Jugendbuchtipps.de

Archiv des Autor: Ulf Cronenberg

Buchbesprechung: Sue Halpern “Das ganz normale Leben der Sasha Abramowitz”

Cover HalpernLesealter 11+(Bloomsbury-Verlag 2009, 268 Seiten)

Ein vierblättriges Kleeblatt (soll Glück bringen) und ein Mädchen, das einem mit muschelförmigen Zöpfen entgegen schaut. Was soll man von einem solchen Buch – noch dazu mit dem langen Titel „Das ganz normale Leben der Sasha Abramowitz“ – halten? Zumindest ist das kein 0815-Cover, und das Mädchen, das einen eher ernst anguckt, verspricht seltsamerweise eher ein witziges als ein trauriges Buch – oder? Und so ist es auch. Eine 11-Jährige beschreibt den ganz normalen Wahnsinn in ihrer etwas ungewöhnlichen Familie.

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Buchbesprechung: Reif Larsen “Die Karte meiner Träume”

Cover LarsenLesealter 14+(S. Fischer-Verlag 2009, 436 Seiten)

Es gibt Bücher, für die braucht man Durchhaltevermögen. Und Reif Larsens „Die Karte meiner Träume“ ist so ein Buch, das man nicht mal nebenbei durchschmökert. 436 Seiten – das klingt nach nicht allzu viel. Aber neben dem eigentlichen Buchtext findet man in dem Buch Hunderte von Nebenbemerkungen und Zeichnungen, und es kostet Zeit, das alles durchzuackern.

Ob sich das lohnt? Lest einfach weiter … – ein außergewöhnliches Buch ist Reif Larsens Roman in jedem Fall. Das sei schon verraten.

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Kurzrezension: Ilkka Remes “Heiße Ware über dem Eismeer”

Cover RemesLesealter 12+(dtv 2009, 297 Seiten)

Den Begriff „Pageturner“ kann ich inzwischen – ehrlich gesagt – nicht mehr hören. Das ist so ein Wort, über das man beim ersten Lesen staunt, das einem bei der zehnten Begegnung aber irgendwann etwas auf den Geist geht.

Warum ich das schreibe? Weil man das Prädikat „Pageturner“ besonders häufig liest, wenn man sich über die Jugendkrimis von Ilkka Remes informiert. „Heiße Ware über dem Eismeer“ ist der dritte Band des finnischen Thrillerautoren Ilkka Remes, in dem der 14-jährige Aaro Nortamo auf Verbrecherjagd geht.

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Buchbesprechung: Marietta Slomka “Kanzler lieben Gummistiefel. So funktioniert Politik”

Cover SlomkaLesealter 14+(cbj-Verlag 2009, 277 Seiten)

Wofür allein dieses Buch schon einmal gut ist? Auf Seite 226 steht es: Um Diplomat zu werden, muss man breites Allgemeinwissen sowie großes Interesse für politische und soziale Sachverhalte nachweisen. Und dafür sollte man die Quittung des Buches aufheben und der Bewerbung für den Diplomatendienst beilegen … Aha.

Marietta Slomka, die das „heute journal“ im ZDF moderiert, ist nicht unbedingt als Jugendbuch-Autorin bekannt. Im Klappentext heißt es wohl deswegen auch nicht umsonst, dass sie sich mit dem Jugendbuchautor und Journalisten Daniel Westland zusammengetan hat, um das Buch zu schreiben. Wer da was und wie viel verfasst hat, bleibt allerdings im Dunkeln (zumal vorne auf dem Cover nur der Name der ZDF-Journalistin steht). Aber nun zum Buch selbst …

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Buchbesprechung: Rachel Cohn & David Levithan “Naomi & Ely”

Cover Cohn/LevithanLesealter 14+(cbt 2009, 270 Seiten)

Vor zwei Jahren waren Rachel Cohn und David Levithan mit „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden. Doch leider habe ich das Buch nicht gelesen, auch wenn ich vor allem Gutes darüber gehört habe. Mit „Naomi & Ely“ hat das Autorenduo dieses Jahr einen neuen Jugendroman herausgebracht, und es geht um die Wirren der Liebe in all ihren Facetten. Das schon mal vorab …

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Buchbesprechung: Isabel Abedi “Lucian”

Cover AbediLesealter 13+(Arena-Verlag 2009, 549 Seiten)

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass „Lucian“ der erste Jugendroman von Isabel Abedi ist, den ich gelesen habe – und das, obwohl die Autorin mit „Whisper“ im März dieses Jahres den dritten Platz beim internationalen Preis der jungen Leser (vgl. Artikel zur Leipziger Buchmesse 2009) bekommen hat. Aber zugeben kann ich das ja trotzdem …

Ein entsprechend großer Rummel wurde schon vorab um „Lucian“ gemacht, und ich war schon sehr gespannt, ob mir das Buch so gut gefallen würde, wie sicher vielen anderen Lesern.

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Buchbesprechung: Morris Gleitzman “Einmal”

Cover GleitzmanLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2009, 186 Seiten)

Das Thema Holocaust lässt die Autoren einfach nicht los – aber es ist ja auch gut so, wenn Kindern und Jugendlichen immer wieder neue und gute Bücher zu dem Thema angeboten werden.

Von Jerry Spinelli, einem amerikanischen Autor, ist im Jahr 2006 das Buch „Asche fällt wie Schnee“ auf Deutsch erschienen – ein Buch, das wie „Einmal“ von Morris Gleitzman das Thema Judenverfolgung aufgreift und das ich damals ziemlich aufwühlend fand. Die beiden Bücher (Morris Gleitzman ist übrigens Australier) ähneln sich in vielem – aber dazu später mehr …

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Buchbesprechung: Grit Poppe “Weggesperrt”

Cover PoppeLesealter 13+(Dressler-Verlag 2009, 320 Seiten)

20 Jahre ist der Fall der Mauer um Berlin und die DDR nun ziemlich genau her, und ein paar Bücher, die sich der Thematik angenommen haben, sind in diesem Jahr erschienen – z. B. Holly-Jane Rahlens‘ „Mauerblümchen”. „Weggesperrt“ ist Grit Poppes erstes Jugendbuch – die frühere Journalistin hat bisher nur Kinderbücher und Bücher für Erwachsene veröffentlicht. Mit ihrem Buch im Dressler-Verlag will die Autorin an die schlimmen Zustände in DDR-Kinder- und Jugendheimen erinnern.

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Kurzrezension: Peter Murphy “Ich, John”

Cover MurphyLesealter 16+(Suhrkamp-Verlag 2009, 271 Seiten)

„Ich, John“ ist in der neuen Reihe „suhrkamp nova“ erschienen, in der der Suhrkamp-Verlag seit kurzem Erstausgaben in Klappenbroschur-Aufmachung herausgibt. Ein typisches Jugendbuch ist „Ich, John“, das erste Buch des irischen Musikjournalisten Peter Murphy, nicht … Aber wegen der jugendlichen Hauptfigur kann man den Roman durchaus jugendlichen Lesern ab 15 oder 16 Jahren empfehlen.

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Buchbesprechung: Suzanne Collins “Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele”

Cover CollinsLesealter 14+(Oetinger-Verlag 2009, 415 Seiten)

Der Markt für Fantasy- und Science-Fiction-Jugendbücher ist nach wie vor riesig, und manchmal wundere ich mich, dass Kinder und Jugendliche nicht so wie ich von den zahllosen Fantasy-Büchern gesättigt sind. Aber Jugendliche wachsen ja auch immer wieder neu in die Jugendliteratur hinein und haben das alles nicht von Anfang an mitbekommen.

Ab und zu schaue ich mir trotzdem immer wieder ein Fantasy-Buch an, und Suzanne Collins‘ „Die Tribute von Panem“ hat einige lobende Kritiken bekommen. Ein Grund für mich, das Buch selbst zu lesen …

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Buchbesprechung: Kevin Brooks “Black Rabbit Summer”

Cover BrooksLesealter 14+(dtv 2009, 527 Seiten)

Mal ehrlich: Es gibt schönere Buchcover als dieses, von dem man nicht so recht weiß, was es darstellen soll … Nach dem Lesen des Buchs kann man natürlich spekulieren, und so einige Ideen habe ich auch, aber mit diesen rotbraunen Tönen und den fetten Lettern sieht das trotzdem nicht unbedingt schmuck aus. Egal … Auch bei Büchern kommt es ja auf die inneren Werte an. Und da hatte Kevin Brooks – gerade für „The Road of the Dead“ mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2009 für das beste Jugendbuch ausgezeichnet – in den letzten Jahren ja viel zu bieten. Natürlich war ich extrem gespannt, wie sich Kevin Brooks‘ neuer Roman (übrigens sein mit über 500 Seiten bisher dickster) schlägt …

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Buchbesprechung: Pete Smith “So voller Wut”

Cover SmithLesealter 14+(Ueberreuter-Verlag 2009, 159 Seiten)

Der 26. April 2002 war ein schlimmer Tag in der Geschichte Deutschlands, nicht weil da unbedingt etwas passiert ist, was in Geschichtsbüchern stehen wird, sondern weil das der Tag ist, an dem Robert Steinhäuser in Erfurt am Gutenberg-Gymnasium 17 Menschen tötete. Es war der erste große Amoklauf (Wikipedia-Artikel dazu) in Deutschland, der zeigte, dass solche schrecklichen Taten nicht nur in den USA vorkommen.

Der in Frankfurt lebende Autor Pete Smith hat das Thema Amoklauf aufgegriffen und einen Jugendroman dazu geschrieben – kein einfaches Vorhaben, denn über das Thema einfühlsam und ohne Sensationslust zu schreiben, ist gar nicht so leicht.

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