Jugendbuchtipps.de

ab 12/13 Jahren

Buchbesprechung: Alice Gabathuler “Das Projekt”

Cover GabathulerLesealter 13+(Thienemann-Verlag 2008, 284 Seiten)

Sozialpsychologische Experimente, bei denen Jugendliche und Erwachsene unter besonderen Bedingungen auf engem Raum miteinander konfrontiert werden, gibt es einige. Erst vor einigen Jahren kam ein Film („Das Experiment“) heraus, der das so genannte Standford-Prison-Experiment, eines der berühmtesten sozialpsychologischen Experimente, nachstellte. Ein ziemlich schockierender Film… Nichts für schwache Nerven.

Wie ich darauf komme? Das Buch „Das Projekt“ von Alice Gabathuler hat mich in manchem an ein solches Experiment – allerdings in der Schule – erinnert.

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Buchbesprechung: Peter Münch "Der Duft des Lindenbaums"

Cover MünchLesealter 12+(Ravensburger-Verlag 2008, 187 Seiten)

Peter Münch, der Journalist bei der Süddeutschen Zeitung ist und lange Zeit auch Reporter auf dem Balkan war, hat mit „Der Duft des Lindenbaums. Ein Tagebuch aus Sarajevo“ ein Jugendbuch geschrieben, das die Belagerung von Sarajevo (der Link führt zum dazugehörigen Wikipedia-Artikel) im Bosnienkrieg von 1992 bis 1996 zum Thema hat. Etwa 11.000 Menschen, darunter 1.600 Kinder, wurden bei der Belagerung getötet – und in seinem Buch hat er das authentische Tagebuch eines Mädchens aus Sarajevo verwendet, um es in einen Jugendroman einzubauen. Ein eher untypisches Jugendbuch ist das daraus geworden, das eine wahre Geschichte als Vorlage hat…

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Buchbesprechung: Sally Nicholls "Wie man unsterblich wird"

Cover NichollsLesealter 12+(Hanser-Verlag 2008, 196 Seiten)

Sally Nicholls, die in London lebt, ist gerade mal 25 Jahre alt, und „Wie man unsterblich wird“ ist ihr erstes Buch. Im Klappentext des Buches heißt es, dass sie dieses Buch in einem Schreibseminar angefangen und fertig gestellt hat – und gleich der erste Verlag, an den sie ihren Entwurf geschickt hat, hat das Buch herausgebracht. Doch nicht nur das. Das Buch wurde angeblich schon in 18 Sprachen übersetzt und hat bereits mehrere Literaturpreise eingeheimst. Tja, so kann es gehen…

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Buchbesprechung: Shaun Tan "Geschichten aus der Vorstadt des Universums"

Cover TanLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2008, 96 Seiten)

„Komisch, dass man jetzt, wo jeder Haushalt seine eigene Interkontinentalrakete hat, kaum noch darüber nachdenkt. Anfangs wurden sie noch wahllos ausgegeben. Da war es noch aufregend. Ein Bekannter bekam ein Schreiben von der Regierung, und eine Woche später lud ein Laster die Rakete ab. Dann musste jedes Eckhaus eine haben, dann jedes zweite Haus, und jetzt würde es merkwürdig aussehen, wenn man beim Geräteschuppen oder der Wäscheleine keine Rakete stehen hätte.“

Mit solchen bizarren Anfängen von Geschichten wird man konfrontiert, wenn man Shaun Tans Buch „Geschichten aus der Vorstadt des Universums“ liest.

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Buchbesprechung: Robert Domes "Nebel im August"

Cover DomesLesealter 13+(cbt 2008, 307 Seiten plus Anhang)

Bücher über die Zeit des Dritten Reiches gibt es unter Jugendbüchern viele – doch über das schlimme Thema „Euthanasie“ (die systematische Ermordung psychisch kranker, geistig und körperlich behinderter Menschen) im Dritten Reich ist mir bisher keines bekannt.

Robert Domes hat sich des schwierigen Themas angenommen und die Lebensgeschichte Ernst Lossas, eines Jungen von nicht mal 15 Jahren, umfangreich recherchiert, um daraus ein Buch zu machen, das möglichst nah an der Wirklichkeit bleibt… Kein einfaches Buch also – das sei vorab schon gesagt.

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Buchbesprechung: Joshua Mowll "Operation Red Jericho"

Cover MowllLesealter 11+(Dressler-Verlag 2008, 273 Seiten)

„Operation Red Jericho“ ist ein Buch, das einem sofort ins Auge sticht – nicht umsonst hat das Buch im Jahr 2006 einen englischen Preis für das innovativste Kinderbuch bekommen. Mit dem roten Stoffeinband, dem Gummi, der das Büchchen zusammenhält, sowie mit den abgerundeten Ecken sieht es ein wenig wie ein Tage- oder Notizbuch aus. Und das ist Absicht.

Doch nicht nur der Buchumschlag ist außergewöhnlich – auch wenn man das Buch aufblättert, setzt es sich von der Gestaltung anderen Jugendbüchern ab: Neben dem Text gibt es zahlreiche Bilder und Skizzen zu bestaunen, ja sogar farbige Landkarten und technische Zeichnungen, die man aufklappen kann, sind in dem Buch zu finden. Schön, dass es solche Bücher gibt! Bleibt nur die Frage, ob der Inhalt des Buches mit dem Äußeren mithalten kann…

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Kurzrezension: Suzanne Crowley "Meine geordnete Welt oder Der Tag, an dem alles auf den Kopf gestellt wurde"

Cover CrowleyLesealter 12+(cbj-Verlag 2008, 268 Seiten)

„Meine geordnete Welt“ (den langen Untertitel spare ich mir an dieser Stelle) ist Suzanne Crowleys Erstlingswerk. Die Autorin lebt in Texas – und dort spielt auch ihr Buch -, und so wie auf dem Buchcover stellt man sich Texas ja auch vor: karge, vertrocknete Landschaften, hier und da ein Kaktus, lange Straßen von hier nach dort und einige bunte Straßenschilder zwischendrin.

Das Buch handelt von einem Tag, an dem alles (was immer das ist) auf den Kopf gestellt wurde. Das klingt doch schon mal spannend… Was das wohl sein könnte?

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Buchbesprechung: Paul Rambali "Der Mann, der barfuß lief"

Cover RambaliLesealter 13+(Carlsen-Verlag 2008, 399 Seiten)

Der Marathonlauf ist eine der Königsdisziplinen der Leichtathletik. 42,195 Kilometer – eine wahnsinnig lange Strecke, die man nur mit eisernem Willen und Training meistern kann. Der Ursprung dieser Disziplin liegt angeblich im Lauf eines Soldaten in der Antike, der von Athen nach Sparta gelaufen war, um den Sieg in der Schlacht von Marathon zu verkünden. Der Soldat soll dabei nach der Ankunft tot zusammengebrochen sein.
„Der Mann, der barfuß lief“ ist die Lebensgeschichte des Äthiopiers Abebe Bikila – eines außergewöhnlichen Mannes, denn er errang bei dem Marathonlauf in Rom 1960 als erster Afrikaner überhaupt bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille. Paul Rambali, Musikjournalist und Autor von einigen Büchern über Entwicklungsländer, hat sich der wahren Geschichte des Abebe Bikila angenommen und daraus ein (Jugend-)Buch gemacht.

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Kurzrezension: Edward van de Vendel "Die Tage der Bluegrass-Liebe"

Cover van de VendelLesealter 13+(Carlsen-Verlag 2008, 192 Seiten)

„Die Tage der Bluegrass-Liebe“ von Edward van de Vendel ist kein ganz neues Buch mehr – das habe ich erst, nachdem ich das Buch gelesen hatte, aus dem Klappentext erfahren. Der Carlsen-Verlag hatte den Jugendroman des niederländischen Autors bereits 2001 unter dem Titel „Spring, wenn du dich traust“ herausgebracht. Warum es jetzt zu einer Neuauflage kam? Keine Ahnung…

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Buchbesprechung: Andreas Schendel "Dann tu's doch"

Cover SchendelLesealter 13+(Nagel & Kimche-Verlag 2007, 157 Seiten)

Sehr sympathisch: Ganz am Ende des Buches steht eher unauffällig, dass die Honorare aus diesem Buch einem Kinderheim in Budapest zugute kommen… Außerdem habe ich etwas Kurioses über Andreas Schendel herausgefunden: In vielen Lebensläufen (darunter auch dem des Nagel & Kimche-Verlags) steht, dass der Autor nach dem Abitur eine Bergbau-Lehre begonnen habe. Laut Wikipedia ist dies jedoch eine Erfindung des Autors. Ob das stimmt?

Was jedoch in jedem Fall richtig ist: Andreas Schendel lebt inzwischen zeitweise in Budapest, wo auch „Dann tu’s doch“ spielt. Das Buch steht übrigens auf der Nominierungsliste für den diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreis (und damit sind nun alle Nominierungstitel bei Jugendbuchtipps.de besprochen!).

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Buchbesprechung: Åke Edwardson "Drachenmonat"

Lesealter 12+(Carlsen-Verlag 2008, 333 Seiten)

Åke Edwardson schreibt eigentlich Krimis für Erwachsene – aber wie einige seiner schwedischen Kollegen (darunter Håkan Nesser und Henning Mankell) hat er sich vor ein paar Jahren auch dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zugewandt. „Drachenmonat“ setzt die Geschichte von „Samuraisommer“ fort, die mir damals sehr gut gefallen hat und die auch auf der Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2007 stand. Im Nachfolgeband wird erzählt, wie die Geschichte um Kenny und Kerstin nach dem Brand im Jugendcamp weitergeht.

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Buchbesprechung: Kevin Brooks "Kissing the Rain"

Cover BrooksLesealter 13+(dtv-extra 2007, 413 Seiten)

Kevin Brooks, der mit „Kissing the Rain“ für den diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist, hat eine interessante Biografie. Der Mann mit dem kahl geschorenen Kopf spielte früher in eine Punkrock-Band und hat sich ansonsten mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Dann kam mit „Martyn Pig“ Kevin Brooks Durchbruch – und seitdem lebt der englische Schriftsteller davon, Jugendbücher zu schreiben.

Wollt ihr noch ein bisschen mehr über den Autor erfahren? Hier findet ihr bei dtv ein ins Deutsche übersetztes Interview mit Kevin Brooks.

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