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Schlagwort Archiv: Gewalt

Buchbesprechung: Hermann Schulz „Warum wir Günter umbringen wollten“

schulz_guenterLesealter 12+(Aladin-Verlag 2013, 151 Seiten)

Bis 2001 war Hermann Schulz Leiter des Peter-Hammer-Verlags (übrigens in Nachfolge zum früheren Bundespräsidenten Johannes Rau), erst einige Jahre davor hat er angefangen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Seit 2001 widmet er sich nur noch dem Schreiben von Büchern, dabei haben die Romane (wie z. B. „Leg nieder dein Herz”, das mir damals gut gefallen hat) meist etwas mit dem Kontinent Afrika zu tun – nicht grundlos: Hermann Schulz wurde als Sohn eines Missionars in Tansania geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Dem Kontinent ist er über Reisen, aber auch mit dem Programm des Peter-Hammer-Verlags treu geblieben. Schulz‘ neues Buch „Warum wir Günter umbringen wollten“ thematisiert jedoch etwas ganz anderes: Die Geschichte spielt kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

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Buchbesprechung: 50 Cent „Playground“

Cover 50 CentLesealter 13+(Rowohlt-Verlag 2012, 191 Seiten)

Der aus New York stammende und in schlimmen Verhältnissen aufgewachsene Rapper 50 Cent hat einen Jugendroman geschrieben. Mein erster Gedanke, als ich die Pressemeldung gelesen habe, war eher klischeehaft: Das ist nicht der erste Versuch eines Prominenten, auch mal einen Roman zu schreiben, und es wäre nicht das erste Mal, dass das schiefgeht. Doch die Inhaltsangabe des Romans klang nicht schlecht, und so habe ich beschlossen, mir das Buch trotz gewisser Vorbehalte anzuschauen.

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Buchbesprechung: Susan Kreller „Elefanten sieht man nicht“

Cover Susan KrellerLesealter 14+(Carlsen-Verlag 2011, 204 Seiten)

Manchmal gibt es seltsame Wege, wie man auf ein Buch aufmerksam wird. Im Fall von Susan Krellers Jugendroman „Elefanten sieht man nicht“ saß ich während der Leipziger Buchmesse mit Jurykollegen vom Deutschen Jugendliteraturpreis in einem Messecafé, und da kam dann Susan Kreller, die ich bis dahin nicht kannte, hinzu. Später, als ich dann am Stand des Carlsen-Verlags war, wurde ich gleich noch mal auf das Susan Krellers Buch aufmerksam gemacht. Susan Kreller hat bisher vor allem als Übersetzerin und Journalistin gearbeitet und nun eben ihr erstes Jugendbuch geschrieben – noch dazu zu einem brisantem Thema.

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Buchbesprechung: Kevin Brooks „iBoy“

Cover Kevin BrooksLesealter 14+(dtv 2011, 300 Seiten)

Auf Kevin Brooks‘ Bücher freue ich mich immer ganz besonders, denn für mich ist der Engländer einer der begnadetsten Jugendbuchschriftsteller überhaupt – auch wenn es von ihm neben einigen herausragenden auch nicht ganz so gute Bücher gibt. „Killing God“, sein letzer Jugendroman, gehörte jedenfalls in die letzte der beiden Kategorien, und der Titel des neuen Buchs, „iBoy“, klingt irgendwie auch etwas seltsam … Trotzdem: Kevin-Brooks-Bücher sind Pflicht, die lasse ich auch nicht erst mal ein paar Wochen nach Erscheinen auf dem Lesestapel liegen.

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Buchbesprechung: Melvin Burgess „Nicholas Dane“

Cover Melvin BurgessLesealter 14+(Carlsen-Verlag 2011, 443 Seiten)

Melvin Burgess ist bekannt für Bücher zu brisanten Themen – und auch in seinem neuen Buch hat er sich an etwas sehr Aktuelles gewagt. Vor ca. einem Jahr wurden zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch in Internaten in den Medien aufgedeckt. Das passende Jugendbuch dazu heißt „Nicholas Dane“, auch wenn es hierin nicht um ein Internat, sondern um ein Heim für schwererziehbare Jungen geht.

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Buchbesprechung: Kevin Brooks „Killing God“

Cover Kevin BrooksLesealter 15+(dtv 2011, 262 Seiten)

Eineinhalb Jahre kein neues Buch von Kevin Brooks – zumindest auf Deutsch … Als großer Fan von Kevin Brooks war das schon fast eine Durststrecke für mich, und ich habe mich richtig gefreut, als „Killing God“ vor ein paar Tagen bei mir eingetrudelt ist. Ich mag die Bücher von Kevin Brooks einfach, weil er es auf eine unnachahmliche Art schafft, intensiv und spannend zu schreiben. Da sitzt jedes Wort. Und was gute Jugendthriller, denen man sich nicht entziehen kann, angeht, reicht ihm kaum jemand das Wasser. „Killing God“ lag also nicht lange ungelesen auf meinem Bücherstapel …

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Buchbesprechung: Judy Blundell „Die Lügen, die wir erzählten“

Cover Judy BlundellLesealter 15+(Ravensburger-Verlag 2010, 284 Seiten)

Judy Blundell ist eine Autorin, die ich bisher noch nicht kannte. Die Amerikanerin – so heißt es in den Informationen bei Ravensburger – hat schon einige Bestseller-Romane in der New York Times veröffentlicht, jedoch unter einem Pseudonym. In „Die Lügen, die wir erzählten“ geht es zurück in das Amerika zur Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg – eine Zeit, über die man in Jugendbüchern eher selten etwas findet.

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Kurzrezension: Elisabeth Combres „Die stummen Schreie“

Cover Elisabeth CombresLesealter 12+(Boje-Verlag 2010, 121 Seiten)

Ruanda war bis 1916 deutsche, danach bis 1962 belgische Kolonie, bevor es unabhängig wurde. Wie in vielen ehemaligen Kolonialländern gab es auch in Ruanda nach der Unabhängigkeit schlimme Bürgerkriege, in denen sich verschiedene Volksgruppen bekämpft haben. Das Buch „Die stummen Schreie“ der französischen Autorin Elisabeth Combres spielt in den Jahren nach 1994, als in Ruanda die Volksgruppe der Hutus einen üblen Völkermord an den Tutsis verübten. Eine schreckliche Zeit war das – Schätzungen zufolge wurden bis zu einer Million Menschen getötet.

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Buchbesprechung: Suzanne Collins „Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe“

Cover CollinsLesealter 13+(Oetinger-Verlag 2010, 431 Seiten)

Der zweite Band von „Tribute von Panem“, der den Titel „Gefährliche Liebe“ trägt, ist ja schon vor einigen Wochen erschienen. Leider hat mein Sohn das Buch für einige Zeit „entführt“, und erst jetzt habe ich es wieder bekommen. Na ja, Jugendbücher sollen ja Jugendliche zum Lesen locken – von daher ist es ja gut, wenn „Tribute von Panem“ das vermag …

Band 1 „Tödliche Spiele“, der auch mir gut gefallen hat, wurde übrigens von der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 nominiert. Sicher viele Leser haben sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet.

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Buchbesprechung: Ingelin Røssland “Und ich dachte, ich wäre anders”

Cover RosslandLesealter 14+(Hanser-Verlag 2010, 174 Seiten)

Ein hübsches Cover ziert dieses Buch: ein körniges Schwarzweißfoto, das gekonnt mit der Tiefenschärfe (den verschwommenen Lichtpunkten im Hintergrund) spielt. Als Hobby-Fotograf weiß ich so etwas zu schätzen …

„Und ich dachte, ich wäre anders“ ist das erste, im Deutschen erschienene Buch der Norwegerin Ingelin Røssland, die eine Schauspielausbildung absolviert, außerdem Journalismus- und Dokumentarfilmregie-Kurse besucht hat. In Røsslands Buch geht es um ein Mädchen, das ihre dunklen Seiten kennenlernt – nicht gerade eine beglückende Erfahrung, aber ein interessantes Thema.

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Buchbesprechung: Luca Bloom “Schlachtfeld”

Cover BloomLesealter 14+(Ueberreuter-Verlag 2010, 122 Seiten)

Ein hübsches Cover mit einem provokativem Titel … Es liegt nahe, dass es in „Schlachtfeld“ um die Schule geht – und zwar nicht um ihre schönen und angenehmen Seiten. Luca Blooms zweites Jugendbuch bei Ueberreuter (nach „Ich, Elias„) handelt von den Schikanen des Schulalltags: unter Schülern, aber auch zwischen Schülern und Lehrern. Das ist kein neues Thema – dazu gibt es bereits klassisch zu nennende Bücher wie Hermann Hesses „Unterm Rad“. Aber interessant ist es doch zu sehen, wie ein noch eher junger Autor das Thema Schule behandelt.

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Buchbesprechung: Linzi Glass “Im Jahr des Honigkuckucks”

Cover GlassLesealter 14+(Hanser-Verlag 2010, 249 Seiten)

Linzi Glass, die inzwischen in Los Angeles lebt, wurde in Südafrika geboren und hat in ihrem ersten Jugendbuch „Im Jahr des Honigkuckucks“ sicher einige ihrer Erfahrungen aus der früheren Heimat verarbeitet. Denn das Buch spielt nicht in der heutigen Zeit, sondern zu einer Zeit, als in Südafrika noch die Apartheid, die strikte Rassentrennung zwischen Farbigen und Weißen, galt.

Irgendwie ist eine solch strikte Rassentrennung heute für uns ja kaum noch vorstellbar – aber in Südafrika dauerte sie bis 1994, und das ist nicht gerade lange her. Wie das konkret aussah, zeigt zum Beispiel ein Bild der Wikipedia.

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