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Lektüretipps für Lehrer

Buchbesprechung: Peggy Parnass & Tita do Rego Silva „Kindheit – Wie unsere Mutter uns vor den Nazis rettete“

parnass_kindheitLesealter 12+(Fischer-Verlag 2014, 65 Seiten plus Nachworte)

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist „Kindheit – Wie unsere Mutter uns vor den Nazis retete“ nicht nur die verkleinerte Neuauflage eines bereits 2012 im Verlag Schwarze Kunst herausgegebenen Buchs, das 2013 von der Stiftung Buchkunst als eines der »schönsten Bücher« 2013 ausgezeichnet wurde; sondern es handelt sich bei dem Text um einen Auszug aus dem bereits 1983 erschienenen autobiografischen Buch „Unter die Haut“ von Peggy Parnass. Darin verarbeitet die Autorin ihre schlimmen Erfahrungen als Kind während des Zweiten Weltkriegs.

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Buchbesprechung: James Roy „City – down under“

roy_cityLesealter 15+(Gerstenberg-Verlag 2014, 283 Seiten)

James Roys neues Jugendbuch „City – down under“, bereits Ende Januar 2014 erschienen, ist mir doch glatt durch die Lappen gegangen – nach dem fulminanten Vorgänger „Town – Irgendwo in Australien“ (das auch für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 nominiert war) war klar, dass ich das nächste Buch des Autors auch lesen will. Und nun, mit einem halben Jahr Verspätung habe ich das Buch doch noch „gefunden“ – und mir auch gleich vorgenommen  …

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Buchbesprechung: Lisa Bjärbo „Alles, was ich sage, ist wahr“

bjaerbo_wahrLesealter 14+(Beltz & Gelberg-Verlag 2014, 253 Seiten)

Vor lauter Fußball-WM bin ich die letzten drei Wochen kaum zum Lesen gekommen – es waren einfach zu viele packende Spiele … Doch nun waren zwei Tage Spielpause, und so konnte ich mein vor knapp 10 Tagen begonnenes Buch von Lisa Bjärbo endlich zu Ende lesen. Wurde auch Zeit. Denn eigentlich geht es um ein packendes Thema: Ein Mädchen gerät in eine große Krise und schmeißt die Schule hin, ohne zu wissen, wie es weitergehen soll. Ein Thema, das sicher viele Jugendliche interessiert …

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Buchbesprechung: John Boyne „Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket“

boyne_barnabyLesealter 10+(Fischer-Verlag 2013, 281 Seiten)

John Boyne hat deutlich mehr Bücher geschrieben, als ich von ihm gelesen habe. Um es genau zu sagen: Ich kenne bisher nur „Der Schiffsjunge“, eine packende Neufassung von „Die Meuterei auf der Bounty“, einen Filmklassiker in Jugendbuchform. Wie ich auf „Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket“ gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr so genau: Wenn ich mich recht erinnere, habe ich eine lobende Rezension über das Buch gelesen. Darüber hinaus fand ich das Cover mit dem fliegenden Kind über den Hochhäusern einfach witzig … Das hat ein wenig was von „Karlsson auf dem Dach“.

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Buchbesprechung: Anna Kuschnarowa „Djihad Paradise“

kuschnarowa_djihadLesealter 14+(Beltz & Gelberg-Verlag 2013, 413 Seiten)

Der Frage, warum deutsche Jugendliche zum Islam konvertieren, sich dann radikalisieren und schließlich zu Selbstmordattentätern werden, sind schon einige Jugendbuchautoren nachgegangen – sei es in einem Sachbuch, wie Martin Schäuble in „Black Box Dschihad“, oder Agnes Hammer im Jugendroman „Regionalexpress“. Richtig überzeugt hat mich bisher keines dieser Bücher – die Erklärungen, warum Jugendliche radikal werden, blieben mir psychologisch zu oberflächlich und damit zu wenig nachvollziehbar. Sich an das Thema herangewagt hat sich nun auch Anna Kuschnarowa, die nicht nur Jugendbücher schreibt, sondern auch Ägyptologie studiert hat.

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Buchbesprechung: Hermann Schulz „Warum wir Günter umbringen wollten“

schulz_guenterLesealter 12+(Aladin-Verlag 2013, 151 Seiten)

Bis 2001 war Hermann Schulz Leiter des Peter-Hammer-Verlags (übrigens in Nachfolge zum früheren Bundespräsidenten Johannes Rau), erst einige Jahre davor hat er angefangen, Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Seit 2001 widmet er sich nur noch dem Schreiben von Büchern, dabei haben die Romane (wie z. B. „Leg nieder dein Herz”, das mir damals gut gefallen hat) meist etwas mit dem Kontinent Afrika zu tun – nicht grundlos: Hermann Schulz wurde als Sohn eines Missionars in Tansania geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Dem Kontinent ist er über Reisen, aber auch mit dem Programm des Peter-Hammer-Verlags treu geblieben. Schulz‘ neues Buch „Warum wir Günter umbringen wollten“ thematisiert jedoch etwas ganz anderes: Die Geschichte spielt kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

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Buchbesprechung: Sarah N. Harvey „Arthur oder Wie ich lernte, den T-Bird zu fahren“

harvey_t-birdLesealter 13+(dtv 2013, 235 Seiten)

Oh, die Zeit der alten amerikanischen Schlitten … Sicher, man konnte mit einem Ford Thunderbird elegant durch die Gegend cruisen, aber über den Benzinverbrauch sprechen wir mal lieber nicht. Auch wenn man es meinen könnte: Die Kanadierin Sarah N. Harvey hat hier kein Buch über ein Auto oder einen Roadmovie geschrieben, wie man bei dem Titel vermuten könnte. Nein, es geht eigentlich um etwas ganz anderes: um den Großvater eines Jungen, der (gemeint ist natürlich der Großvater) bereits 95 Jahre alt ist, zunehmend schrulliger wird und wohl nicht mehr lange zu leben hat.

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Buchbesprechung: Finn-Ole Heinrich & Rán Flygenring „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt – Mein kaputtes Königreich"

heinrich_maulinaLesealter 10+(Hanser-Verlag 2013, 165 Seiten)

Als Text-/Illustrations-Duo haben Finn-Ole Heinrich & Rán Flygenring einen erstaunlichen Start hingelegt: Für das erfrischende Kinderbuch „Frerk, du Zwerg!“, ihr erstes gemeinsames Projekt, wurden sie gleich mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 in der Sparte Kinderbuch ausgezeichnet. Fast zwei Jahre später gibt es nun ein Nachfolge-Werk der beiden, das einen komplizierten langen Titel hat (siehe Überschrift). Auf den ersten Blick sieht das Buch ganz anders aus, weil die Illustrationen in anderen Farben gehalten sind – doch letztendlich (dazu gleich mehr) ist das Konzept des Buches dem von „Frerk, du Zwerg!“ nicht ganz unähnlich …

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Buchbesprechung: 50 Cent „Playground“

Cover 50 CentLesealter 13+(Rowohlt-Verlag 2012, 191 Seiten)

Der aus New York stammende und in schlimmen Verhältnissen aufgewachsene Rapper 50 Cent hat einen Jugendroman geschrieben. Mein erster Gedanke, als ich die Pressemeldung gelesen habe, war eher klischeehaft: Das ist nicht der erste Versuch eines Prominenten, auch mal einen Roman zu schreiben, und es wäre nicht das erste Mal, dass das schiefgeht. Doch die Inhaltsangabe des Romans klang nicht schlecht, und so habe ich beschlossen, mir das Buch trotz gewisser Vorbehalte anzuschauen.

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Buchbesprechung: Hanna Jansen „Herzsteine“

Cover Hanna JansenLesealter 15+(Peter-Hammer-Verlag 2012, 195 Seiten)

Letztes Wochenende war ich bei dem Symposium „Wie schön fern ich bin – Afrikabilder in der Kinder- und Jugendliteratur“ an der Universität Oldenburg. Mit Fachleuten wurde hier diskutiert, wie der Kontinent Afrika in Kinder- und Jugendbüchern dargestellt wird, und als Vorbereitung habe ich mir verschiedene Jugendbücher, die von Afrika handeln, in Afrika spielen oder von afrikanischen Autoren geschrieben wurden, angeschaut. Hanna Jansens Jugendroman „Herzsteine“, ein recht neues Buch zum Thema, war darunter.

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Buchbesprechung: John Green „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“

Cover John GreenLesealter 13+(Hanser-Verlag 2012, 288 Seiten)

Vor fünf Jahren ist der Jugendbuchmarkt regelrecht mit Leukämiebüchern überschwemmt worden. Die Hauptfiguren (oder deren Verwandte) in den Büchern von Sally Nichols, Jenny Downham, Jordan Sonnenblick und Anthony McCarten hatten Leukämie. Seltsamerweise war das Thema so plötzlich wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war … Dass nun John Green ein Buch, in dem es um Krebs geht, veröffentlicht, mag sicherlich manchen überraschen. Der amerikanische Autor ist bekannt für temporeiche und philosophisch angehauchte Romane, die durchaus auch tragische Momente kennen, aber insgesamt doch eher von Menschen auf der Sonnenseite des Lebens und ihren Problemen erzählen. Umso gespannter war ich jedoch darauf, wie John Green sich einem schwierigeren Thema nähert.

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Buchbesprechung: Stephan Knösel „Jackpot – Wer träumt, verliert“

Cover Stephan KnöselLesealter 14+(Beltz & Gelberg-Verlag 2012, 268 Seiten)

„Jackpot – Wer träumt verliert” ist erst das zweite Buch des Münchner Autors Stephan Knösel. Sein Erstlingswerk „Echte Cowboys“, das vor zweieinhalb Jahren erschienen ist, hat einige Beachtung gefunden: Für das Buch wurde Stephan Knösel 2011 mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet – und das meiner Meinung nach auch zu Recht. „Echte Cowboys“ war ein packendes Buch mit leichten Schwächen gegen Ende. Lange habe ich auf den Nachfolger gewartet und war gespannt, wie Stephan Knösels zweiter Jugendroman gelungen ist.

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