Jugendbuchtipps.de

Lektüre 7./8. Klasse

Buchbesprechung: Sherman Alexie “Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers”

Cover AlexieLesealter 12+(dtv 2009, 268 Seiten)

Was für ein Buchtitel: „Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers“! Da wird man doch zumindest neugierig …

Sherman Alexie, der Autor, ist als Indianer in einem Reservat im Staat Washington, USA, aufgewachsen, und es scheinen persönliche Erfahrungen zu sein, die er in seinem Buch aufgegriffen und verarbeitet hat (dazu später mehr) … Einige Auszeichnungen hat das Buch in den USA auch schon bekommen. Und was man sich auch auf der Zunge zergehen lassen sollte, ist ein Satz im Pressetext von dtv: „Als Verfasser von u. a. Romanen, Gedichten und Drehbüchern gilt Alexie international als Stimme des ‚anderen‘ Amerikas.“ Große Worte für ein kleines Buch …

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Buchbesprechung: Holly-Jane Rahlens “Mauerblümchen”

Cover RahlensLesealter 13+(Rowohlt-Verlag 2009, 157 Seiten)

Den Begriff „Ketwurst“ kennt wohl nur, wer in der DDR aufgewachsen ist – oder eben ein Leser von Holly-Jane Rahlens neuem Jugendbuch „Mauerblümchen“. Dass eine Amerikanerin, die freilich schon einige Jahrzehnte in Berlin lebt, ein Buch über den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung schreibt, ist schon etwas ungewöhnlich. Und wie Holly-Jane Rahlens im Nachwort meint, musste sie vom Verlag auch eine Zeitlang „geschoben“ werden, um sich auf das Vorhaben einzulassen. Aber vielleicht ist es ja auch gar nicht schlecht, wenn dieses Thema mit einer gewissen Distanz aufgegriffen wird …

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Buchbesprechung: Mikael Engström “Ihr kriegt mich nicht!”

Cover EngströmLesealter 13+(Hanser-Verlag 2009, 268 Seiten)

Der schwedische Kinder- und Jugendbuchschriftsteller Mikael Engström verwöhnt uns nicht gerade oft mit neuen Büchern – doch dafür waren die beiden bisher erschienenen Jugendromane wirklich herausragend: „Brando“ (2003) gehört zu meinen Favoriten unter den Jugendbüchern; „Steppo“ (2006) kam zwar nicht an „Brando“ heran, war aber nichtsdestotrotz ein tolles Buch. Mit „Ihr kriegt mich nicht!“ ist nun der dritte Jugendroman von Mikael Engström auch auf Deutsch erschienen – und der musste natürlich auch gelesen werden …

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Buchbesprechung: Jordan Sonnenblick "Wie ich zum besten Schlagzeuger der Welt wurde – und warum"

Cover SonnenblickLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2008, 200 Seiten)

Wo kommen auf einmal die ganzen Bücher her, in denen es um Leukämie geht. Erst „Superhero“ von Anthony McCarten, dann Sally Nicholls „Wie man unsterblich wird“ – und nun Jordan Sonnenblicks Jugendroman, der auch das Thema aufgreift, obwohl man bei dem Titel etwas anderes vermutet.

Die Konkurrenz legt die Messlatte jedenfalls sehr hoch, sind „Superhero“ und „Wie man unsterblich wird“ zwei wirklich herausragende Bücher – und ich war gespannt, ob Jordan Sonnenblicks erstes Jugendbuch da mithalten kann. Jordan Sonnenblick ist übrigens Englischlehrer („und zwar gerne“, wie es im Klappentext heißt) und spielt selbst Schlagzeug.

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Buchbesprechung: Bettina Obrecht "Isoliert"

Cover ObrechtLesealter 13+(Bloomsbury-Verlag 2008, 319 Seiten)

„Big brother is watching you!“ Der bekannte Satz aus George Orwells düsterer Zukunftsvision „1984” hat schon vor einigen Jahren den Weg in unsere Medienlandschaft gefunden. Menschen lassen sich mehrere Wochen lang in einen Container sperren, und die Fernsehzuschauer gucken zu, was dort alles passiert. „Big Brother“ nannte RTL sarkastischer Weise seine Staffel, und in unterschiedlichen Varianten hat das Konzept von „Big Brother“ immer wieder die Zuschauer an den Bildschirm gelockt.

Bettina Obrecht treibt das Ganze in ihrem Buch „Isoliert“ auf die Spitze und garniert die „Big Brother“-Idee noch mit dem Thema Überwachungsstaat. Interessant!

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Buchbesprechung: Sally Nicholls "Wie man unsterblich wird"

Cover NichollsLesealter 12+(Hanser-Verlag 2008, 196 Seiten)

Sally Nicholls, die in London lebt, ist gerade mal 25 Jahre alt, und „Wie man unsterblich wird“ ist ihr erstes Buch. Im Klappentext des Buches heißt es, dass sie dieses Buch in einem Schreibseminar angefangen und fertig gestellt hat – und gleich der erste Verlag, an den sie ihren Entwurf geschickt hat, hat das Buch herausgebracht. Doch nicht nur das. Das Buch wurde angeblich schon in 18 Sprachen übersetzt und hat bereits mehrere Literaturpreise eingeheimst. Tja, so kann es gehen…

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Buchbesprechung: Robert Domes "Nebel im August"

Cover DomesLesealter 13+(cbt 2008, 307 Seiten plus Anhang)

Bücher über die Zeit des Dritten Reiches gibt es unter Jugendbüchern viele – doch über das schlimme Thema „Euthanasie“ (die systematische Ermordung psychisch kranker, geistig und körperlich behinderter Menschen) im Dritten Reich ist mir bisher keines bekannt.

Robert Domes hat sich des schwierigen Themas angenommen und die Lebensgeschichte Ernst Lossas, eines Jungen von nicht mal 15 Jahren, umfangreich recherchiert, um daraus ein Buch zu machen, das möglichst nah an der Wirklichkeit bleibt… Kein einfaches Buch also – das sei vorab schon gesagt.

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Buchbesprechung: Terence Blacker "Boy2Girl"

Cover BlackerLesealter 12+(Gulliver bei Beltz & Gelberg 2006, 281 Seiten)

„Lebe dein Leben, wie es deinem Wesen entspricht, und nicht, wie es andere von dir erwarten.“ Das steht auf der letzten Seite von Terence Blackers Jugendbuch „Boy2Girl“. Tja, das ist wohl die Botschaft vieler Jugendromane – hier wird sie nur deutlich – wie ein Schlussakkord, der ein Musikstück abrundet – benannt…

„Boy2Girl“ ist schon ein Jahr alt, also kein ganz neues Buch mehr. Aber die Geschichte hörte sich einfach witzig an – und als das Buch herausgekommen ist, ist es mir nicht aufgefallen…
Also, schauen wir mal, wie der Engländer Terence Blacker seine Schlussbotschaft literarisch umgesetzt hat.

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Buchbesprechung: Kathrin Schrocke "Finding Alex"

Cover SchrockeLesealter 13+(Oetinger-Verlag 2006, 159 Seiten)

„Finding Alex“ ist kein ganz neues Jugendbuch mehr und schon vor einem Jahr erschienen. Aber ich habe das Buch empfohlen bekommen, und da der Textauszug auf dem Buchrücken interessant klang, habe ich es nun noch gelesen.

Kathrin Schrocke kannte ich bisher nicht – aber wir haben etwas gemeinsam: Wir haben – allerdings zu unterschiedlichen Zeiten – in der gleichen Stadt das Gleiche studiert: in Bamberg Germanistik und Psychologie (ich allerdings noch Geografie dazu). Das machte mich natürlich zusätzlich auf „Finding Alex“ neugierig…

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Buchbesprechung: Ron Koertge "Ein viel zu schönes Mädchen"

Cover KoertgeLesealter 13+(Carlsen-Verlag 2006, 143 Seiten)

Puh, was für ein Buchcover! Nein, wenn ich Ron Koertge nicht schon kennen würde und mir seine Bücher bisher immer gefallen haben, so hätte ich dieses Buch nie in die Hand genommen. Der Buchumschlag mag zum Titel und zum Inhalt passen, aber diese kitschigen Mädchenslipper auf knallrosa Hintergrund vergraulen wohl jeglichen männlichen Leser. Dabei ist „Ein viel zu schönes Mädchen“ wirklich nicht nur ein Buch für Mädchen… Nein, da kann man nur hoffen, dass die Taschenbuchausgabe, die hoffentlich irgendwann folgen wird, ein ansprechenderes Cover ziert…

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Buchbesprechung: Anne C. Voorhoeve "Lilly unter den Linden"

Cover VoorhoeveLesealter 12+(Ravensburger Verlag 2004, 255 Seiten)

Eine neue Jugendbuchautorin, über die man nicht mal im Internet allzu viel findet – „Lilly unter den Linden“ scheint jedenfalls Anne Voorhoeves erstes Buch zu sein. Schon am Buchcover mit dem Trabi drauf und am Titel kann man erkennen, worum es in dem Buch geht: die DDR (inzwischen ja seit 15 Jahren „Geschichte“).
Laut einer Internetseite schrieb Anne C. Voorhoeve zunächst ein Drehbuch, das auch verfilmt wurde, bevor aus der Geschichte um Lilly ein Jugendbuch wurde.

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Buchbesprechung: Andreas D. Hesse "Arcan-Virus"

Cover HesseLesealter 12+(Sauerländer-Verlag 2004, 192 Seiten – inzwischen auch als Taschenbuch)

Schön, dass sich ein deutscher Autor mal wieder an ein interessantes Zukunftshema wagt. Gute Science-fiction-Jugendbuchromane sind ja nicht leicht zu finden – gerade von deutschen Autoren gab es da in letzter Zeit eher wenig…
Andreas D. Hesse, mit seinen 30 Jahren schon freier Autor, kannte ich bisher nicht, aber das muss ja nichts heißen – es ist immer wieder spannend, von einem unbekannten Jugendbuchautor etwas zu lesen. Manchmal bin ich dann eher enttäuscht, manchmal bin ich froh, wieder einen viel versprechenden Autor kennen gelernt zu haben. Wo sich Andreas D. Hesse einordnen lässt?

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