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ab 14/15 Jahren

Buchbesprechung: Roddy Doyle “Wildnis”

Cover DoyleLesealter 14+(cbj-Verlag 2010, 206 Seiten)

Erst vor kurzem hat „Wildnis“ vom irischen Schriftsteller Roddy Doyle den Luchs der Wochenzeitung Die Zeit und von Radio Bremen bekommen (den Artikel dazu findet ihr hier). Entsprechend gespannt war ich auf das Buch. Dass der Jugendroman von Andreas Steinhöfel übersetzt wurde, kann man ja durchaus auch schon vorab als ein gewisses Qualitätsmerkmal ansehen.

Der Titel „Wildnis“ und das Buchcover zeigen auch gleich, worum es in dem Buch hauptsächlich geht: Roddy Doyle hat einen Abenteuerroman geschrieben, der jedoch noch einiges mehr beinhaltet …

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Buchbesprechung: Cory Doctorow “Little Brother”

Cover DoctorowLesealter 15+(rororo 2010, 473 Seiten)

Wendet man den Buchdeckel von „Little Brother“, so wird man gleich mit einer ellenlangen Liste von Auszeichnungen, die das Buch im Original bekommen hat, konfrontiert. Anscheinend hat Cory Doctorows Roman nicht wenige Preise eingeheimst. Auf dem Cover werden außerdem Neil Gaiman und Scott Westerfeld zitiert, die das Buch empfehlen. Über solche Lobhudeleien vorab mag man geteilter Meinung sein …

Und worum geht es in dem Buch? Der Titel „Little Brother“ ist kein Zufall, denn das Buch lehnt sich an George Orwells „1984“ an. Dessen bekannter Spruch „Big brother’s watching you“ ist zu einer Art Synonym für den Überwachungsstaat geworden. Cory Doctorows Buch will zeigen, wie ein Überwachungsstaat heute aussehen könnte.

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Buchbesprechung: Luca Bloom “Schlachtfeld”

Cover BloomLesealter 14+(Ueberreuter-Verlag 2010, 122 Seiten)

Ein hübsches Cover mit einem provokativem Titel … Es liegt nahe, dass es in „Schlachtfeld“ um die Schule geht – und zwar nicht um ihre schönen und angenehmen Seiten. Luca Blooms zweites Jugendbuch bei Ueberreuter (nach „Ich, Elias„) handelt von den Schikanen des Schulalltags: unter Schülern, aber auch zwischen Schülern und Lehrern. Das ist kein neues Thema – dazu gibt es bereits klassisch zu nennende Bücher wie Hermann Hesses „Unterm Rad“. Aber interessant ist es doch zu sehen, wie ein noch eher junger Autor das Thema Schule behandelt.

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Buchbesprechung: Linzi Glass “Im Jahr des Honigkuckucks”

Cover GlassLesealter 14+(Hanser-Verlag 2010, 249 Seiten)

Linzi Glass, die inzwischen in Los Angeles lebt, wurde in Südafrika geboren und hat in ihrem ersten Jugendbuch „Im Jahr des Honigkuckucks“ sicher einige ihrer Erfahrungen aus der früheren Heimat verarbeitet. Denn das Buch spielt nicht in der heutigen Zeit, sondern zu einer Zeit, als in Südafrika noch die Apartheid, die strikte Rassentrennung zwischen Farbigen und Weißen, galt.

Irgendwie ist eine solch strikte Rassentrennung heute für uns ja kaum noch vorstellbar – aber in Südafrika dauerte sie bis 1994, und das ist nicht gerade lange her. Wie das konkret aussah, zeigt zum Beispiel ein Bild der Wikipedia.

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Buchbesprechung: Gina Mayer “Die verlorenen Schuhe”

Cover MayerLesealter 14+(Thienemann-Verlag 2010, 354 Seiten)

Da ist man gerade auf Seite 353 und blättert weiter, um dann auf der übernächsten Seite die Überschrift „Ein Nachwort“ zu lesen. So ging es mir bei Gina Mayers neuestem Buch „Die verlorenen Schuhe“, das recht abrupt endete. Ich hatte vorher nicht gesehen, dass am Ende außer dem Nachwort noch das Interview mit einer Frau, die als 11-Jährige aus Schlesien fliehen musste, sowie ein umfangreiches Glossar abgedruckt sind.

Das Thema des Buches ist damit auch schon indirekt benannt: Gina Mayer schreibt (übrigens erstmals im Thienemann-Verlag) über die Vertreibung eines Mädchens aus Schlesien, das am Ende des Zweiten Weltkrieges von der russischen Armee besetzt wurde.

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Buchbesprechung: Reif Larsen “Die Karte meiner Träume”

Cover LarsenLesealter 14+(S. Fischer-Verlag 2009, 436 Seiten)

Es gibt Bücher, für die braucht man Durchhaltevermögen. Und Reif Larsens „Die Karte meiner Träume“ ist so ein Buch, das man nicht mal nebenbei durchschmökert. 436 Seiten – das klingt nach nicht allzu viel. Aber neben dem eigentlichen Buchtext findet man in dem Buch Hunderte von Nebenbemerkungen und Zeichnungen, und es kostet Zeit, das alles durchzuackern.

Ob sich das lohnt? Lest einfach weiter … – ein außergewöhnliches Buch ist Reif Larsens Roman in jedem Fall. Das sei schon verraten.

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Buchbesprechung: Marietta Slomka “Kanzler lieben Gummistiefel. So funktioniert Politik”

Cover SlomkaLesealter 14+(cbj-Verlag 2009, 277 Seiten)

Wofür allein dieses Buch schon einmal gut ist? Auf Seite 226 steht es: Um Diplomat zu werden, muss man breites Allgemeinwissen sowie großes Interesse für politische und soziale Sachverhalte nachweisen. Und dafür sollte man die Quittung des Buches aufheben und der Bewerbung für den Diplomatendienst beilegen … Aha.

Marietta Slomka, die das „heute journal“ im ZDF moderiert, ist nicht unbedingt als Jugendbuch-Autorin bekannt. Im Klappentext heißt es wohl deswegen auch nicht umsonst, dass sie sich mit dem Jugendbuchautor und Journalisten Daniel Westland zusammengetan hat, um das Buch zu schreiben. Wer da was und wie viel verfasst hat, bleibt allerdings im Dunkeln (zumal vorne auf dem Cover nur der Name der ZDF-Journalistin steht). Aber nun zum Buch selbst …

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Buchbesprechung: Rachel Cohn & David Levithan “Naomi & Ely”

Cover Cohn/LevithanLesealter 14+(cbt 2009, 270 Seiten)

Vor zwei Jahren waren Rachel Cohn und David Levithan mit „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden. Doch leider habe ich das Buch nicht gelesen, auch wenn ich vor allem Gutes darüber gehört habe. Mit „Naomi & Ely“ hat das Autorenduo dieses Jahr einen neuen Jugendroman herausgebracht, und es geht um die Wirren der Liebe in all ihren Facetten. Das schon mal vorab …

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Buchbesprechung: Suzanne Collins “Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele”

Cover CollinsLesealter 14+(Oetinger-Verlag 2009, 415 Seiten)

Der Markt für Fantasy- und Science-Fiction-Jugendbücher ist nach wie vor riesig, und manchmal wundere ich mich, dass Kinder und Jugendliche nicht so wie ich von den zahllosen Fantasy-Büchern gesättigt sind. Aber Jugendliche wachsen ja auch immer wieder neu in die Jugendliteratur hinein und haben das alles nicht von Anfang an mitbekommen.

Ab und zu schaue ich mir trotzdem immer wieder ein Fantasy-Buch an, und Suzanne Collins‘ „Die Tribute von Panem“ hat einige lobende Kritiken bekommen. Ein Grund für mich, das Buch selbst zu lesen …

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Buchbesprechung: Kevin Brooks “Black Rabbit Summer”

Cover BrooksLesealter 14+(dtv 2009, 527 Seiten)

Mal ehrlich: Es gibt schönere Buchcover als dieses, von dem man nicht so recht weiß, was es darstellen soll … Nach dem Lesen des Buchs kann man natürlich spekulieren, und so einige Ideen habe ich auch, aber mit diesen rotbraunen Tönen und den fetten Lettern sieht das trotzdem nicht unbedingt schmuck aus. Egal … Auch bei Büchern kommt es ja auf die inneren Werte an. Und da hatte Kevin Brooks – gerade für „The Road of the Dead“ mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2009 für das beste Jugendbuch ausgezeichnet – in den letzten Jahren ja viel zu bieten. Natürlich war ich extrem gespannt, wie sich Kevin Brooks‘ neuer Roman (übrigens sein mit über 500 Seiten bisher dickster) schlägt …

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Buchbesprechung: Pete Smith “So voller Wut”

Cover SmithLesealter 14+(Ueberreuter-Verlag 2009, 159 Seiten)

Der 26. April 2002 war ein schlimmer Tag in der Geschichte Deutschlands, nicht weil da unbedingt etwas passiert ist, was in Geschichtsbüchern stehen wird, sondern weil das der Tag ist, an dem Robert Steinhäuser in Erfurt am Gutenberg-Gymnasium 17 Menschen tötete. Es war der erste große Amoklauf (Wikipedia-Artikel dazu) in Deutschland, der zeigte, dass solche schrecklichen Taten nicht nur in den USA vorkommen.

Der in Frankfurt lebende Autor Pete Smith hat das Thema Amoklauf aufgegriffen und einen Jugendroman dazu geschrieben – kein einfaches Vorhaben, denn über das Thema einfühlsam und ohne Sensationslust zu schreiben, ist gar nicht so leicht.

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Buchbesprechung: Luca Bloom “Ich, Elias”

Cover BloomLesealter 14+(Ueberreuter-Verlag 2009, 127 Seiten)

Auch wenn der Nachname Bloom fast nach einem Engländer oder Amerikaner klingt: Luca Bloom ist ein junger deutscher Autor (Jahrgang 1975), der in der Nähe von Hannover lebt und Germanistik und Philosophie studiert hat. „Ich, Elias“ ist sein erstes Buch, und es macht den Eindruck, dass darin doch das ein oder andere Autobiografische erzählt wird. Zumindest mag die Hauptperson Elias die gleiche Musik wie der Autor (Punk und Ska) und lebt ebenfalls im Großraum Hannover. „Ich, Elias“ ist, das sei noch vorab gesagt, eine Liebesgeschichte – jedoch eine, die man auch Jungen an die Hand geben kann. Und das ist schon mal etwas Besonderes.

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