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Schlagwort Archiv: Familie

Buchbesprechung: Susan Beth Pfeffer “Die Welt, wie wir sie kannten”

Cover PfefferLesealter 14+(Carlsen-Verlag 2010, 410 Seiten)

Das Buch war noch gar nicht erschienen, da wurde es vom Bulletin Jugend & Literatur schon mit der Auszeichnung „Eule des Monats“ bedacht. Susan Beth Pfeffers Zukunftsroman „Die Welt, wie wir sie kannten“, der im Original bereits 2006 erschienen ist, wird vom Carlsen-Verlag in diesem Frühjahr besonders umworben – eher ungewöhnlich für ein Jugendbuch, das eine in nicht allzu ferner Zukunft stattfindende Katastrophe beschreibt. Die letzten Jahre waren wir ja vom Carlsen-Verlag eher immer mit Fantasy- oder den Bis(s)-Büchern beglückt worden.

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Buchbesprechung: John Green “Margos Spuren”

Cover GreenLesealter 14+(Hanser-Verlag 2010, 331 Seiten)

Kennt ihr das Spiel „Der Typ ist ein Gigolo“? Ich weiß nicht, ob man das in Amerika wirklich so nennt oder ob das nur eine der skurrilen Ideen von John Green ist – wahrscheinlich eher Letzteres. Das Spiel an sich, ist jedenfalls nichts Neues: Beim Autofahren stellt man sich vor, welches Leben die Personen, die in anderen Autos an einem vorbeifahren, führen.

Mit „Eine wie Alaska„, seinem brillanten Jugendbuchdebüt, ist John Green vor drei Jahren in Deutschland bekannt geworden und auch gleich für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden (und zwar von der Kritiker- wie von der Jugendjury). „Margos Spuren“ ist sein dritter Jugendroman, und in einigen Dingen ähnelt er „Eine wie Alaska“ – aber dazu später mehr.

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Buchbesprechung: Roddy Doyle “Wildnis”

Cover DoyleLesealter 14+(cbj-Verlag 2010, 206 Seiten)

Erst vor kurzem hat „Wildnis“ vom irischen Schriftsteller Roddy Doyle den Luchs der Wochenzeitung Die Zeit und von Radio Bremen bekommen (den Artikel dazu findet ihr hier). Entsprechend gespannt war ich auf das Buch. Dass der Jugendroman von Andreas Steinhöfel übersetzt wurde, kann man ja durchaus auch schon vorab als ein gewisses Qualitätsmerkmal ansehen.

Der Titel „Wildnis“ und das Buchcover zeigen auch gleich, worum es in dem Buch hauptsächlich geht: Roddy Doyle hat einen Abenteuerroman geschrieben, der jedoch noch einiges mehr beinhaltet …

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Buchbesprechung: Jerry Spinelli “Eiertanz"

Cover SpinelliLesealter 12+(Sauerländer-Verlag 2010, 195 Seiten)

Jerry Spinelli und seine Bücher verfolge ich seit vielen Jahren – und es waren meist ganz besondere Bücher, die der amerikanische Autor geschrieben hat. Fast immer geht es um Kinder oder Jugendliche in schwierige Lebenssituationen – das ist auch in „Eiertanz“, Spinellis neuestem Werk, nicht anders.

Das Buch gefällt mir zumindest schon mal vom Cover her – sehr schick und symbolträchtig finde ich das Ei mit dem Pflaster! Erstmals ist ein Buch von Jerry Spinelli übrigens bei Sauerländer verlegt worden.

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Buchbesprechung: Linzi Glass “Im Jahr des Honigkuckucks”

Cover GlassLesealter 14+(Hanser-Verlag 2010, 249 Seiten)

Linzi Glass, die inzwischen in Los Angeles lebt, wurde in Südafrika geboren und hat in ihrem ersten Jugendbuch „Im Jahr des Honigkuckucks“ sicher einige ihrer Erfahrungen aus der früheren Heimat verarbeitet. Denn das Buch spielt nicht in der heutigen Zeit, sondern zu einer Zeit, als in Südafrika noch die Apartheid, die strikte Rassentrennung zwischen Farbigen und Weißen, galt.

Irgendwie ist eine solch strikte Rassentrennung heute für uns ja kaum noch vorstellbar – aber in Südafrika dauerte sie bis 1994, und das ist nicht gerade lange her. Wie das konkret aussah, zeigt zum Beispiel ein Bild der Wikipedia.

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Buchbesprechung: Lia Hills “Leben ist auch keine Lösung”

Cover HillsLesealter 16+(Script5-Verlag 2010, 223 Seiten)

Das ist doch mal ein erfrischender Buchtitel: „Leben ist auch keine Lösung“ (im englischen Original heißt der Roman übrigens „The Beginner’s Guide to Living“) – ich war jedenfalls sofort davon begeistert. Auch das Cover ist, finde ich, schön gestaltet …

Lia Hills ist ein neuer Name unter den Jugendbuchautoren. Die Autorin wurde in Neuseeland geboren, lebt inzwischen aber in Australien in der Nähe von Melbourne. Das bei Script5 verlegte Buch ist ihr erster Roman für junge Erwachsene.

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Buchbesprechung: Sue Halpern “Das ganz normale Leben der Sasha Abramowitz”

Cover HalpernLesealter 11+(Bloomsbury-Verlag 2009, 268 Seiten)

Ein vierblättriges Kleeblatt (soll Glück bringen) und ein Mädchen, das einem mit muschelförmigen Zöpfen entgegen schaut. Was soll man von einem solchen Buch – noch dazu mit dem langen Titel „Das ganz normale Leben der Sasha Abramowitz“ – halten? Zumindest ist das kein 0815-Cover, und das Mädchen, das einen eher ernst anguckt, verspricht seltsamerweise eher ein witziges als ein trauriges Buch – oder? Und so ist es auch. Eine 11-Jährige beschreibt den ganz normalen Wahnsinn in ihrer etwas ungewöhnlichen Familie.

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Buchbesprechung: Pete Smith “So voller Wut”

Cover SmithLesealter 14+(Ueberreuter-Verlag 2009, 159 Seiten)

Der 26. April 2002 war ein schlimmer Tag in der Geschichte Deutschlands, nicht weil da unbedingt etwas passiert ist, was in Geschichtsbüchern stehen wird, sondern weil das der Tag ist, an dem Robert Steinhäuser in Erfurt am Gutenberg-Gymnasium 17 Menschen tötete. Es war der erste große Amoklauf (Wikipedia-Artikel dazu) in Deutschland, der zeigte, dass solche schrecklichen Taten nicht nur in den USA vorkommen.

Der in Frankfurt lebende Autor Pete Smith hat das Thema Amoklauf aufgegriffen und einen Jugendroman dazu geschrieben – kein einfaches Vorhaben, denn über das Thema einfühlsam und ohne Sensationslust zu schreiben, ist gar nicht so leicht.

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Kurzrezension: Petra Kasch “Bye-bye, Berlin”

Cover KaschLesealter 12+(Ravensburger-Verlag 2009, 256 Seiten)

20 Jahre ist es her, dass die Mauer zwischen West- und Ost-Deutschland bzw. West- und Ost-Berlin geöffnet wurde, und zu diesem Jubiläum gibt es auch ein paar Bücher, die sich dem Thema widmen. Petra Kaschs Buch „Bye-bye, Berlin“ schildert nicht direkt die Zeit der Mauer- und Grenzöffnung, sondern spielt im Jahr 1995, thematisiert aber die Folgen der Wiedervereinigung von DDR und Bundesrepublik Deutschland. Es wird vom Schicksal einer Familie erzählt, die nach der Maueröffnung nicht wieder so richtig Tritt gefasst und mit den Folgen der Wiedervereinigung zu kämpfen hat.

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Buchbesprechung: Oliver Uschmann “Das Gegenteil von oben”

Cover UschmannLesealter 14+(Script5-Verlag 2009, 334 Seiten)

„Er hat seit seinem zehnten Lebensjahr mindestens so viel gezockt wie gelesen und ist trotzdem Schriftsteller geworden.“ Das steht unter andem auf dem Buchumschlag über den Autor Oliver Uschmann, der früher außerdem angeblich zu den zehn „sonderlichsten Sonderlingen“ in seiner Schule gehört hat. Da kokettiert ein Autor damit, dass er in seinem Leben schon viel erlebt hat – aber vielleicht ist all das ja wirklich keine schlechten Voraussetzung dafür, gute Bücher zu schreiben. Wenn ich richtig informiert bin, so hat Oliver Uschmann bisher „nur“ Bücher für Erwachsene geschrieben – „Das Gegenteil von oben“ ist sein erster Jugendroman.

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Buchbesprechung: Sverre Henmo “Großer Bruder, kleiner Bruder”

Cover HenmoLesealter 14+(Hanser-Verlag 2009, 220 Seiten)

Sverre Henmo, der Autor von „Großer Bruder, kleiner Bruder“, ist Norweger und hauptberuflich Lehrer an einer Gesamtschule. Der Hanser-Verlag umwirbt das Buch für die Altersgruppe ab 12 Jahren – doch da die Hauptperson Student ist und es in dem Buch u. a. um Familien- und Beziehungsthemen und -probleme geht, halte ich das für etwas sehr gewagt. Das schon mal vorab … Dass Sverre Henmos Buch darüber hinaus das Thema Behinderung auf ungewöhnliche und unverkrampfte Weise aufgreift, sei auch noch verraten.

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Buchbesprechung: David Wroblewski “Edgar Sawtelle"

Cover WroblewskiLesealter 16+(DVA 2009, 694 Seiten)

„Edgar Sawtelle“ ist eines der groß umworbenen Bücher dieses Herbsts – selten habe ich einen so großen Büchertisch in einem Buchladen gesehen, wie den im Würzburger Hugendubel, wo sich einzig David Wroblewskis Roman auf zahlreichen Stapeln türmte. Dass „Edgar Sawtelle“ keine Jugendbuch ist, soll nicht verschwiegen werden. Da es einen jugendlichen Helden hat, kann das Buch jedoch durchaus auch mal bei Jugendbuchtipps.de vorgestellt werden. Reife Leser setzt es jedenfalls voraus – und bei den knapp 700 Seiten auch welche mit großem Durchhaltevermögen.

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