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Schlagwort Archiv: Behinderung

Buchbesprechung: Oliver Reps „Der Tag, der nie kommt“

Cover: Oliver Reps „Der Tag, der nie kommt“Lesealter 14+(360-Grad-Verlag 2022, 201 Seiten)

Einen interessanten Lebenslauf hat Oliver Reps, der mit „Der Tag, der nie kommt“ seinen in den Niederlanden gleich prämierten Debütroman vorgelegt hat: Mit sechs Jahren ist er mit seinen Eltern aus Deutschland nach Holland umgezogen, hat dort studiert und längere Zeit unter anderem fürs Verkehrsministerium gearbeitet. 2010 hat er dann eine Kinderbuchhandlung eröffnet – irgendwo muss da also ein Faible für Kinder- und Jugendbücher gewesen sein. Dass er dann selbst einen Jugendroman schreibt, ist nicht zwingend logisch, aber passt dazu.

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Buchbesprechung: Gabriele Clima „Der Sonne nach“

Lesealter 13+(Hanser-Verlag 2019, 151 Seiten)

„,Ziemlich beste Freunde‘ für Jugendliche“ – damit wird Gabriele Climas Jugendroman geworben. Hm, potenziellen Lesern eine Orientierung zu geben, ist das eine; das andere ist, dass man sich so mit fremden Lorbeeren schmückt. Ich mag solche Vergleiche mit anderen Werken (seien es Bücher oder wie in diesem Fall Filme) jedenfalls nicht sonderlich. Fast hätte ich deswegen „Der Sonne nach“ liegen gelassen (zumal ich „Ziemlich beste Freunde“ nicht gerade zu den Highlights des Kinos zähle). Aber nachdem mir das Buch von jemandem ans Herz gelegt wurde, wollte ich mir selbst ein Bild machen.

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Buchbesprechung: Gabi Kreslehner „PaulaPaulTom ans Meer“

Cover Gabi Kreslehner „PaulaPaulTom ans Meer"Lesealter 14+(Tyorlia-Verlag 2016, 117 Seiten)

Die beiden bisherigen Jugendbücher („Charlottes Traum“ und „Und der Himmel rot“) von Gabi Kreslehner, die auch Romane und Krimis für Erwachsene schreibt, waren bei Beltz & Gelberg erschienen. Keine Ahnung, warum der neue Jugendroman nun bei einem anderen, mir bisher völlig unbekannten österreichischen Verlag erschienen ist. Man könnte spekulieren: Waren Gabi Kreslehners durchaus sperrige Romane nicht erfolgreich genug? Sperrigkeit hin oder her: Beltz & Gelberg hat eine Autorin ziehen lassen, die einen eigenen Stil hat und unvergleichliche Bücher schreibt … Wundersam auch, weil das Manuskript zu dem Buch 2014 mit dem Jugendliteraturpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet worden war.

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Buchbesprechung: Alina Bronsky „Nenn mich einfach Superheld“

bronsky_superheldLesealter 15+(Kiepenheuer & Witsch 2013, 238 Seiten)

Mit ihrem Debütroman „Scherbenpark“ hat sich Alina Bronsky einen Namen gemacht. Das eigentlich als Erwachsenenroman veröffentlichte Buch (sofern man solche Kategorien bemühen mag) wurde sogar für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Schaut man Alina Bronskys weitere Bücher an, so bemerkt man, dass sie sich bisher im Zwischenland von Erwachsenen- und Jugendbuch bewegt. In den beiden Bänden der bis dato unvollendeten „Spiegelkind“-Trilogie lag der Schwerpunkt eher bei den Jugendlichen, das neue Buch „Nenn mich einfach Superheld“ dagegen ist wieder eher ein Roman für Erwachsene. Da das Buch jedoch eine jugendliche Hauptfigur hat, lässt es sich durchaus auch von Jugendlichen lesen …

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Buchbesprechung: Iva Procházková „Orangentage“

Cover Iva ProchazkovaLesealter 13+(Sauerländer-Verlag 2012, 239 Seiten)

Tschechische Autorinnen und Autoren findet man unter den ins Deutsche übersetzen Jugendbüchern so gut wie gar nicht. Iva Procházková ist da seit vielen Jahren eine Ausnahme. Mit hoch gelobten Bücher (zuletzt „Die Nackten“, das sowohl von der Jugendjury als auch von der Kritikerjury im Jahr 2009 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war), die immer etwas sperrig sind, hat die tschechische Autorin einige Anhänger. Zu recht, wie ich finde. Procházkovás Jugendromane sind immer etwas Besonderes und passen nicht so recht in den Mainstream der Jugendliteratur. „Orangentage“ heißt ihr neuestes Buch, das hier vorgestellt werden soll.

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Buchbesprechung: Do van Ranst „Mütter mit Messern sind gefährlich“

Cover van RanstLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2010, 158 Seiten)

Einen hübschen Titel und ein schräges Cover hat das neue Jugendbuch des Belgiers Do van Ranst in jedem Fall. Etwas Besonderes ist außerdem, dass die Übersetzerin Andrea Kluitmann in einem Interview in der Zeitschrift Eselsohr (Heft 07/2010) gemeint hat, dass dies eines der besten Jugendbücher sei, die sie kenne. Das war sicher kein einfach so dahin gesagter Satz – und deswegen musste ich mir „Mütter mit Messern sind gefährlich“ auch gleich anschauen.

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Buchbesprechung: Nora Raleigh Baskin “Jason und PhoenixBird”

Cover BaskinLesealter 12+(Gerstenberg-Verlag 2010, 189 Seiten)

„Welcher ist der wichtigste Körperteil eines Schriftstellers?“ Die Frage stellt ein Literaturworkshopleiter in dem Buch „Jason und PhoenixBird“ den Teilnehmern seines Kurses. Doch „Sein Herz“ oder „Die Hände“ sind nicht die Antworten, die der Leiter ganz richtig findet. Es ist Jason, die autistische Hauptfigur des Romans, der die beste Antwort gibt: „Mein Hintern“. Weil man sich immer und immer wieder hinsetzen müsse, um gute Geschichten zu schreiben … Diese kleine amüsante Episode sei dem Jugendroman der amerikanischen Autorin Nora Raleigh Baskin (die zwar auf Englisch schon einige Jugendbücher veröffentlich hat, von denen – wenn ich richtig informiert bin – jedoch noch keines ins Deutsche übersetzt wurde, vorangestellt.

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Buchbesprechung: Sverre Henmo “Großer Bruder, kleiner Bruder”

Cover HenmoLesealter 14+(Hanser-Verlag 2009, 220 Seiten)

Sverre Henmo, der Autor von „Großer Bruder, kleiner Bruder“, ist Norweger und hauptberuflich Lehrer an einer Gesamtschule. Der Hanser-Verlag umwirbt das Buch für die Altersgruppe ab 12 Jahren – doch da die Hauptperson Student ist und es in dem Buch u. a. um Familien- und Beziehungsthemen und -probleme geht, halte ich das für etwas sehr gewagt. Das schon mal vorab … Dass Sverre Henmos Buch darüber hinaus das Thema Behinderung auf ungewöhnliche und unverkrampfte Weise aufgreift, sei auch noch verraten.

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Buchbesprechung: Catherine Gilbert Murdock “Keine Zeit für Kühe”

Cover MurdockLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2009, 285 Seiten)

Nachdem ich vor ein paar Tagen schon den zweiten Band von Andreas Steinhöfels „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ gelesen habe, kommt nun schon der nächste zweite Band zu einem Buch (erfolgreiche Geschichten werden wohl gerne fortgesetzt …). Catherine Gilbert Murdock hat vor fast drei Jahren „Wir Kühe„, ein erfrischendes Buch über ein Mädchen, das auf einer Farm lebt, geschrieben und nun nachgelegt. Die Geschichte um DJ, die in einem Jungenteam Football spielt, geht weiter und heißt „Keine Zeit für Kühe“.

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Buchbesprechung: Cynthia Lord “Ein Apfel ist ein komischer Pfirsich”

Cover LordLesealter 11+(Sauerländer-Verlag 2009, 165 Seiten)

Einen interessanten Titel, unter dem man sich jedoch nicht allzu viel vorstellen kann, hat Cynthia Lords Buch – allerdings gefällt mir das Buchcover nicht so ganz. Ich finde es mit dem Lila und den Zeichnungen sowie dem Quietsche-Entchen ein wenig kitschig.

Für ihren Debütroman hat Cynthia Lord die begehrte amerikanische Newbery Honor Medal bekommen, eine der wichtigsten Ehrenauszeichnungen im Kinder- und Jugendbuchbereich. Und das macht natürlich neugierig …

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Buchbesprechung: Veronika Rotfuß "Mücke im März"

Cover RotfußLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2008, 190 Seiten)

Manchmal spielen einem irgendwelche Vorannahmen Streiche – so ist mir das bei Veronika Rotfuß gegangen.

Ich habe es mir zur Angewohntheit gemacht, den Klappentext eines Buches nicht zu lesen, bevor ich mit dem Lesen nicht schon einigermaßen weit bin – denn mir wird dort oft schon zu viel verraten, was dann dem Lesen die Spannung nimmt. Und was habe ich mir dann selbst bei dem Namen Veronika Rotfuß zusammengereimt? Eine etwas ältere deutsche Schriftstellerin, von der ich nur noch nichts gehört und gelesen hatte … Leider (oder Gott sei Dank!) ziemlich daneben: Die Münchner Autorin von „Mücke im März“ ist noch ziemlich jung, und das bei Carlsen erschienene Buch ist ihr Erstlingswerk.

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Buchbesprechung: Frank M. Reifenberg “Landeplatz der Engel”

Cover ReifenbergLesealter 15+(Thienemann-Verlag 2008, 252 Seiten)

Ein interessanter Buchtitel ist das: „Landeplatz der Engel“. Und dann noch ein hübscher Buchumschlag dazu… So ein Buch nimmt man gerne in die Hand. Der Titel verrät noch nicht allzu viel darüber, worum es in dem Buch geht – und auch der Klappentext hilft einem nur bedingt weiter: dass es um zwei Jugendliche geht, die sich gemeinsam auf und davon machen. Dass das so genannte Tourette-Syndrom dabei eine wichtige Rolle spielt, wird nicht erwähnt, ist für das Buch aber wichtig…

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