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Schlagwort Archiv: Kindheit

Buchbesprechung: Michael Gerard Bauer „Dinge, die so nicht bleiben können“

Cover: Michael Gerard Bauer „Dinge, die so nicht bleiben können“Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2021, 222 Seiten)

2007 und 2008 habe ich Bücher von Michael Gerard Bauer gelesen – seitdem nicht mehr. Ganz schön lange her … „Nennt mich nicht Ismael!“, nach „Running man“ das zweite Jugendbuch des australischen Autors, ist inzwischen in den Kanon beliebter Deutschlektüren aufgestiegen. Und noch jetzt, 13 Jahre später, muss ich an die gelungene Szene darin denken, wie eine Lehrerin einen Mobbing-Täter bloßstellt. Michael Gerard Bauers neuer Roman hat ebenfalls ein grandioses Kapitel, wie zu sehen sein wird – allerdings weniger heiter …

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Buchbesprechung: Andreas Steinhöfel „Rico, Oskar und das Mistverständnis“

Cover: Andreas Steinhöfel „Rico, Oskar und das Mistverständnis“Lesealter 10+(Carlsen-Verlag 2020, 332 Seiten)

War nicht eigentlich schon nach dem dritten Band das Ende der Rico-&-Oskar-Reihe mal angekündigt worden? Dann gab es 2017 pünktlich zur Weihnachtszeit aus heiterem Himmel Band 4 mit dem Titel „Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch“, für mich das beste der vier Kinderbücher; und nun soll mit dem neuen Band 5 endgültig Schluss sein – habe ich zumindest irgendwo gelesen … Egal, mit den Rico-Büchern sind Andreas Steinhöfel sympathische Kinderbuchklassiker gelungen, die man einfach mögen muss.

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Buchbesprechung: Susin Nielsen „Adresse unbekannt“

Cover: Susin Nielsen „Adresse unbekannt“Lesealter 11+(Urachhaus-Verlag 2020, 272 Seiten)

Das Cover und der Titel weisen nur indirekt den Weg: Es geht in dem Kinderbuch der Kanadierin Susin Nielsen nicht, wie man vermuten könnte, um einen Camping-Trip, sondern um einen Jungen, der mit seiner Mutter – ungewollt – in einem VW-Bus lebt. Das ist alles in allem weniger heiter, als es das bunte Cover vermuten lässt. Dass Kinder auch in den reichen Ländern von Armut und Obdachlosigkeit bedroht sind, ja, darin leben, ist ein Thema, das zu wenig Beachtung findet. Susin Nielsen will in ihrem Buch aufzeigen, wie das für Kinder ist und wie es dazu kommt.

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Buchbesprechung: Anke Kuhl „Manno! Alles genau so in echt passiert“

Cover: Anke Kuhl „Manno!“Lesealter 10+(Klett Kinderbuch 2020, 129 Seiten)

Wer vor allem Jugendbücher liest, kennt Anke Kuhl vielleicht nicht, wer sich allerdings oft bei Kinder- und Sachbüchern umschaut, kommt um die Zeichnerin (und Autorin) nicht lange herum. Anke Kuhl hat grandiose Bücher illustriert; zu meinen Favoriten gehören „Lola rast“, ein Buch auf den Spuren von „Struwwelpeter“, oder „Alles Familie!“, ein Sachbuch, das die Vielfalt von und in Familien mit viel Witz thematisiert. „Manno!“, ihr neuestes Buch, hat begeisterte Kritiken bekommen, und deswegen hatte ich – etwas verspätet – Lust, mir das Buch mit Episoden aus der Kindheit der Autorin anzuschauen und hier vorzustellen.

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Buchbesprechung: Carla Maia de Almeida „Bruder Wolf“

Cover: Carla Maia de Almeida "Bruder Wolf"Lesealter 11+(Fischer/Sauerländer-Verlag 2016, 173 Seiten)

Ein Kinderbuch aus dem Portugiesischen? Ich glaube, ich habe noch nie eines besprochen, und wahrscheinlich gibt es auch kaum welche, die ins Deutsche übersetzt wurden. Umso schöner, wenn ein portugiesisches Buch den Weg in deutsche Bücherregale findet – ich empfinde es jedenfalls als große Bereicherung, dass wir Bücher aus anderen Ländern und Kulturkreisen lesen können. Erwähnt werden sollte vielleicht schon hier außerdem, dass „Bruder Wolf“ reich illustriert ist – und zwar von Jorge Gonçalves, der wie die Autorin aus Portugal stammt.

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Buchbesprechung: Karin Bruder „Haifische kommen nicht an Land“

Cover: Karin Bruder "Haifische kommen nicht an Land"Lesealter 10+(Peter-Hammer-Verlag 2015, 200 Seiten)

Der Nicaragua-See liegt in …? Ja, richtig geraten: in dem gleichnamigen Land. Er ist nicht nur der größte Binnensee Mittelamerikas, sondern beherbergt auch mehrere Inseln vulkanischen Ursprungs. Auf einer dieser Inseln spielt „Haifische kommen nicht an Land“, genauer: auf Ometepe. Wusstet ihr, dass es Haie auch im Süßwasser, eben z. B. im Nicaragua-See, gibt? Im Buch werden sie erwähnt, und erst über die Wikipedia habe ich erfahren, dass das stimmt. Wieder was gelernt …

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Buchbesprechung: Andreas Steinhöfel „Anders“

steinhoefel_andersLesealter 14+(Königskinder-Verlag 2014, 236 Seiten)

Fast drei Jahre ist es her, seit Andreas Steinhöfel mit dem letzten Band der Rico-Reihe sein letztes Buch veröffentlicht hat, und die Kinderbücher um Rico und Oskar waren wohl der bisherige Höhepunkte in Steinhöfels Karriere. Das neue Buch – wie die Rico-Bücher – von Peter Schössow sparsam illustriert, ist bei einem neuen Label des Carlsen-Verlags erschienen: Königskinder. Der Ableger bringt stilvoll gestaltete Kinder- und Jugendromane heraus, die in den Farben Weiß, Schwarz und Gold gehalten sind. Auch „Anders“ ist ein bibliophiles Schmuckstück.

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Buchbesprechung: John Boyne „So fern wie nah“

boyne_nahLesealter 12+(Fischer-Verlag 2014, 254 Seiten)

Vor 100 Jahren hat der Erste Weltkrieg begonnen – ein denkwürdiges Jubiläum, weil es an ein Datum erinnert, mit dem eine neue, furchterregende Art von Krieg in die Welt gebracht wurde. Es sind einige Kinder- und Jugendbücher zu diesem Thema erschienen – aber ich bin auch etwas zwiespältig, wenn es darum geht, nun viele Bücher zu dem Thema zu lesen. Dass ich es mit John Boynes Buch doch – etwas verspätet – gewagt habe, liegt daran, dass mir John Boynes letztes Buch („Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket“) ziemlich gut gefallen hat.

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Buchbesprechung: Hermann Schulz „Warum wir Günter umbringen wollten“

schulz_guenterLesealter 12+(Aladin-Verlag 2013, 151 Seiten)

Bis 2001 war Hermann Schulz Leiter des Peter-Hammer-Verlags (übrigens in Nachfolge zum früheren Bundespräsidenten Johannes Rau), erst einige Jahre davor hat er angefangen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Seit 2001 widmet er sich nur noch dem Schreiben von Büchern, dabei haben die Romane (wie z. B. „Leg nieder dein Herz”, das mir damals gut gefallen hat) meist etwas mit dem Kontinent Afrika zu tun – nicht grundlos: Hermann Schulz wurde als Sohn eines Missionars in Tansania geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Dem Kontinent ist er über Reisen, aber auch mit dem Programm des Peter-Hammer-Verlags treu geblieben. Schulz‘ neues Buch „Warum wir Günter umbringen wollten“ thematisiert jedoch etwas ganz anderes: Die Geschichte spielt kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

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Buchbesprechung: Christian Frascella „Sieben kleine Verdächtige“

frascella_verdaechtigeLesealter 15+(Frankfurter Verlagsanstalt 2013, 286 Seiten)

Es ist eine Freude, wenn ein Autor mit einem ganz anderen Ton im Jugendbuchbereich auftaucht: Im letzten Jahr war da z. B. der Italiener Christian Frascella, der ein eher in Erwachsenenregalen verstecktes Buch, das man durchaus Jugendlichen in die Hand geben kann, geschrieben hat. „Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe“, sein erstes ins Deutsche übersetzte Buch, ist mit seiner großmauligen Hauptfigur einfach erfrischend geschrieben, und der Roman wurde dann auch gleich für den diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Nun liegt ein neues Buch von Christian Frascella vor, und ich war mehr als gespannt darauf.

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Buchbesprechung: Marjaleena Lembcke „Die Füchse von Andorra“

Cover Marjaleena LembckeLesealter 10+(Nagel & Kimche-Verlag 2010, 127 Seiten)

Marjaleena Lembcke ist eigentlich Finnin, lebt aber seit über 50 Jahren in Deutschland und hat auf Deutsch schon viele Bilder- und Kinderbücher veröffentlicht. Mal abgesehen von einigen Bilderbüchern ist „Die Füchse von Andorra“ das erste längere Buch, das ich von Marjaleena Lembcke gelesen habe.

Das Buchcover wirkt übrigens fast noch kindlicher als der Inhalt des Buches – geeignet ist das Kinderbuch wohl ab 9 oder 10 Jahren. Was es mit den vier von hinten zu sehenden Kindern auf sich hat, werdet ihr gleich erfahren …

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Buchbesprechung: Patricia MacLachlan „Edwards Augen“

Cover Patricia MacLachlanLesealter 11+(Hanser-Verlag 2010, 91 Seiten)

Ein besonderes schmales Bändchen ist Patricia MacLachlans Kinderbuch „Edwards Augen“. Wer das Buch gelesen hat, der wird auch finden, dass das Cover hervorragend dazu passt. Ein Junge, der am Meeresstrand in die Höhe hüpft und dadurch seine Lebensfreude ausdrückt. Genau darum geht es in dem kurzen Roman: um einen Jungen, der immer fröhlich ist, der alles in sich aufsaugt und das Leben als ständiges Abenteuer sieht. Man ahnt schon, wenn ich das so schreibe, dass in dem Buch noch etwas Tragisches passieren muss …

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