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Lesealter

Buchbesprechung: Robert Domes "Nebel im August"

Cover DomesLesealter 13+(cbt 2008, 307 Seiten plus Anhang)

Bücher über die Zeit des Dritten Reiches gibt es unter Jugendbüchern viele – doch über das schlimme Thema „Euthanasie“ (die systematische Ermordung psychisch kranker, geistig und körperlich behinderter Menschen) im Dritten Reich ist mir bisher keines bekannt.

Robert Domes hat sich des schwierigen Themas angenommen und die Lebensgeschichte Ernst Lossas, eines Jungen von nicht mal 15 Jahren, umfangreich recherchiert, um daraus ein Buch zu machen, das möglichst nah an der Wirklichkeit bleibt… Kein einfaches Buch also – das sei vorab schon gesagt.

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Buchbesprechung: Suresh & Jyoti Guptara "Calaspia. Die Verschwörung"

Cover GuptaraLesealter 10+(rororo rotfuchs 2008, 714 Seiten)

Tja, mit literarischen Wunderkindern ist das immer so eine Sache. Groß vorab umworben wurden die beiden Zwillingsbrüder Suresh und Jyoti Guptara, die gerade mal 20 Jahre alt sind, schon vor dem Erscheinen des ersten Bandes ihrer Fantasy-Saga. Erinnert hat mich das an Christopher Paolini, der ebenfalls schon vorab wegen seiner Eragon-Trilogie (die übrigens im Oktober 2008 mit dem letzten Band vervollständigt werden soll) hochgelobt wurde. Nun, Christopher Paolini ist mit seinen bisher erschienenen zwei Eragon-Bänden inzwischen gut im Rennen, und seine Bücher werden von vielen Jugendlichen verschlungen. Ob die Guptara-Zwillinge, väterlicherseits indischer und mütterlicherseits britischer Herkunft, mit „Calaspia“ das auch schaffen?

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Buchbesprechung: Brian Selznick "Die Entdeckung des Hugo Cabret"

Cover SelznickLesealter 10+(cbj-Verlag 2008, 535 Seiten)

„Die Entdeckung des Hugo Cabret“ ist eines der Bücher, die einem – vor allem, wenn man es einmal aufgeblättert hat – im Gedächtnis bleiben. Das ist kein gewöhnliches Kinder- und Jugendbuch – eher eine Mischung aus Bilderbuch und Roman.
Die erzählte Geschichte selbst dürfte nur wenig mehr als 100 Seiten lang sein – der Rest des Buches besteht aus doppelseitigen Zeichnungen in Schwarzweiß. Manche dieser Zeichnungen illustrieren die Geschichte, aber einige davon erzählen die Geschichte auch weiter…

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Buchbesprechung: Brent Runyon "Maybe"

Cover RunyonLesealter 14+(Carlsen-Verlag 2008, 207 Seiten)

Es gibt doch immer wieder Buchcover, die mich einfach begeistern – gerade bei Jugendbüchern findet man oft tolle Buchumschläge. Das Cover von Brent Runyons „Maybe“ ist jedenfalls ein Blickfang: der gelbe Mond auf schwarzem Hintergrund, die von links nach rechts heller werden Schrift des Titels – da stimmt einfach alles.

Der Amerikaner Brent Runyon hat mit „Maybe“ sein erstes Buch verfasst – seltsam ist es irgendwie, wenn man dann als Hintergrundinformation über den Autor im Buchumschlag liest, dass der Autor nach einem Selbstmordversuch im Alter von 14 Jahren angefangen hat, zu schreiben… Nach Lektüre des Buches weiß man jedoch, dass die Geschichte eben etwas damit zu tun hat.

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Buchbesprechung: Joshua Mowll "Operation Red Jericho"

Cover MowllLesealter 11+(Dressler-Verlag 2008, 273 Seiten)

„Operation Red Jericho“ ist ein Buch, das einem sofort ins Auge sticht – nicht umsonst hat das Buch im Jahr 2006 einen englischen Preis für das innovativste Kinderbuch bekommen. Mit dem roten Stoffeinband, dem Gummi, der das Büchchen zusammenhält, sowie mit den abgerundeten Ecken sieht es ein wenig wie ein Tage- oder Notizbuch aus. Und das ist Absicht.

Doch nicht nur der Buchumschlag ist außergewöhnlich – auch wenn man das Buch aufblättert, setzt es sich von der Gestaltung anderen Jugendbüchern ab: Neben dem Text gibt es zahlreiche Bilder und Skizzen zu bestaunen, ja sogar farbige Landkarten und technische Zeichnungen, die man aufklappen kann, sind in dem Buch zu finden. Schön, dass es solche Bücher gibt! Bleibt nur die Frage, ob der Inhalt des Buches mit dem Äußeren mithalten kann…

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Kurzrezension: Suzanne Crowley "Meine geordnete Welt oder Der Tag, an dem alles auf den Kopf gestellt wurde"

Cover CrowleyLesealter 12+(cbj-Verlag 2008, 268 Seiten)

„Meine geordnete Welt“ (den langen Untertitel spare ich mir an dieser Stelle) ist Suzanne Crowleys Erstlingswerk. Die Autorin lebt in Texas – und dort spielt auch ihr Buch -, und so wie auf dem Buchcover stellt man sich Texas ja auch vor: karge, vertrocknete Landschaften, hier und da ein Kaktus, lange Straßen von hier nach dort und einige bunte Straßenschilder zwischendrin.

Das Buch handelt von einem Tag, an dem alles (was immer das ist) auf den Kopf gestellt wurde. Das klingt doch schon mal spannend… Was das wohl sein könnte?

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Kurzrezension: Christine Fehér "Vincent, 17, Vater"

Cover FehérLesealter 14+(Sauerländer-Verlag 2008, 176 Seiten)

Das Thema, in jugendlichen Jahren Vater zu werden, ist eines, das nicht allzu oft in der Jugendliteratur vorkommt – zumindest kenne ich kein Buch darüber. Christine Fehér, die viele Jahre in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik unterrichtet hat und derzeit an einer Grundschule arbeitet, hat sich dieses Themas angenommen und mit „Vincent, 17, Vater“ ein Buch darüber geschrieben. Kein einfaches, aber ein spannendes und wichtiges Thema.

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Buchbesprechung: Iva Procházková “Die Nackten”

Cover ProcházkováLesealter 14+(Sauerländer-Verlag 2008, 264 Seiten)

Die tschechische Jugendbuchautorin Iva Procházková hat mit ihrer Familie viele Jahre in Deutschland gelebt, ist inzwischen aber wieder nach Tschechien zurückgekehrt. Über ihr vorletztes Buch „Wir treffen uns, wenn alle weg sind„, das mir wegen seines ganz eigenen Tones gut gefallen hat, habe ich erfahren, dass die Autorin es selbst auf Deutsch verfasst hat. Da in Iva Procházkovás neuem Jugendbuch „Die Nackten“ nichts von einer Übersetzung steht, nehme ich an, dass auch dieses Buch auf Deutsch geschrieben wurde.

Ansonsten: Ein seltsamer Titel für ein Buch – man kann sich nicht so richtig etwas darunter vorstellen. Aber dazu weiter unten mehr…

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Kurzrezension: Gunnar Ardelius "Ich brauche dich mehr, als ich dich liebe, und ich liebe dich so sehr"

Cover ArdeliusLesealter 15+(Oetinger-Verlag 2008, 111 Seiten)

Das Buch mit dem langen Titel ist Gunnar Ardelius erster Roman. Der schwedische Autor ist erst 27 Jahre alt, hat Journalistik und Publizistik studiert und besucht – wie die Kurzinformation über den Autor in dem Buch verrät – Kurse zum kreativen Schreiben.

Schnell gelesen ist dieses dünne Büchlein mit seinen knapp über 100 Seiten jedenfalls. Und der Buchumschlag mit seinem rosa-roten Farbton sowie der Buchtitel lassen keinen Zweifel daran, um was es in dem Buch geht: um die Liebe zweier Jugendlicher.

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Buchbesprechung: Patricia McCormick "Verkauft"

Cover McCormickLesealter 14+(Fischer Schatzinsel 2008, 306 Seiten)

In ihrem Nachwort schreibt Patricia McCormick, dass jährlich fast 12.000 Mädchen aus Nepal von ihren Familien an indische Bordells verkauft werden. Und weltweit sollen es nach Schätzungen des amerikanischen Außenministeriums fast eine halbe Million Mädchen sein, die als Sexsklaven Menschenhändlern in die Hände fallen. Das sind Zahlen, die mich – nach dem Lesen des Buches – ziemlich erschreckt haben.

Patricia McCormick macht mit ihrem Buch „Verkauft“ auf diese Zustände aufmerksam und schildert anhand eines Mädchens, wie das alles vor sich geht… Hierfür hat die Autorin selbst gründlich in Nepal und Indien recherchiert, mit Betroffenen gesprochen und sich bei Hilfsorganisationen informiert.

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Buchbesprechung: Kevin Brooks "The Road of the Dead"

Cover BrooksLesealter 14+(dtv 2008, 350 Seiten)

Die Besprechung von Kevin Brooks letztem Buch „Kissing the Rain“ liegt noch nicht lange zurück – wobei ich es erst ein gutes halbes Jahr nach Erscheinen gelesen habe. Dennoch: Kevin Brooks ist ziemlich aktiv und scheint jedes Jahr mindestens ein neues Buch herauszubringen.

Sein neues Werk heißt „The Road of the Dead“, und man ahnt natürlich, dass es sich dabei wieder um einen Thriller für Jugendliche handelt. dtv wirbt im Umschlag mit dem Slogan „Ein Krimi der Extraklasse und zugleich ein provokativer Beitrag zum Thema Gewalt“ für dieses Buch. Darauf wird noch zurückzukommen sein…

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Buchbesprechung: Paul Rambali "Der Mann, der barfuß lief"

Cover RambaliLesealter 13+(Carlsen-Verlag 2008, 399 Seiten)

Der Marathonlauf ist eine der Königsdisziplinen der Leichtathletik. 42,195 Kilometer – eine wahnsinnig lange Strecke, die man nur mit eisernem Willen und Training meistern kann. Der Ursprung dieser Disziplin liegt angeblich im Lauf eines Soldaten in der Antike, der von Athen nach Sparta gelaufen war, um den Sieg in der Schlacht von Marathon zu verkünden. Der Soldat soll dabei nach der Ankunft tot zusammengebrochen sein.
„Der Mann, der barfuß lief“ ist die Lebensgeschichte des Äthiopiers Abebe Bikila – eines außergewöhnlichen Mannes, denn er errang bei dem Marathonlauf in Rom 1960 als erster Afrikaner überhaupt bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille. Paul Rambali, Musikjournalist und Autor von einigen Büchern über Entwicklungsländer, hat sich der wahren Geschichte des Abebe Bikila angenommen und daraus ein (Jugend-)Buch gemacht.

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