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Lesealter

Buchbesprechung: Nils Mohl „Es war einmal Indianerland“

Cover Nils MohlLesealter 16+(Rowohlt-Verlag 2011, 346 Seiten)

Wäre ich nach dem Buchcover gegangen, hätte ich dieses Buch wohl nicht gelesen. Die in Pastelltönen gehaltene Hochhaus-Silhouette hat am Rande etwas mit dem Buch zu tun, aber sie zeigt einem nicht unbedingt, worum es in dem Buch geht. Und sonderlich hübsch finde ich das Ganze zudem nicht … Sei’s drum. Das Buch hat über den Text im Rowohlt-Prospekt seinen Weg zu mir gefunden – Gott sei Dank! Nils Mohl hat schon einige Literaturpreise gewonnen, ist jedoch bisher als Autor an mir vorbeigegangen. Dabei kann der Mann schreiben!

Übrigens haben wir es bei „Es war einmal Indianerland“ mal wieder mit einem Grenzgänger zwischen Jugend- und Erwachsenenliteratur zu tun – ähnlich wie bei Wolfgang Herrndorfs „Tschick“. Der Vergleich zwischen beiden Büchern drängt sich jedoch auch aus anderen Gründen auf – doch dazu weiter unten mehr …

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Buchbesprechung: Tobias Elsäßer „Für niemand“

Cover Tobias ElsäßerLesealter 14+(Sauerländer-Verlag 2011, 164 Seiten)

Für seinen vierten Jugendroman hat sich Tobias Elsäßer an ein heikles Thema gewagt: Es geht um Selbstmord. Den Titel für das Buch hat Tobias Elsäßer, der auch Gesangslehrer ist, übrigens einem Lied der Schweizer Sängerin Sophie Hunger entlehnt, das „Walzer für Niemand“ heißt.

Das Thema ist mir dann einen Tag, nachdem ich das Buch beendet hatte, gleich noch einmal begegnet. Ein Freund hatte mir auf DVD den Film „2:37“ geschenkt, und den habe ich gestern Abend angeschaut. Ich konnte also nicht umhin, die Behandlung des Themas Selbstmord in „Für niemand“ mit der im Film zu vergleichen. Dazu später mehr …

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Buchbesprechung: Narinder Dhami „Böser Bruder, toter Bruder“

Cover Narinder DhamiLesealter 13+(Ravensburger-Verlag 2011, 235 Seiten)

Thriller sind bei Jugendlichen derzeit ziemlich beliebt – kein Wunder, versprechen sie doch Spannung und Nervenkitzel, die beide selbst Lesemuffel am Lesen halten. Narinder Dhami wurde durch ihr Buch „Kick it like Beckham“, das ich jedoch nicht gelesen habe, bekannt. Der vor etwa 10 Jahren erschienene Roman wurde sogar verfilmt. „Böser Bruder, toter Bruder“, das neueste Buch der englischen Schriftstellerin, ist ein waschechter Jugendthriller – Cover und Titel lassen das ja schon vermuten.

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Buchbesprechung: Anne-Laure Bondoux „Die Zeit der Wunder“

Cover Anne-Laure BondouxLesealter 13+(Carlsen-Verlag 2011, 189 Seiten)

Bücher über Kinder und Jugendliche, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, gibt es einige – darunter z. B. das vor zweieinhalb Jahren erschienene „Hesmats Flucht“ von Wolfgang Böhmer, das jedoch im Gegensatz zu Anne-Laure Bondoux’ Jugendroman „Die Zeit der Wunder“ eher als literarisches Sachbuch bezeichnet werden kann. Denn Böhmers Buch beruht auf einer wahren Geschichte. Was „Die Zeit der Wunder“ betrifft, so ist nicht bekannt, ob dem Buch über die Flucht eines Jungen aus dem Kaukasus ein tatsächlicher Vorfall zugrunde liegt. Anne-Laure Bondoux ist übrigens Französin und hat – entgegen meinen ersten Vermutungen – wohl keinen Hintergrund, der auf ein ähnliches Schicksal wie das ihrer Hauptfigur hinweist.

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Kurzrezension: Eoin Colfer „Artemis Fowl – Der Atlantis-Komplex“

Cover Eoin Colfer - Atlantis-KomplexLesealter 10+(List-Verlag 2011, 335 Seiten)

Alle zwei Jahre ein neues Artemis-Fowl-Buch – darauf pendelt es sich ein … „Der Atlantis-Komplex“ ist, wenn ich richtig gezählt habe, der siebte Streich des genialen jugendlichen Kriminellen, der allerdings jeden Band etwas mehr von seinen dunklen Machenschaften abrückt und inzwischen fast geläutert ist.

Die Kinderbücher von Eoin Colfer haben immer ihren ganz eigenen Reiz – das gilt insbesondere für die Artemis-Fowl-Bände, denn sie vereinen Witz und Spannung, so dass sie vor allem von Jungen gerne gelesen werden. Aber selbst als Erwachsener hatte ich bisher immer meinen Spaß mit Eoin Colfers Büchern. Ob das auch für Band 7 gelten würde?

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Kurzrezension: Petra Ivanov „Escape“

Cover Petra IvanovLesealter 14+(Appenzeller Verlag 2010, 278 Seiten)

Die Buchbesprechung habe ich eigentlich schon im Oktober 2010 aufgesetzt, dann liegen gelassen und irgendwie vergessen. Doch dann hat Petra Ivanov neben Stephan Knösel im März 2011 das Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium erhalten (siehe hier) – ein passender Anlass, die Buchbesprechung von „Escape” endlich zu veröffentlichen.

Petra Ivanovs Buch „Escape“ ist in einem Verlag erschienen, den wohl nur wenige in Deutschland kennen: im Appenzeller Verlag, der – der Name lässt das vermuten – in der Schweiz beheimatet ist. (mehr …)

Buchbesprechung: Beate Teresa Hanika „Nirgendwo in Berlin“

Cover Beate Teresa HanikaLesealter 14+(Fischer-Verlag 2011, 270 Seiten)

„Nirgendwo in Berlin“ ist Beate Teresa Hanikas drittes Jugendbuch. Die bei Regensburg lebende Autorin hatte mit „Rotkäppchen muss weinen“, ihrem Debüt, einen Jugendroman geschrieben, der allseits gelobt wurde (auch hier bei Jugendbuchtipps.de): Die sensible Geschichte über ein Mädchen, das vom eigenen Großvater sexuell missbraucht wird – was die Familie nicht wahrhaben will –, hat das schwierige Thema jugendgerecht und sprachlich sehr einfühlsam behandelt. Beate Teresa Hanikas zweites Buch dagegen war deutlich umstrittener: „Erzähl mir von der Liebe“ fanden einige Rezensenten gelungen, andere zeigten sich eher enttäuscht. Gespannt war ich in jedem Fall auf das dritte Buch der jungen Autorin …

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Kurzrezension: Mats Wahl „Du musst die Wahrheit sagen“

Cover Mats WahlLesealter 14+(Hanser-Verlag 2011, 233 Seiten)

Um Mats Wahl war es die vergangenen Jahre eher still. Die letzten Bücher, die ich von dem schwedischen Autor gelesen hatte, waren die Jugendkrimis um Kommissar Fors (z. B. „Die Rache“) – Jugendromane, die man jugendlichen Krimifans nach wie vor ans Herz legen kann. Nun ist von Mats Wahl bei Hanser „Du musst die Wahrheit sagen“ erschienen – ein Buchtitel, der fast nach einem Krimi klingt, doch das Buch handelt letztendlich von etwas anderem.

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Buchbesprechung: Kevin Brooks „Killing God“

Cover Kevin BrooksLesealter 15+(dtv 2011, 262 Seiten)

Eineinhalb Jahre kein neues Buch von Kevin Brooks – zumindest auf Deutsch … Als großer Fan von Kevin Brooks war das schon fast eine Durststrecke für mich, und ich habe mich richtig gefreut, als „Killing God“ vor ein paar Tagen bei mir eingetrudelt ist. Ich mag die Bücher von Kevin Brooks einfach, weil er es auf eine unnachahmliche Art schafft, intensiv und spannend zu schreiben. Da sitzt jedes Wort. Und was gute Jugendthriller, denen man sich nicht entziehen kann, angeht, reicht ihm kaum jemand das Wasser. „Killing God“ lag also nicht lange ungelesen auf meinem Bücherstapel …

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Buchbesprechung: Lucy Christopher „Ich wünschte, ich könnte dich hassen“

Cover Lucy ChristopherLesealter 14+(Chicken House-Verlag 2011, 365 Seiten)

Kamele in Australien? Am Anfang dachte ich, dass Lucy Christopher für ihr Buch nicht ordentlich recherchiert hat. Aber ich war im Unrecht. Es gibt in Australien wirklich Kamele (genauer gesagt: Dromedare, also einhöckrige Kamele), die allerdings erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Lastentiere eingeführt wurden und inzwischen wild auf dem Kontinent leben. Keine ganz unproblematische Sache ist das, denn die Kamele (ca. 1 Million Tiere!) verursachen erhebliche Umweltschäden. Wer mehr darüber wissen will, dem sei der Wikipedia-Artikel über Kamele in Australien empfohlen …

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Buchbesprechung: Gabi Kreslehner „Und der Himmel rot“

Cover Gabi KreslehnerLesealter 14+(Beltz & Gelberg-Verlag 2011, 140 Seiten)

Mit „Charlottes Traum“ hat Gabi Kreslehner im Jahr 2009 ihr Debüt veröffentlicht – ein Buch, das davon handelt, wie ein Mädchen die Trennung der Eltern verarbeitet. Letztes Jahr kam dann ein weiterer Roman der österreichischen Autorin heraus: „In meinem Spanienland“ war allerdings ein Buch für Erwachsene, das man nur älteren Jugendlichen empfehlen konnte. Ein ziemlich derber, aber sehr wortgewaltiger Roman. Kreslehner neuer Roman „Und der Himmel rot“ richtet sich wieder explizit an Jugendliche – und ich musste ihn mir natürlich unbedingt anschauen …

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Buchbesprechung: Jenny Han „Der Sommer, als ich schön wurde“

Cover Jenny HanLesealter 13+(Hanser-Verlag 2011, 253 Seiten)

Wenn man das Cover des Buches anschaut, bekommt man gleich Sehnsucht, auch auf einem Schiff im Sommer übers Meer zu schippern – vor allem nach dem langen Winter mit Eiseskälte und Hochwasser (auch wenn die Temperaturen seit gestern tagsüber endlich mal wieder auf 10° C gestiegen sind). „Der Sommer, als ich schön wurde“ ist das erste Buch der Amerikanerin Jenny Han. Interessant finde ich eine Information über die Autorin auf dem Buchumschlag: dass sie professionell lernte, Kinderbücher zu schreiben, und in New York einen entsprechenden Abschluss gemacht hat. So was geht wohl auch nur in den USA …

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