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ab 14/15 Jahren

Buchbesprechung: Zoulfa Katouh „All die Farben, die ich dir versprach“

Cover: Zoulfa Katouh „All die Farben, die ich dir versprach“Lesealter 15+(Dressler-Verlag 2022, 386 Seiten)

Der Ukraine-Krieg, der mit dem Einmarschieren russischer Truppen in die Ukraine am 24.02.2022 begonnen hat, hat einige andere Konflikte und Kriege in den Hintergrund gerückt. Wie die Situation in Syrien war und ist, hat man dabei schon fast ganz aus den Augen verloren. Zoulfa Katouh ist eine Syrerin, die inzwischen im Ausland lebt, und sie hat einen Roman geschrieben, der die Situation in Homs, einer der vom Bürgerkrieg am schlimmsten betroffenen Städte in Syrien, beschreibt. Und es geht vor allem darum, was die Menschen dort erleiden müssen …

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Buchbesprechung: Susan Kreller „Hannas Regen“

Cover: Susan Kreller „Hannas Regen“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2022, 190 Seiten)

Habe ich richtig gezählt und ist „Hannas Regen“ der vierte Jugendroman von Susan Kreller? Jedenfalls ist es der vierte, den ich gelesen habe und hier bespreche; kurioserweise hat sie 2015 für „Schneeriese“, den Jugendroman, der mir von den drei bisherigen am wenigsten gefallen hat, den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen. Aber davon abgesehen: Was ich an Susan Kreller schon immer geschätzt habe, sind ihre einfühlsamen und sprachlich sehr ausgefeilt erzählten Geschichten. Von daher war der neue Roman für mich ein Muss.

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Buchbesprechung: Christian Duda „Baumschläfer“

Cover: Christian Duda „Baumschläfer“Lesealter 15+(Beltz & Gelberg 2022, 195 Seiten)

Christian Duda kennenzulernen, ist eine bleibende Erfahrung – auf der Frankfurter Buchmesse habe ich ihn erlebt, als er mit einem Leseclub über seine Arbeit als Autor gesprochen hat. Da saß jemand, der ein ungewöhnliches Leben geführt hat, der seine Sichtweise klar ausdrücken kann, aber trotz pointierter Meinungen über vieles nachdenkt; der selbstbewusst ist, aber immer auch auf der Seite von Menschen, denen es nicht gut geht. „Baumschläfer“ passt dazu; es ist – um das vorwegzunehmen – kein einfach zu lesendes, ein herausforderndes Buch …

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Buchbesprechung: Gabriele Clima „Der Geruch von Wut”

Cover: Gabriele Clima „Der Geruch von Wut”Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2022, 187 Seiten)

Italienische Jugendbücher sind in Deutschland eher eine Rarität. Ich hadere zum Beispiel damit, dass neue Bücher von Christian Frascella nach drei Romanen nun nicht mehr ins Deutsche übersetzt werden. Christian Frascella war einfach ein toller Autor, von dem ich gerne mehr gelesen hätte. Von Gabriele Clima wurden laut Hanser-Verlag in Italien bereits mehr als 50 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, in Deutschland ist nach „Der Sonne nach“ nun mit „Der Geruch von Wut“ ein zweiter Jugendroman erschienen.

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Buchbesprechung: Sarah Jäger „Schnabeltier Deluxe“

Cover: Sarah Jäger „Schnabeltier Deluxe“Lesealter 15+(Rowohlt-Verlag 2022, 204 Seiten)

Man kann sich ja nicht so richtig vorstellen, dass der Roman von einem Schnabeltier handelt, oder? Die nächste Assoziation ist dann angesichts des Buchtitels, dass damit wohl ein Mensch gemeint sein könnte. Ist das ein Spitzname? Oder eine Metapher für den Charakter von jemandem? Daran schließt sich gleich die Frage an, wofür ein Schnabeltier eigentlich steht – und da kommt man unweigerlich darauf, dass das Schnabeltier eines der wenigen eierlegende Säugetier ist, also irgendwie aus der Norm fällt. Ob das was mit Sarah Jägers dritten Jugendroman zu tun hat? Wir werden es sehen …

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Buchbesprechung: Oliver Reps „Der Tag, der nie kommt“

Cover: Oliver Reps „Der Tag, der nie kommt“Lesealter 14+(360-Grad-Verlag 2022, 201 Seiten)

Einen interessanten Lebenslauf hat Oliver Reps, der mit „Der Tag, der nie kommt“ seinen in den Niederlanden gleich prämierten Debütroman vorgelegt hat: Mit sechs Jahren ist er mit seinen Eltern aus Deutschland nach Holland umgezogen, hat dort studiert und längere Zeit unter anderem fürs Verkehrsministerium gearbeitet. 2010 hat er dann eine Kinderbuchhandlung eröffnet – irgendwo muss da also ein Faible für Kinder- und Jugendbücher gewesen sein. Dass er dann selbst einen Jugendroman schreibt, ist nicht zwingend logisch, aber passt dazu.

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Buchbesprechung: Nils Mohl „Henny & Ponger“

Cover: Nils Mohl „Henny & Ponger“Lesealter 14+(Mixtvision-Verlag 2020, 202 Kapitel, ca. 320 Seiten)

Ein seltsamer Buchtitel, ein eigenartiges Cover mit auffälliger Farbgebung bei der Titelschrift – das war das Erste, was mir aufgefallen ist, als ich Nils Mohls neues Buch in den Händen gehalten habe. Lange habe ich auf einen neuen Roman des Hamburger Autors gewartet, nachdem Band 3 der Stadtrand-Trilogie 2016 erschienen ist. Zwischenzeitlich war „An die, die wir nicht werden wollen: Eine Teenager-Symphonie“ erschienen, ein Buch, mit dem ich mich schwergetan habe und das ja irgendwie auch kein Roman ist. Ob meine hohen Erwartungen an „Henny & Ponger“ erfüllt wurden, das war eine spannende Frage …

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Buchbesprechung: Lise Villadsen „Sowas wie Sommer, sowas wie Glück“

Cover: Lise Villadsen „Sowas wie Sommer, sowas wie Glück“Lesealter 14+(Oetinger-Verlag 2022, 250 Seiten)

Geht es nur mir so, dass ich bei dem Cover eher an ein Kinderbuch als an einen Jugendroman denke? Mir ist die Zeichnung zu kindlich gehalten … Hätte ich nicht irgendwo etwas über das Jugendbuch gelesen, wäre es mir wohl nicht aufgefallen, und im Buchladen hätte ich wohl daran vorbeigeguckt. Gut, dass man manchmal auf anderem Weg auf ein Buch aufmerksam wird. „Sowas wie Sommer, sowas wie Glück“ ist übrigens der Debütroman der 1985 geborenen Dänin Lise Villadsen. Es kommt ja nicht oft vor, dass man Jugendromane aus Dänemark liest …

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Buchbesprechung: Alison McGhee „Nachrichten von Micah“

Cover: Alison McGhee „Nachrichten von Micah“Lesealter 14+(dtv 2020, 246 Seiten)

Auf die Amerikanerin Alison McGhee dürften einige Leser/innen erst aufmerksam geworden sein, als sie im Frühjahr mit „Wie man eine Raumkapsel verlässt“ doppelt auf der Nominierungsliste des Deutschen Jugendliteraturpreises zu finden war – bei Kritiker- und Jugendjury. Ich war erstaunt, aber das Buch ist ein kleines Meisterwerk und hat die zweifache Nominierung verdient. Viele Jahre vorher hatte ich mich nicht mit allen Büchern der Autorin anfreunden können, aber nun war ich nach dem Vorgängerbuch doch auf den neuen Jugendroman von Alison McGhee gespannt.

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Buchbesprechung: Neal & Jarrod Shusterman „Roxy – ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz“

Cover: Neal & Jarrod Shusterman „Roxy“Lesealter 15+(Sauerländer-Verlag 2022, 439 Seiten)

Neal Shusterman baut mit seinen Söhnen Jarrod und Brendan fast so etwas wie ein kleines Autorenimperium auf. Mit Jarrod zusammen hat er bisher „Dry“, einen wirklich gekonnten Thriller über eine Wasserkrise geschrieben, mit Brendan hat er für „Kompass ohne Norden“ schon von der Jugendjury den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen. Dass Neal Shusterman, ob allein oder mit seinen Söhnen, keinen Erfolg hat (zumal er „Game Changer“ auch schon an Netflix verkauft hat), kann man nicht behaupten. Mit „Roxy“ haben er und Jarrod sich wieder eines brisanten Themas angenommen.

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Buchbesprechung: Alina Bronsky „Schallplattensommer“

Cover: Alina Bronsky „Schallplattensommer“Lesealter 15+(dtv 2022, 190 Seiten)

Es ist ganz schön lange her, dass ich ein Buch von Alina Bronsky gelesen habe. Es war im Herbst 2013, und zwar „Nenn mich einfach Superheld“. Ziemlich genau fünf Jahre davor war ich das erste Mal auf die aus Russland stammende, später in Deutschland aufgewachsene Autorin gestoßen: als ihr Debütroman „Scherbenpark“, obwohl nicht als Jugendbuch veröffentlicht, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde (den Preis hat damals jedoch Kevin Brooks‘ „The Road of the Dead“ erhalten).

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Buchbesprechung: Julya Rabinowich „Dazwischen: Wir“

Cover: Julya Rabinowich „Dazwischen: Wir“Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2022, 255 Seiten)

„Dazwischen: Ich“ war auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle aus Syrien der meines Wissens erste Jugendroman, der sich intensiv damit auseinandergesetzt hat, wie es einem Flüchtlingsmädchen geht, das nach Mitteleuropa kommt. Seitdem sind 5-einhalb Jahre vergangen, und mit „Dazwischen: Wir“ erzählt Julya Rabinowich die Geschichte von Madina weiter – allerdings nicht fünf Jahre, sondern ein Jahr später. Dass der Roman durch den Ukraine-Krieg und die Flüchtlinge aus der Ukraine eine ganz neue und schlimme Aktualität bekommt, war beim Entstehen nicht zu ahnen …

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