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ab 12/13 Jahren

Buchbesprechung: Véronique Petit „Sechs Leben“

Cover: Véronique Petit „Sechs Leben“Lesealter 12+(Mixtvision-Verlag 2021, 218 Seiten)

Unsterblichkeit – das ist ein Traum, den die Menschen schon lange haben, und er hat meiner Meinung nach viel mit der Angst vor dem Tod und dessen Unvorstellbarkeit zu tun. Wer gläubig ist, hat es damit vielleicht leichter, weil man dann – je nach Religion – an ein Leben nach dem Tod oder an die Wiedergeburt glaubt … Welche Auswirkungen es haben würde, wenn Menschen mehrere Leben hätten, spielt die französische Autorin Véronique Petit in einem Jugendroman durch und legt ein interessant klingendes literarisches Experiment vor.

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Buchbesprechung: Michael Sieben „Das Jahr in der Box“

Cover: Michael Sieben „Das Jahr in der Box“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2020, 263 Seiten)

Wenn man weiß, dass es in einem Buch um Mobbing geht (und das war bei mir so, mehr war mir aber nicht bekannt), dann stellt man sich bei dem Titel alles Mögliche vor … Der Titel ist aber schnell erklärt, und wer die Inhaltszusammenfassung liest, weiß Bescheid. „Das Jahr in der Box“ ist Michael Siebens zweiter Jugendroman – für den ersten mit dem Titel „Ponderosa“ (ich habe ihn leider nicht gelesen) hat er auf Anhieb das Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium erhalten, mit dem junge Talente gefördert werden.

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Buchbesprechung: John Boyne „Mein Bruder heißt Jessica“

Cover: John Boyne „Mein Bruder heißt Jessica“Lesealter 12+(Fischer Kinder- und Jugendbuch 2020, 250 Seiten)

Die Bücher des Iren John Boyne, die ich bisher gelesen habe, haben mir alle gefallen. Es sind einfühlsame und im positiven Sinn eigenwillige Geschichten, die er erzählt; oft geht es darin um Kinder oder Jugendliche, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden und durchs Leben schlagen müssen. Das trifft letztendlich auch auf John Boynes neuen Jugendroman zu; angesichts des Titels weiß man auch gleich, wovon er handelt: Es geht um einen Jungen, der das Gefühlt hat, eigentlich ein Mädchen zu sein.

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Buchbesprechung: Alan Gratz „Vor uns das Meer“

Cover: Alan Gratz „Vor uns das Meer“Lesealter 12+(Hanser-Verlag 2020, 279 Seiten)

„Drei Jugendliche – Drei Jahrzehnte – Eine Hoffnung“ steht über dem Titel auf dem Cover. Das erscheint auf den ersten Blick etwas reißerisch, aber es trifft im Großen und Ganzen gut, um was es in dem Jugendroman geht (am Ende der Buchbesprechung mehr dazu). Der Jugendroman handelt von drei Familien mit Kindern, die zu unterschiedlichen Zeiten aus ihrem Land fliehen. Das klingt nach einer interessanten Konstruktion, die sich der in North Carolina lebende Schriftsteller Alan Gratz ausgedacht hat. Und das Thema Flüchtlinge ist ja nach wie vor erschreckend aktuell …

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Buchbesprechung: Stepha Quitterer „Weltverbessern für Anfänger“

Cover: Stepha Quitterer „Weltverbessern für Anfänger“Lesealter 12+(Gerstenberg-Verlag 2020, 278 Seiten)

Das Cover von „Weltverbessern für Anfänger“ fällt auf – zweifellos. Aber einen rechten Reim kann ich mir darauf nach dem Lesen des Buchs nicht machen. Sei’s drum. Stepha Quitterer hat schon vieles in ihrem Leben gemacht – und eines fällt zumindest eindeutig in die Kategorie Weltverbessern: das Arbeiten mit Straßenkindern in Rio de Janeiro. Bevor die Autorin mit der Schriftstellerei angefangen hat, hat sie längere Zeit im Bereich Film und Theater gearbeitet. Interessant ist vor allem auch das Projekt, das hinter ihrem ersten (Erwachsenen-)Buch „Hausbesuche“ stand: Mit 200 Kuchen hat sie 200 mal in ihrer Berliner Nachbarschaft geklingelt, um Bekanntschaften zu knüpfen, und das in einem Buch dokumentiert. Coole Idee.

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Buchbesprechung: Grit Poppe „Alice Littlebird“

Cover: Grit Poppe „Alice Littlebird“Lesealter 12+(Peter-Hammer-Verlag 2020, 229 Seiten)

Vom Cover dieses Buchs war ich vom ersten Augenblick an angetan – zumindest, als ich wusste, wovon der Jugendroman handelt. Das Indianermädchen mit der roten Bemalung über Nase und Backen, der Blick mit den leuchtenden Augen, der Stolz darin, dazu die rote Titelschrift, die ich sonst vielleicht eher kitschig finden würde – das hat eindeutig etwas. Über zehn Jahre ist es übrigens her, dass ich ein Buch von Grit Poppe gelesen habe: „Weggesperrt“ war ein Buch über ein dunkles Kapitel der DDR-Geschichte – über einen Jugendwerkhof, in dem sich auflehnende Jugendliche kaserniert und schikaniert wurden.

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Buchbesprechung: Dita Zipfel & Rán Flygenring „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“

Cover: Dita Zipfel & Rán Flygenring „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“Lesealter 12+(Hanser-Verlag 2019, 193 Seiten)

Was für eine cooler Titel mit einem schönen Cover – das waren die ersten Dinge, die mir durch den Kopf gegangen sind, als ich das Buch in den Händen gehalten habe. Die Illustratorin, die Isländerin Rán Flygenring, die auch für das Cover verantwortlich zeichnet, kennt man mitunter: Sie hat Finn-Ole Heinrichs Kinderbücher illustriert. Und wem nun der Name Dita Zipfel nicht bekannt ist, dem sei gesagt, dass sie die Ehefrau von Finn-Ole Heinrich ist. So schließt sich der Kreis. „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“ ist übrigens nicht Dita Zipfels erstes Buch, bisher waren es allerdings „nur“ Bilderbücher, die sie veröffentlicht hat.

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Buchbesprechung: Susan Kreller „Elektrische Fische“

Cover: Susan Kreller „Elektrische Fische“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2019, 181 Seiten)

Zwei erfolgreiche Jugendbücher hat Susan Kreller bisher geschrieben: „Elefanten sieht man nicht“ war eine Geschichte über das heikle Thema der Gewalt in einer Familie und hat gute Kritiken bekommen, „Schneeriese“, der zweite Jugendroman von Susan Kreller wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet (auch wenn es meiner Meinung nach ein wenig gegenüber dem Debüt abfällt). Und das dritte Jugendbuch macht da gleich weiter: „Elektrische Fische“ befindet sich bereits auf der Liste „Die besten 7 im Monat Dezember“ des Deutschlandsfunks. Gespannt war ich jedenfalls auf das Buch mit dem eigenwilligen Titel …

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Buchbesprechung: Dave Cousins „Tod.Ernst“

Cover: Dave Cousins „Tod.Ernst"Lesealter 13+(Verlag Freies Geistesleben 2019, 294 Seiten)

Dave Cousins‘ zweites Buch „Warten auf Gonzo“ war vor zwei Jahren von der Kritikerjury in der Sparte Jugendbuch für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden – gelesen habe ich den Roman jedoch leider nicht. Allerdings hat die Nominierung mich dazu animiert, das nun neue Buch des britischen Autors, der in Wales lebt, anzuschauen – Grund war zudem, dass die Inhaltszusammenfassung von Cousins‘ neuem Roman witzig klang. Dass „Tod.Ernst“ in vielem ein stranges Buch ist, sei schon mal vorab verraten.

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Kurzrezension: Kevin Brooks & Catherine Forde „I see you Baby …“

Cover: Kevin Brooks & Catherine Forde „I see you Baby …“Lesealter 12+(dtv 2019, 104 Seiten)

Als ich das Buch bestellt hatte und mich auf einen neuen Roman von Kevin Brooks (mit Catherine Forde zusammen) gefreut habe, hatte ich übersehen, dass das ein Kurzroman ist. dtv short heißt die Reihe, in der das Buch mit 100 Seiten erschienen ist – Romane für eine Zugfahrt, für Zwischendurch oder für Wenigleser, die von dicken Bücher abgeschreckt werden … Enttäuscht war ich erst mal schon, doch es gibt ja durchaus Literaturklassiker, die auch nicht mehr Seiten haben … Von daher: Mal ganz unvoreingenommen sehen, was das Autorenduo zu bieten hat.

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Buchbesprechung: Jason Reynolds „Sunny. Der Sound der Welt“

Cover: Jason Reynolds „Sunny. Der Sound der Welt“Lesealter 12+(dtv 2019, 176 Seiten)

Rennend und im Team mit den Schwierigkeiten des Lebens besser zurechtkommen – das ist die Idee hinter Jason Reynolds vierbändiger Reihe über ein jugendliches Laufteam. In jedem Band steht eine andere Person im Mittelpunkt. Auf „Ghost“ und „Patina“ folgt nun Sunny, den man als Nebenfigur also schon kennt, sofern man die ersten beiden Bände gelesen hat. Dass diesmal ein ganz anderer Ton angeschlagen wird, sei schon mal verraten … Übrigens: Es ist kein Problem, die Bücher auch unabhängig voneinander zu lesen, wobei das Gesamtpaket den Reiz ausmacht.

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Buchbesprechung: Dirk Reinhardt „Über die Berge und über das Meer“

Cover: Dirk Reinhardt „Über die Berge und über das Meer“Lesealter 13+(Gerstenberg-Verlag 2019, 311 Seiten)

Mit „Train Kids“ hatte Dirk Reinhardt ein spannendes wie aufrüttelndes Buch über Kinder geschrieben, die von Mittelamerika in die USA flüchten und sich auf einen sehr gefährlichen Weg begeben. Auch wenn sich Dirk Reinhardt diesmal nicht wie für „Train Kids“ aufgemacht hat, um vor Ort zu recherchieren – das Flüchtlingsthema hat er in seinem neuen Jugendroman wieder aufgegriffen: Es geht diesmal um zwei Jugendliche aus Afghanistan, die aus einer Notlage heraus nach Europa wollen. Recherchiert hat der Autor dieses Mal bei Flüchtlingen, die es bis nach Deutschland geschafft haben.

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