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Bestenliste (4 Punkte)

Buchbesprechung: Tamara Bach „Honig mit Salz“

Cover: Tamara Bach „Honig mit Salz“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2023, 159 Seiten)

Was für ein stilvolles Cover – das muss gleich zu Beginn mal gesagt werden. Ich bin ganz hin und weg davon … Und was den Buchtitel von Tamara Bachs neuem Jugendroman angeht, kann man zumindest mutmaßen, dass es um widerstreitende Gefühle geht, denn Salz und Honig passen ja nicht so richtig zusammen (auch wenn man süßem Gebäck meist eine Prise Salz hinzufügt). An Tamara Bachs dünne Bändchen, einmal pro Jahr, hat man sich inzwischen fast gewöhnt – diesmal hat es sogar einige zehn Seiten mehr also die letzten …

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Buchbesprechung: Johannes Herwig „Halber Löwe“

Cover: Johannes Herwig „Halber Löwe“Lesealter 14+(Gerstenberg-Verlag 2023, 234 Seiten)

Manchmal bedauere ich, eine Buch nicht gelesen zu haben – so geht es mir zum Beispiel mit „Bis die Sterne zittern“ von Johannes Herwig. Denn dessen Erstlingswerk, das von der Jugendjury auch gleich für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden war, habe ich verpasst. Und als ich dann vom zweiten Jugendroman „Scherbenhelden“ recht angetan war, habe ich das bereut … Warum ich den Debütroman nicht jetzt noch lese? Meine Lesezeit ist begrenzt, und dann greife ich eben doch lieber zu aktuellen Büchern; und immerhin ist nun „Halber Löwe“, Herwigs dritter Roman, erschienen.

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Buchbesprechung: Siobhan Vivian „We are the Wildcats“

Cover: Siobhan Vivian „We are the Wildcats“Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2022, 382 Seiten)

So richtig was unter dem Buchtitel vorstellen konnte ich mir nicht. Von daher weiß ich gar nicht mehr, wie ich auf das Buch von Siobhan Vivian gekommen bin – wahrscheinlich war „We are the Wildcats“ einer der Schwerpunkttitel von Hanser für den Herbst 2022. Man kann zumindest verraten, dass die Wildcats keine Mädchenbande sind, sondern ein Hockeyteam – dazu passt dann ja auch das Cover. Die Autorin Siobhan Vivian kannte ich bisher nicht, obwohl die Amerikanerin schon mehrere Jugendromane veröffentlicht hat – ins Deutsche übersetzt ist vor allem eine Trilogie, die sie mit Jenny Han zusammen verfasst hat.

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Buchbesprechung: Karen M. McManus „Nothing more to tell“

Cover: Karen M. McManus „Nothing more to tell“Lesealter 14+(cbj-Verlag 2022, 425 Seiten)

Ich zögere immer ein wenig, ob ich das Buch lesen soll, wenn ich eine Neuankündigung von Karen M. McManus sehe. Die beiden Bücher, die ich bisher von ihr besprochen habe, waren spannend und raffiniert arrangiert; aber da ihre Jugendromane immer knapp 450 Seiten haben, nimmt mir das einiges meiner begrenzten Lesezeit weg. Was die Namensgebung der Bücher angeht, finde ich diese englischen Kurzsätze, die auch für die deutschen Buchtitel übernommen werden, immer etwas reißerisch. Man könnte das aber fast schon als Markenzeichen der amerikanischen Autorin ansehen.

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Buchbesprechung: Zoulfa Katouh „All die Farben, die ich dir versprach“

Cover: Zoulfa Katouh „All die Farben, die ich dir versprach“Lesealter 15+(Dressler-Verlag 2022, 386 Seiten)

Der Ukraine-Krieg, der mit dem Einmarschieren russischer Truppen in die Ukraine am 24.02.2022 begonnen hat, hat einige andere Konflikte und Kriege in den Hintergrund gerückt. Wie die Situation in Syrien war und ist, hat man dabei schon fast ganz aus den Augen verloren. Zoulfa Katouh ist eine Syrerin, die inzwischen im Ausland lebt, und sie hat einen Roman geschrieben, der die Situation in Homs, einer der vom Bürgerkrieg am schlimmsten betroffenen Städte in Syrien, beschreibt. Und es geht vor allem darum, was die Menschen dort erleiden müssen …

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Buchbesprechung: Gabriele Clima „Der Geruch von Wut”

Cover: Gabriele Clima „Der Geruch von Wut”Lesealter 14+(Hanser-Verlag 2022, 187 Seiten)

Italienische Jugendbücher sind in Deutschland eher eine Rarität. Ich hadere zum Beispiel damit, dass neue Bücher von Christian Frascella nach drei Romanen nun nicht mehr ins Deutsche übersetzt werden. Christian Frascella war einfach ein toller Autor, von dem ich gerne mehr gelesen hätte. Von Gabriele Clima wurden laut Hanser-Verlag in Italien bereits mehr als 50 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, in Deutschland ist nach „Der Sonne nach“ nun mit „Der Geruch von Wut“ ein zweiter Jugendroman erschienen.

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Buchbesprechung: Anna Woltz „Nächte im Tunnel“

Cover: Anna Woltz „Nächte im Tunnel“Lesealter 13+(Carlsen-Verlag 2022, 222 Seiten)

Anna Woltz ist nicht nur, wie es im Buchumschlag steht, eine der Lieblingsautorinnen der Übersetzerin Andrea Kluitmann, sondern auch von mir. Dass das Buch im Zweiten Weltkrieg spielen könnte, kann man angesichts des Covers vermuten – das sind keine modernen Kriegsflugzeuge, die man darauf sieht. Das Cover selbst gefällt mir allerdings nicht so richtig: dunkel, das Mädchen schemenhaft gezeichnet, die Decke wirkt hineinkopiert – allerdings ist das holländische Cover auch nicht die Wucht. Da ist ein Tunnel zu sehen, aber eben kein U-Bahn-Tunnel, in dem ein Großteil der Geschichte spielt …

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Buchbesprechung: Frank Maria Reifenberg „Identity X – Wer ist Boston Coleman?“

Cover: Frank Maria Reifenberg „Identity X – Wer ist Boston Coleman?“Lesealter 12+(dtv 2022, 252 Seiten)

Das Cover von Frank Maria Reifenbergs neuem Jugendroman zeigt ja schon, wohin die Richtung geht: Ein schwarzer Junge, der vor einem explodierendem Pickup wegläuft, darüber noch ein Hubschrauber – die Hinweise darauf, dass man da einen spannenden Roman vor sich hat, sind erdrückend. Frank Maria Reifenberg hat sich die letzten Jahre allerdings auch der Leseförderung verschrieben, und gerade auch bei einer Zielgruppe, die inzwischen leider eher selten zu Büchern greift: Jungen, die der Kindheit entwachsen sind.

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Buchbesprechung: Stefanie Höfler „Feuerwanzen lügen nicht“

Cover: Stefanie Höfler „Feuerwanzen lügen nicht“Lesealter 13+(Beltz & Gelberg 2022, 232 Seiten)

Ein neues Jugendbuch von Stefanie Höfler ist für mich Pflichtlektüre. Alles, was ich bisher von der Autorin, die im Schwarzwald lebt, gelesen habe, hat mich überzeugt – das galt vor allem für das erste Buch, das ich von ihr kennengelernt habe: „Tanz der Tiefseequalle“. Wie sie dort den zwei Erzählern unterschiedliche Stimmen gegeben hat, war einfach nur bravourös. Ihr neuer Roman, der den ungewöhnlichen Titel „Feuerwanzen lügen nicht“ trägt, hat es auch gleich auf die Liste „Die besten 7“ des Deutschlandfunks geschafft.

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Buchbesprechung: Lise Villadsen „Sowas wie Sommer, sowas wie Glück“

Cover: Lise Villadsen „Sowas wie Sommer, sowas wie Glück“Lesealter 14+(Oetinger-Verlag 2022, 250 Seiten)

Geht es nur mir so, dass ich bei dem Cover eher an ein Kinderbuch als an einen Jugendroman denke? Mir ist die Zeichnung zu kindlich gehalten … Hätte ich nicht irgendwo etwas über das Jugendbuch gelesen, wäre es mir wohl nicht aufgefallen, und im Buchladen hätte ich wohl daran vorbeigeguckt. Gut, dass man manchmal auf anderem Weg auf ein Buch aufmerksam wird. „Sowas wie Sommer, sowas wie Glück“ ist übrigens der Debütroman der 1985 geborenen Dänin Lise Villadsen. Es kommt ja nicht oft vor, dass man Jugendromane aus Dänemark liest …

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Buchbesprechung: Zoran Drvenkar „Wir. Die süßen Schlampen“

Cover: Zoran Drvenkar „Wir. Die süßen Schlampen"Lesealter 16+(Beltz & Gelberg 2022, 477 Seiten)

Zoran Drvenkar war in den Anfangsjahren meiner Jugendbuchbegeisterung fast so etwas wie einer meiner Helden. Bücher wie „Touch the flame“ oder später der autobiografisch angehauchte Erzählband „Die Nacht, in der meine Schwester den Weihnachtsmann entführte“ mit Weihnachtsgeschichten waren temporeich und sprachgewaltig geschrieben. Und dann kamen irgendwelche Schlenker, die Drvenkar andere Geschichten schrieben ließen, mit denen ich nicht so viel anfangen konnte. Von „Wir. Die süßen Schlampen“ hatte ich jedoch Positives gehört – ein neuer Versuch war an der Zeit.

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Buchbesprechung: Alison McGhee „Nachrichten von Micah“

Cover: Alison McGhee „Nachrichten von Micah“Lesealter 14+(dtv 2020, 246 Seiten)

Auf die Amerikanerin Alison McGhee dürften einige Leser/innen erst aufmerksam geworden sein, als sie im Frühjahr mit „Wie man eine Raumkapsel verlässt“ doppelt auf der Nominierungsliste des Deutschen Jugendliteraturpreises zu finden war – bei Kritiker- und Jugendjury. Ich war erstaunt, aber das Buch ist ein kleines Meisterwerk und hat die zweifache Nominierung verdient. Viele Jahre vorher hatte ich mich nicht mit allen Büchern der Autorin anfreunden können, aber nun war ich nach dem Vorgängerbuch doch auf den neuen Jugendroman von Alison McGhee gespannt.

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