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Besprechungen von aktuellen Kinder- und Jugendbüchern

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Buchbesprechung: Pei-yun Yu & Jian-xin Zhou „Tsai Kun-lin – Der Junge, der gerne las“

Cover: Pei-yun Yu & Jian-xin Zhou „Tsai Kun-lin“Lesealter 14+(Baobab-Verlag 2023, 167 Seiten)

Mit der Insel Taiwan verbinden derzeit wohl alle, die das politische Tagesgeschehen verfolgen, dass man die Sorge hat, China könnte bald Taiwan so wie Russland die Ukraine angreifen. China sendet Drohgebärden in Form von Militärübungen vor Taiwan, die USA und andere westliche Länder unterstützen Taiwan und wollen das verhindern. Dass hinter all dem eine lange und schwierige Vergangenheit des Inselstaats steht, das wie ein Spielball wechselnde Zugehörigkeiten hatte (vor allem zu Japan und China), dürften viele nicht wissen. Die vorliegende Graphic Novel berichtet in der Nacherzählung des Lebens von Tsai Kun-lin davon.

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Buchbesprechung: Karl Olsberg „Infernia“

Cover: Karl Olsberg „Infernia“Lesealter 14+(Loewe-Verlag 2023, 367 Seiten)

ChatGPT – wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass eine Anwendung der künstlichen Intelligenz in der Lage sein wird, so fachkundig Fragen zu beantworten und Texte zu schreiben. Karl Olsberg hat sich schon immer für Computerspiele und künstliche Intelligenz interessiert, und in seinem neuen Jugendroman geht es genau darum. Wie man im Wikipedia-Artikel über den Autor nachlesen kann (siehe hier) hat er über Anwendungen künstlicher Intelligenz promoviert. Fachkundig ist Karl Olsberg also sicherlich – wobei der Roman entstanden ist, bevor es den Boom um ChatGPT gegeben hat.

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Buchbesprechung: Zoran Drvenkar „Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück“

Cover: Zoran Drvenkar „Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück“Lesealter 12+(Hanser-Verlag 2023, 159 Seiten)

Das letzte Buch, das ich von Zoran Drvenkar gelesen habe (und das ist noch gar nicht so lange her), war ein Thriller für Jugendliche ab 16 Jahren. Sein neuer Roman ist dagegen ein Kinderbuch – also etwas ganz anderes – und trägt einen schon fast poetisch klingenden Titel. Im März 2023 hat Zoran Drvenkars Kinderroman auch gleich den Luchs von Radio Bremen und der Wochenzeitung Die Zeit bekommen – und schwups, schon war kaum noch ein Cover im Internet ohne die Luchs-Plakette zu bekommen. Da musste ich etwas suchen.

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Buchbesprechung: David Blum „Kollektorgang“

Cover: David Blum „Kollektorgang“Lesealter 14+(Beltz & Gelberg 2023, 125 Seiten)

Der Peter-Härtling-Preis ist eine der Auszeichnungen, mit der schon einige Kinder- und Jugendbuchautoren erstmals in Erscheinung getreten sind. Für den Preis muss ein unveröffentlichtes Manuskript eingereicht werden, und das von der Jury prämierte Buch wird dann bei Beltz & Gelberg veröffentlicht. Gabi Kreslehner mit „Charlottes Traum“ oder vor zwei Jahren Juliane Pickel mit „Krummer Hund“ sind so bekannt geworden. David Blum ist nun der neue Preisträger und das expressive Cover macht zusätzlich auf das dünne Bändchen aufmerksam.

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Buchbesprechung: Tamara Bach „Honig mit Salz“

Cover: Tamara Bach „Honig mit Salz“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2023, 159 Seiten)

Was für ein stilvolles Cover – das muss gleich zu Beginn mal gesagt werden. Ich bin ganz hin und weg davon … Und was den Buchtitel von Tamara Bachs neuem Jugendroman angeht, kann man zumindest mutmaßen, dass es um widerstreitende Gefühle geht, denn Salz und Honig passen ja nicht so richtig zusammen (auch wenn man süßem Gebäck meist eine Prise Salz hinzufügt). An Tamara Bachs dünne Bändchen, einmal pro Jahr, hat man sich inzwischen fast gewöhnt – diesmal hat es sogar einige zehn Seiten mehr also die letzten …

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Buchbesprechung: Johannes Herwig „Halber Löwe“

Cover: Johannes Herwig „Halber Löwe“Lesealter 14+(Gerstenberg-Verlag 2023, 234 Seiten)

Manchmal bedauere ich, eine Buch nicht gelesen zu haben – so geht es mir zum Beispiel mit „Bis die Sterne zittern“ von Johannes Herwig. Denn dessen Erstlingswerk, das von der Jugendjury auch gleich für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden war, habe ich verpasst. Und als ich dann vom zweiten Jugendroman „Scherbenhelden“ recht angetan war, habe ich das bereut … Warum ich den Debütroman nicht jetzt noch lese? Meine Lesezeit ist begrenzt, und dann greife ich eben doch lieber zu aktuellen Büchern; und immerhin ist nun „Halber Löwe“, Herwigs dritter Roman, erschienen.

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Buchbesprechung: Siobhan Vivian „We are the Wildcats“

Cover: Siobhan Vivian „We are the Wildcats“Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2022, 382 Seiten)

So richtig was unter dem Buchtitel vorstellen konnte ich mir nicht. Von daher weiß ich gar nicht mehr, wie ich auf das Buch von Siobhan Vivian gekommen bin – wahrscheinlich war „We are the Wildcats“ einer der Schwerpunkttitel von Hanser für den Herbst 2022. Man kann zumindest verraten, dass die Wildcats keine Mädchenbande sind, sondern ein Hockeyteam – dazu passt dann ja auch das Cover. Die Autorin Siobhan Vivian kannte ich bisher nicht, obwohl die Amerikanerin schon mehrere Jugendromane veröffentlicht hat – ins Deutsche übersetzt ist vor allem eine Trilogie, die sie mit Jenny Han zusammen verfasst hat.

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Buchbesprechung: Karen M. McManus „Nothing more to tell“

Cover: Karen M. McManus „Nothing more to tell“Lesealter 14+(cbj-Verlag 2022, 425 Seiten)

Ich zögere immer ein wenig, ob ich das Buch lesen soll, wenn ich eine Neuankündigung von Karen M. McManus sehe. Die beiden Bücher, die ich bisher von ihr besprochen habe, waren spannend und raffiniert arrangiert; aber da ihre Jugendromane immer knapp 450 Seiten haben, nimmt mir das einiges meiner begrenzten Lesezeit weg. Was die Namensgebung der Bücher angeht, finde ich diese englischen Kurzsätze, die auch für die deutschen Buchtitel übernommen werden, immer etwas reißerisch. Man könnte das aber fast schon als Markenzeichen der amerikanischen Autorin ansehen.

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Buchbesprechung: Zoulfa Katouh „All die Farben, die ich dir versprach“

Cover: Zoulfa Katouh „All die Farben, die ich dir versprach“Lesealter 15+(Dressler-Verlag 2022, 386 Seiten)

Der Ukraine-Krieg, der mit dem Einmarschieren russischer Truppen in die Ukraine am 24.02.2022 begonnen hat, hat einige andere Konflikte und Kriege in den Hintergrund gerückt. Wie die Situation in Syrien war und ist, hat man dabei schon fast ganz aus den Augen verloren. Zoulfa Katouh ist eine Syrerin, die inzwischen im Ausland lebt, und sie hat einen Roman geschrieben, der die Situation in Homs, einer der vom Bürgerkrieg am schlimmsten betroffenen Städte in Syrien, beschreibt. Und es geht vor allem darum, was die Menschen dort erleiden müssen …

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Kinder- und Jugendbuch-Geschenktipps für Weihnachten 2022

WeihnachtsbaumGut drei Wochen, dann werden viele vor oder neben dem Christbaum sitzen und die Geschenke auspacken, die unter dem Christbaum liegen … Die Zeit, in der man nach Geschenken sucht, hat längst begonnen, bei manchen Freund/inn/en und Verwandten fällt es einem leicht, bei anderen nicht. Bücher sind für Kinder und Jugendliche (aber auch Erwachsene) immer eine gute Idee, sofern es sich nicht um Leseverweigerer handelt. Mit guten Büchern kann man immerhin Lesemuffel manchmal zum Lesen bringen. Meine Kinder- und Jugendbuch-Geschenktipps mit den besten Büchern aus diesem Jahr seien hier vorgestellt. (mehr …)

Buchbesprechung: Susan Kreller „Hannas Regen“

Cover: Susan Kreller „Hannas Regen“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2022, 190 Seiten)

Habe ich richtig gezählt und ist „Hannas Regen“ der vierte Jugendroman von Susan Kreller? Jedenfalls ist es der vierte, den ich gelesen habe und hier bespreche; kurioserweise hat sie 2015 für „Schneeriese“, den Jugendroman, der mir von den drei bisherigen am wenigsten gefallen hat, den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen. Aber davon abgesehen: Was ich an Susan Kreller schon immer geschätzt habe, sind ihre einfühlsamen und sprachlich sehr ausgefeilt erzählten Geschichten. Von daher war der neue Roman für mich ein Muss.

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Buchbesprechung: Christian Duda „Baumschläfer“

Cover: Christian Duda „Baumschläfer“Lesealter 15+(Beltz & Gelberg 2022, 195 Seiten)

Christian Duda kennenzulernen, ist eine bleibende Erfahrung – auf der Frankfurter Buchmesse habe ich ihn erlebt, als er mit einem Leseclub über seine Arbeit als Autor gesprochen hat. Da saß jemand, der ein ungewöhnliches Leben geführt hat, der seine Sichtweise klar ausdrücken kann, aber trotz pointierter Meinungen über vieles nachdenkt; der selbstbewusst ist, aber immer auch auf der Seite von Menschen, denen es nicht gut geht. „Baumschläfer“ passt dazu; es ist – um das vorwegzunehmen – kein einfach zu lesendes, ein herausforderndes Buch …

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