Jugendbuchtipps.de

Jährliche Archiv: 2009

Buchbesprechung: David Wroblewski “Edgar Sawtelle"

Cover WroblewskiLesealter 16+(DVA 2009, 694 Seiten)

„Edgar Sawtelle“ ist eines der groß umworbenen Bücher dieses Herbsts – selten habe ich einen so großen Büchertisch in einem Buchladen gesehen, wie den im Würzburger Hugendubel, wo sich einzig David Wroblewskis Roman auf zahlreichen Stapeln türmte. Dass „Edgar Sawtelle“ keine Jugendbuch ist, soll nicht verschwiegen werden. Da es einen jugendlichen Helden hat, kann das Buch jedoch durchaus auch mal bei Jugendbuchtipps.de vorgestellt werden. Reife Leser setzt es jedenfalls voraus – und bei den knapp 700 Seiten auch welche mit großem Durchhaltevermögen.

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Buchbesprechung: Mikael Engström “Ihr kriegt mich nicht!”

Cover EngströmLesealter 13+(Hanser-Verlag 2009, 268 Seiten)

Der schwedische Kinder- und Jugendbuchschriftsteller Mikael Engström verwöhnt uns nicht gerade oft mit neuen Büchern – doch dafür waren die beiden bisher erschienenen Jugendromane wirklich herausragend: „Brando“ (2003) gehört zu meinen Favoriten unter den Jugendbüchern; „Steppo“ (2006) kam zwar nicht an „Brando“ heran, war aber nichtsdestotrotz ein tolles Buch. Mit „Ihr kriegt mich nicht!“ ist nun der dritte Jugendroman von Mikael Engström auch auf Deutsch erschienen – und der musste natürlich auch gelesen werden …

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Buchbesprechung: Gina Mayer “Mörderkind”

Cover MayerLesealter 13+(Ravensburger-Verlag 2009, 314 Seiten)

Dass ich von Gina Mayer ein Buch gelesen habe, ist schon etwas länger her. „Schattenjünger„, noch im Sauerländer-Verlag erschienen, hatte bei mir wegen seiner ungewöhnlichen Genre-Mischung einen eher zwiespältigen Eindruck hinterlassen …

Gina Mayers neues Buch „Mörderkind“ hat jedenfalls ein ganz anderes Thema – es geht um ein Stück Zeitgeschichte: die RAF (Rote Armee Fraktion) und ihre Auswirkungen bis heute. Sowohl der Titel als auch das klaustrophobisch wirkende Rot des Umschlags haben es mir zumindest schon mal angetan. Mal sehen, ob das Buch da mithalten kann.

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Buchbesprechung: Mary E. Pearson “ZWEIundDIESELBE"

Cover PearsonLesealter 14+(Fischer-Verlag 2009, 331 Seiten)

Als ich neulich einer Freundin das Buchcover von Mary E. Pearsons „ZWEIundDIESELBE“ zeigte, mutmaßte sie, dass es darin wohl um jemand Schizophrenen gehe. Das ist einerseits falsch, andererseits jedoch auch wieder nicht so ganz – die Sache ist jedoch etwas komplizierter.

Immerhin passt der deutsche Titel deutlich besser zur Thematik des Buches als der englischsprachige („The Adoration of Jenna Fox“). Dass „ZWEIundDIESELBE“ ein ungewöhnlicher Science-Fiction-Roman ist, damit rechnet jedoch wohl niemand, der das Buchcover gesehen und den Titel gelesen hat.

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Buchbesprechung: Alice Greenway “Weiße Geister”

Cover GreenwayLesealter 16+(Mare-Buchverlag 2009, 220 Seiten)

Mit „Weiße Geister“ der in Schottland lebenden Amerikanerin Alice Greenway gibt es mal wieder einen Ausflug in die Welt der Bücher für Erwachsene. Das Erstlingswerk der Autorin ist im Mare-Buchverlag erschienen, und dass der Roman in Hongkong spielt, ist wohl kein Zufall, denn die Autorin ist dort teilweise selbst aufgewachsen.

Warum „Weiße Geister“ trotzdem ein Buch für Jugendliche sein könnte? Weil es vor allem von zwei Mädchen handelt …

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Buchbesprechung: Kathrin Schrocke “Dorfprinzessinnen”

Cover SchrockeLesealter 12+(Sauerländer-Verlag 2009, 208 Seiten)

Es ist schon etwas her, dass Kathrin Schrocke ihr letztes Jugendbuch veröffentlicht hat. „Finding Alex“ ist im Jahr 2006 beim Oetinger-Verlag erschienen und hat mir damals gut gefallen.

Das neue Buch der in Augsburg lebenden Autorin wurde in der Thriller-Reihe des Sauerländer-Verlags herausgegeben, und das trashige Buchcover mit dem ungewöhnlichen Titel macht zumindest neugierig.

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Buchbesprechung: Deborah Ellis & Eric Walters "Ansichtssache"

Cover Ellis & WaltersLesealter 13+(Jungbrunnen-Verlag 2009, 207 Seiten)

Autorenduos, die gemeinsam ein Jugendbuch verfassen, gibt es eher selten. Die beiden Kanadier Deborah Ellis und Eric Walters, die schon viele sozial engagierte Bücher veröffentlicht haben, haben sich jedoch zusammengetan, um eine Buch über die Probleme zwischen Kanadiern und Einwanderern sowie über die Vorurteilen Ausländern gegenüber zu schreiben. „Bifocal“ heißt das Buch auf Englisch im Original – was so viel bedeutet wie, dass eine Sache von zwei Standpunkten in Blick genommen wird.

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Buchbesprechung: Peter Zolling “Das Grundgesetz”

Cover ZollingLesealter 15+(Hanser-Verlag 2009, 197 Seiten)

Am gestrigen Tag hat sich nicht nur die Mondlandung zum 40. Mal gejährt, sondern im Jahr 2009 gibt es noch einen anderen großen Geburtstag zu feiern: Das Grundgesetz wurde am 23. Mai 60 Jahre alt. Peter Zolling, Journalist und Buchautor, hat das zum Anlass genommen, ein Buch für Schüler und Studenten (wie der Hanser-Verlag schreibt) zu verfassen, das im Untertitel „Unsere Verfassung – wie sie entstand und was sie ist“ heißt. Ein ehrwürdiges Vorhaben ist das jedenfalls – aber sicher kein einfaches, klingt das Thema nicht gerade (auch wenn ich es für wichtig halte) nach einem Bestseller für Jugendliche.

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Kurzrezension: Martin Baltscheit “Jasmin Behringer. Ich und die Kanzlerin”

Cover BaltscheitLesealter 12+(Boje-Verlag 2009, 110 Seiten)

Hübsch sieht es aus, das schmale Bändchen mit dem Titel „Jasmin Behringer. Ich und die Kanzlerin“, das wie ein Tagebuch aufgemacht ist. Der schwarze Streifen auf dem weißen Untergrund ist übrigens ein Gummi, mit dem sich das Buch zusammenhalten lässt und den man auch als Lesezeichen benutzen kann. Praktisch.

Ein ehrwürdiges Vorhaben steht hinter dem Buch: Martin Baltscheit möchte damit Interesse an Geschichte und Demokratie wecken, wie er im Nachwort schreibt. Ob ihm das gelungen ist?

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Buchbesprechung: Jean Regnaud & Émile Bravo “Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen”

Cover Regnaud & BravoLesealter 10+(Carlsen-Verlag 2009, 118 Seiten)

Was für eine langer Titel! Allerdings auch einer, der den Leser in die Irre führt … Denn in der Graphic Novel von Jean Regnaud (Text) und Émile Bravo (Illustration) geht es mitnichten um Indianer und Buffalo Bill, wie das Buchcover zusätzlich noch suggerieren könnte. Das Buch handelt vielmehr von einem Jungen namens Jean, der in Frankreich lebt und seine Mutter nicht kennt. Aber dazu gleich mehr …

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Buchbesprechung: Anthony McGowan “Der Tag, an dem ich starb”

Cover McGowanLesealter 14+(Ravensburger-Verlag 2009, 250 Seiten)

Das Buchcover ist nicht ganz ohne: mit der Messerspitze und den Blutspritzern. Und dann noch der Titel: „Der Tag, an dem ich starb“. Anthony McGowan hat bereits zwei Jugendbücher geschrieben (das behauptet zumindest der Buchumschlag) – aber wenn ich nichts übersehen habe, so ist das nun bei Ravensburger erschienene Buch sein erstes, das auf Deutsch zu lesen ist. Und „Der Tag, an dem ich starb“ ist – das sei schon vorweggenommen – ein Thriller, der es in sich hat und den man lesen sollte …

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Buchbesprechung: Tobias Elsäßer “Abspringen”

Cover ElsäßerLesealter 14+(Sauerländer-Verlag 2009, 270 Seiten)

Sind die Wirren der Pubertät bei Jungen gerade ein Thema, das besonders „in“ ist? Es ist nicht lange her, dass ich „Doktorspiele“ von Jaromir Konecny gelesen habe, und darin geht es um ein ähnliches Thema wie in Tobias Elsäßers neuem Buch „Abspringen“: um die neu erwachenden sexuellen Gefühle von Jungen, die damit überfordert sind und nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen …

Ganz neu ist das Thema in der Jugendliteratur natürlich nicht – aber in den letzten vier, fünf Jahren gab es eher wenige solcher Bücher. Und der Ton, wie da nun über Sex geschrieben wird, ist außerdem (das ist mein Eindruck) deutlich offener geworden.

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