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren“

harvey_t-birdLesealter 13+(dtv 2013, 235 Seiten)

Oh, die Zeit der alten amerikanischen Schlitten … Sicher, man konnte mit einem Ford Thunderbird elegant durch die Gegend cruisen, aber über den Benzinverbrauch sprechen wir mal lieber nicht. Auch wenn man es meinen könnte: Die Kanadierin Sarah N. Harvey hat hier kein Buch über ein Auto oder einen Roadmovie geschrieben, wie man bei dem Titel vermuten könnte. Nein, es geht eigentlich um etwas ganz anderes: um den Großvater eines Jungen, der (gemeint ist natürlich der Großvater) bereits 95 Jahre alt ist, zunehmend schrulliger wird und wohl nicht mehr lange zu leben hat.

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Buchbesprechung: Alina Bronsky „Nenn mich einfach Superheld“

bronsky_superheldLesealter 15+(Kiepenheuer & Witsch 2013, 238 Seiten)

Mit ihrem Debütroman „Scherbenpark“ hat sich Alina Bronsky einen Namen gemacht. Das eigentlich als Erwachsenenroman veröffentlichte Buch (sofern man solche Kategorien bemühen mag) wurde sogar für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Schaut man Alina Bronskys weitere Bücher an, so bemerkt man, dass sie sich bisher im Zwischenland von Erwachsenen- und Jugendbuch bewegt. In den beiden Bänden der bis dato unvollendeten „Spiegelkind“-Trilogie lag der Schwerpunkt eher bei den Jugendlichen, das neue Buch „Nenn mich einfach Superheld“ dagegen ist wieder eher ein Roman für Erwachsene. Da das Buch jedoch eine jugendliche Hauptfigur hat, lässt es sich durchaus auch von Jugendlichen lesen …

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Buchbesprechung: Nils Mohl „Stadtrandritter“

mohl_stadtrandritterLesealter 16+(Rowohlt-Verlag 2013, 685 Seiten)

Hui, das Pink und Lila auf dem Cover knallen ganz schön rein, und die Kreuze zeigen auch gleich, welches Überthema Nils Mohls zweiter Band der Stadtrandsaga hat: Stand das mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 ausgezeichnete „Es war einmal Indianerland“ unter dem Oberthema Liebe, so geht es diesmal um den Glauben. Mauser und Edda, die Hauptpersonen aus „Es war einmal Indianerland“ sind diesmal nur Randfiguren, in „Stadtrandritter“ treten zwei neue Figuren ins Rampenlicht, die jedoch ebenfalls in der gleichen Plattenbausiedlung (angelehnt an das Hamburger Jenfeld) leben … Nun, ich war wirklich gespannt auf Nils Mohls neues Werk.

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Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises 2013: Die Preisträger – ein persönlicher Bericht

djlp_plakat_2013Jedes Jahr wieder auf der Frankfurter Buchmesse: die Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises. Auch diesmal wollte ich dabei sein, auch wenn ich nach vier Jahren Kritikerjury inzwischen nicht mehr in Amt und Würden bin. Das machte es zumindest spannender, wusste ich ja nicht, welche Titel ausgewählt worden waren.

Kritik am Deutschen Jugendliteraturpreis gab es schon immer, aber im letzten Jahr war das Krächzen im Gebälk besonders heftig. Im Frühjahr 2013 schloss sich eine Initiative zusammen, die ändern will, dass der Preis gleichwertig für ausländische Autor/inn/en und Illustrator/inn/en wie für deutsche offen ist und sie in einen Topf wirft. (Wer mehr über die Initiative wissen will, kann sich auf deren Webseite informieren.)

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Kurzrezension: Charlotte Rogan „In einem Boot“

rogan_bootLesealter 16+(script5-Verlag 2013, 334 Seiten)

Ein Bestseller-Buch ist Charlotte Rogans Debütroman „In einem Boot“ in den USA gewesen und soll auf Anhieb die Bestenliste der New York Times angeführt haben. Dass das Buch in Deutschland bei script5 erschienen ist, mag da verwundern, denn der Verlag wendet sich an ältere Jugendliche und junge Erwachsene, und die Leser der New York Times dürften mehrheitlich nicht deren Generation angehören. Sei’s drum. Mir haben das Cover und die Beschreibung im Verlagsprospekt gefallen, und so bin ich zu dem Buch gekommen.

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Buchbesprechung: Tobias Elsäßer „One“

elsaesser_oneLesealter 13+(Fischer/Sauerländer-Verlag 2013, 389 Seiten)

Das Schrittempo der Veröffentlichungen von Tobias Elsäßer hat sich in den letzten Jahren erhöht. Es ist noch nicht so lange her, da habe ich erst „Wie ich einmal fast berühmt wurde“ besprochen. Was das zu bedeuten hat? Dass Tobias Elsäßer nur noch auf die Schriftstellerei setzt? Aber hoffentlich ohne Qualitätsverlust, mag man da hoffen … Mit „One“ hat Tobias Elsäßer sich jedenfalls einmal an etwas ganz anderes gewagt, als man bisher von ihm gewöhnt ist: einen Zukunftsroman mit Thrillerelementen.

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Buchbesprechung: Gina Mayer „In guten wie in toten Tagen“

mayer_tagenLesealter 15+(script5-Verlag 2013, 355 Seiten)

„In guten wie in toten Tagen“ – als ich diesen Titel gelesen habe, habe ich mich ersthaft gefragt, ob man einen Thriller mit einem noch schrecklicheren Titel versehen kann. Gut, das ist im Stil von Elizabeth George, einer erfolgreichen Krimiautorin für Erwachsene, deren Bücher mit so furchtbaren Titeln wie „Doch die Sünde ist scharlachrot“ oder „Denn bitter ist der Tod“ auf Deutsch veröffentlicht wurden. Aber dennoch: „In guten wie in toten Tagen“ ist einfach abgeschmackt. Dass das Cover eher mädchenlastig ist (auch nur bedingt mein Fall), passt zur Geschichte und ist somit zumindest stimmig.

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Buchbesprechung: Allen Zadoff „Boy Nobody“

zadoff_nobodyLesealter 14+(Bloomoon-Verlag 2013, 333 Seiten)

Bloomoon ist ein relativ neues Jugendbuch-Label des arsEdition-Verlags, der den früheren Bloomsbury-Verlag, wenn ich richtig informiert bin, übernommen hat. So erscheinen z. B. die bisherigen Bücher von Daniel Höra (früher Bloomsbury) nun bei Bloomoon.

Allen Zadoff ist ein bisher unbekannter Autor, der mit „Boy Nobody“ einen Thriller für Jugendliche geschrieben hat. Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch über das Cover, das vielversprechend aussah. Ob das Buch dieses Versprechen einhalten kann, erfahrt ihr gleich.

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