Jugendbuchtipps.de

Erscheinungsjahr (ab 2014)

Buchbesprechung: Marina Keegan „Das Gegenteil von Einsamkeit“

keegan_einsamkeitLesealter 16+(Fischer-Verlag 2015, 281 Seiten)

Das Buch von Marina Keegan umweht etwas Bitteres, denn es wird das einzige und letzte Buch der Autorin bleiben. Mit 22 Jahren kam die Studentin, die unbedingt Schriftstellerin werden wollte, bei einem Autounfall ums Leben. Ihr Freund war am Steuer eingeschlafen – er überlebte den Unfall, sie nicht. Marinas Eltern verzichteten auf eine Klage gegen Marinas Freund, weil diese das sicher nicht gewollt hätte. Erschienen ist „Das Gegenteil von Einsamkeit“ posthum – eine Professorin der Yale University, an der Marina studierte, kümmerte sich darum, dass die besten Texte, die das Mädchen bis dahin geschrieben hatte, in einem Buch veröffentlicht wurden.

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Buchbesprechung: Friedrich Ani „Die unterirdische Sonne“

ani_sonneLesealter 14+(cbt-Verlag 2014, 333 Seiten)

Eigentlich bin ich über dieses Buch schon vor langer Zeit gestolpert: Eine Kollegin meinte, als wir über Kevin Brooks‘ „Bunker Diary“ sprachen, ob ich nicht auch Friedrich Anis „Die unterirdische Sonne“ gelesen hätte, weil die Grundszenarien beider Bücher ziemlich ähnlich seien. Doch dann habe ich „Die unterirdische Sonne“ wieder aus den Augen verloren. Ein halbes Jahr später stand Friedrich Anis Buch auf der Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2015 – und vor ein paar Wochen hatte ich mir vorgenommen, die zwei mir unbekannten der sechs Jugendromane auch noch anzuschauen.

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Buchbesprechung: Kevin Brooks „Travis Delaney – Was geschah um 16:08?“

brooks_travis_1Lesealter 12+(dtv 2015, 319 Seiten)

Kevin Brooks ist nach wie vor einer meiner Favoriten, wenn es um Jugendbücher geht. Kaum jemand schreibt so eindrücklich wie temporeich und spannend, auch wenn dabei den Lesern immer einiges zugemutet wird. Schon seit ein paar Jahren versucht sich der britische Autor in anderen Metiers: Die Erwachsenen-Krimis um John Craine sind inzwischen bei Band 3 angelangt (Band 1 und Band 2 sind hier besprochen), nun kommt eine neue Reihe hinzu, bei der ein jugendlicher Detektiv ermittelt. Der 13-jährige Travis Delaney tritt in „Was geschah um 16:08?“ erstmals in Erscheinung und hat es gleich mit einem sehr persönlichem Fall zu tun.

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Buchbesprechung: Gideon Samson „Doppeltot“

samson_doppeltotLesealter 14+(Gerstenberg-Verlag 2015, 220 Seiten)

Gideon Samson ist ein noch recht junger niederländischer Autor – gerade mal 30 Jahre alt –, der für seine bisherigen Jugendromane schon viel Lob bekommen hat. Auch „Doppeltot“, vom Gerstenberg-Verlag unter anderem Titel als die niederländische Originalausgabe (die übersetzt „Schwarzer Schwan“ heißt) herausgegeben, war bereits auf der Liste „Die besten 7“ des Deutschlandfunks zu finden. Ein schaurig-eigenwilliges Cover hat man dem Buch gegeben, das stilisiert einen Schwan zeigt – für den deutschen Leser ist der Bezug eigentlich nicht verständlich … Erst dachte ich, das Cover sei vom niederländischen Buch übernommen worden, aber das ziert ein anderes Bild. Seltsam.

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Buchbesprechung: Dorit Linke „Jenseits der blauen Grenze“

linke_grenzeLesealter 14+(Magellan-Verlag 2014, 299 Seiten)

Jedes Jahr werden im März auf der Leipziger Buchmesse sechs Jugendromane, die im Vorjahr erstmals auf Deutsch erschienen sind, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Von den sechs in diesem Frühjahr nominierten Titeln hatte ich immerhin vier gelesen und besprochen – es gab schon Jahre, wo ich weniger der ausgewählten Bücher kannte. Ein Weilchen habe ich gezögert, nun aber doch beschlossen, mir die beiden fehlenden Jugendromane noch anzuschauen, und begonnen habe ich mit Dorit Linkes Roman „Jenseits der blauen Grenze“, einem Roman, der davon handelt, dass zwei Jugendliche aus der DDR fliehen wollen.

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Buchbesprechung: Sifiso Mzobe „Young Blood“

mzobe_bloodLesealter 16+(Peter-Hammer-Verlag 2015, 263 Seiten)

Von Mittelamerika (Dirk Reinhardts „Train Kids“) nach Südafrika – das geht in der Regel nur mit Büchern. Sifiso Mzobe, der südafrikanische farbige Autor von „Young Blood“, ist 1978 geboren und stellt mit dem Buch seinen Debütroman vor. Darin geht es – das kann man gleich vorab sagen – ordentlich zur Sache. Townships in Südafrika, Wohnviertel für die farbige Bevölkerung, sind ein heißes Pflaster, und genau davon handelt „Young Blood“.

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Buchbesprechung: Dirk Reinhardt „Train Kids“

reinhardt_trainLesealter 13+(Gerstenberg-Verlag 2015, 311 Seiten)

Es ist ein Drama, was sich jeden Tag an der Grenze zwischen Mexiko und den USA abspielt. Tausende Menschen wollen ins „gelobte Land“, um Geld zu verdienen – nur die wenigstens schaffen es, die meisten werden gefangen genommen (wenn sie nicht sogar dabei sterben) und wieder in ihr Heimatland abgeschoben. Dass dahinter nicht nur ein Tag, sondern oft eine wochen- oder monatelange Tragödie steht, zeigt Dirk Reinhardts Jugendroman. In dem Buch wird nämlich der lange und beschwerliche Weg beschrieben, wie fünf Jugendliche aus Guatemala (das südlich von Mexiko liegt) illegal in die USA kommen wollen. Kein Sachbuch, aber ein Roman, dem einige Recherchen zugrunde liegen. Aber dazu später mehr.

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Buchbesprechung: Shane Koyczan „Bis heute“

koyczan_heuteLesealter 14+(Aladin-Verlag 2015, 72 Seiten)

Wo wir bei den letzten beiden Buchbesprechungen gerade beim Thema Mobbing waren: Bettina Obrecht hat in ihrem Jugendroman „Opferland“ sehr genau festgehalten, wie der Weg eines Mobbing-Opfers verläuft, Daniel Höra hat in „Auf dich abgesehen“ gezeigt, wie Mobbing in den Zeiten von Handys und sozialen Netzwerken aussehen kann. Der Kanadier Shane Koyczan hat dagegen einen sehr künstlerischen Zugang zu dem Thema gewählt, und letztendlich ist „Bis heute“ (übrigens von Andreas Steinhöfel übersetzt) Teil eines größeren Projekts.

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Buchbesprechung: Bettina Obrecht „Opferland“

obrecht_opferlandLesealter 13+(cbj-Verlag 2015, 286 Seiten)

Das letzte gelesene Buch – Daniel Höras Kurzroman „Auf dich abgesehen“ – hatte das gleiche Thema wie Bettina Obrechts Jugendbuch „Opferland“: Es geht in beiden Büchern um Mobbing, die Hauptfiguren sind Mobbingopfer. Vielleicht mag die Sensibilität für das Thema in den letzten Jahren etwas gestiegen sein, aber dass es deswegen kein Mobbing mehr gibt, kann man wahrlich nicht sagen. Von daher hat Bettina Obrecht, deren Erstroman „Isoliert“, der schon 6-einhalb Jahre alt ist und mir gut gefallen hat, wieder ein aktuelles und heikles Thema aufgegriffen.

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Kurzrezension: Daniel Höra „Auf dich abgesehen“

hoera_abgesehenLesealter 12+(Carlsen-Verlag 2015, 111 Seiten)

„Carlsen Clips sind Romane in Kurzform, locker gesetzt und in einfacher, direkter Sprache. Sie setzen sich mit Themen auseinander, die Jugendliche interessieren und direkt ansprechen (…).“ So vermarktet der Carlsen-Verlag seine neu eingeführte Reihe von Kurzbüchern. Ein sehr zielgruppenorientiertes Konzept, mit dem man aktuelle Themen aufgreifen will. Nun, Mobbing ist eines meiner beruflichen Themen, das mich von daher auch im Jugendbuch interessiert. Und von Daniel Höra habe ich bisher auch fast alles gelesen, so dass ich mir seinen Clip-Roman anschauen wollte …

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Buchbesprechung: Ruta Sepetys „Ein Glück für immer“

sepetys_glueckLesealter 14+(Königskinder-Verlag 2014, 378 Seiten)

Gut drei Jahre war von Ruta Sepetys auf Deutsch kein neues Buch zu lesen – dabei war ihr Erstlingsroman „Und in mir der unbesiegbare Sommer“, der während des Dritten Reiches spielte, ein gelungener, aber auch gnadenloser Roman. Es ging in dem Buch um die Deportation einer litauischen Familie in ein russisches Arbeitslager und die schlimmen Zustände dort. „Ein Glück für immer“ könnte man auch als Geschichtsroman bezeichnen: Der Jugendroman spielt in den 50er Jahren in New Orleans.

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Buchbesprechung: Christian Frascella „Bet empört sich“

frascella_betLesealter 16+(Frankfurter Verlagsanstalt 2015, 285 Seiten)

Für mich war Christian Frascella eine der Jugendroman-Entdeckungen der letzten Jahre, auch wenn seine Bücher in einem Verlag, der sonst Erwachsenenbelletristik vertreibt, erschienen ist. „Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe“, der beeindruckene Großmaulroman, wurde auch gleich für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. „Sieben kleine Verdächtige“, Frascellas zweiter Roman, hat mir sogar noch besser gefallen. Buch Nummer 3, das nun auf Deutsch erschienen ist, musste ich mir da gleich auch angucken.

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