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Autoren K – O

Buchbesprechung: Patrick Ness & Siobhan Dowd „Sieben Minuten nach Mitternacht”

Cover Patrick NessLesealter 12+(cbj-Verlag 2011, 215 Seiten)

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ hat eine ganz besondere Vorgeschichte: Siobhan Dowd ist im Jahr 2007 an Krebs gestorben, und außer vier hochgelobten Jugendromanen hat sie ein Exposé zu einem neuen Buch hinterlassen, das sie jedoch selbst nicht mehr fertigstellen konnte. Lediglich ein paar Seiten hat die englische Autorin vor ihrem Tod scheiben können. Und was macht man mit einer guten Romanidee? Genau: Sie an jemand anderen weitergeben. Gefragt wurde schließlich Patrick Ness, ob er sich vorstellen könne, das Buch fertig zu schreiben – eine nicht ganz einfache Aufgabe, der sich der inzwischen in England lebende amerikanische Autor nach einigem Zögern gestellt hat. Und so ist „Sieben Minuten nach Mitternacht“ schließlich erschienen …

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Kurzrezension: Caragh O'Brien „Die Stadt der verschwundenen Kinder“

Cover Caragh O'BrienLesealter 12+(Heyne fliegt-Verlag 2011, 464 Seiten)

Distopien sind zweifelsohne in. Erst die letzte Buchbesprechung vor ein paar Tagen (Daniel Höras „Das Ende der Welt“) hat ein düsteres Zukunftsszenario entworfen, und Caragh O‘Brien hat mit „Die Stadt der verschwundenen Kinder“ etwas Ähnliches vorgelegt: Beiden Büchern liegt eine nicht näher benannte Umweltkatastrophe zugrunde, die das Leben der Menschen auf den Kopf gestellt hat. Caragh O‘Briens Buch ist dabei jedoch weniger düster als das von Daniel Höra – das schon einmal vorab.

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Buchbesprechung: Britta Keil „Milas Lied“

Cover Britta KeilLesealter 15+(Ravensburger-Verlag 2011, 157 Seiten)

Über Britta Keils ersten Jugendroman „Zwei Sommer“ bin ich damals eher zufällig gestolpert und war dann angesichts des nicht gerade ansprechenden Buchcovers ziemlich überrascht davon, was der Jugendroman zu bieten hatte. Fast vier Jahre hat es gedauert, bis von der jungen Berliner Autorin, die auch als Lektorin für andere Autoren arbeitet, ein neues Buch erschienen ist: „Milas Lied“ – diesmal auch mit einem hübscheren Buchumschlag.

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Buchbesprechung: Andy Mulligan „Trash“

Cover Andy MulliganLesealter 11+(rororo rotfuchs 2011, 251 Seiten)

Was man da auf dem Buchcover sieht, ist nicht die dampfende Erde eines Vulkans, sondern sind Müllberge, auf denen zwei Jungen nach verwertbaren Gegenständen suchen. Viele Kinder und Jugendliche in den Entwicklungsländern leben davon, Mülldeponien zu durchwühlen und gefundene Dinge zu verkaufen.

Andy Mulligans Jugendroman „Trash“ handelt von drei Jungen, die unter solch schlimmen Umständen über die Runden zu kommen versuchen, und die Drei werden in ein gefährliches Abenteuer hineingezogen.

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Kurzrezension: Anna Kuschnarowa „Junkgirl“

Cover Anna KuschnarowaLesealter 12+(Gulliver-Verlag 2011, 223 Seiten)

Jugendbücher über das Thema Drogen gibt es einige, auch wenn es meines Eindrucks nach im Moment nicht ein so großes Thema wie zu früheren Zeiten ist. „Junkgirl“ ist jedenfalls wieder einmal ein deutsches Buch darüber und beschreibt den Abstieg eines Mädchens in die Drogensucht mit all den schlimmen Folgen, die das hat. Schön zu lesen sind solche Bücher natürlich nicht, das größere Problem mit Büchern über Drogen, das ich habe, ist aber ein anderes: Wirklich gefährdete Jugendliche bewahren solche Bücher wohl sowieso nicht vor einer „Drogenkarriere“ … So ist das wohl leider. Nun aber zu „Junkgirl“:

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Buchbesprechung: Gina Mayer „Die Wildnis in mir“

Cover Gina MayerLesealter 13+(Thienemann-Verlag 2011, 327 Seiten)

Immer, wenn ich in den letzten Jahren Bilder von Namibia gesehen habe, kam bei mir der Wunsch auf, das Land einmal zu sehen. Bisher ist es dazu aber nicht gekommen (und ich schätze, das wird auch noch ein Weilchen so bleiben). Wer einmal bei Google nach Fotos von dem Land stöbert, kann das vielleicht nachvollziehen – zumindest sofern man auch karge Wüstenlandschaften mag.

Namibia hieß früher Südwestafrika und war eine deutsche Kolonie. Und genau dort spielt während der Wende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert Gina Mayers neuer Jugendroman.

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Buchbesprechung: Justine Larbalestier „Lügnerin“

Cover Justine LarbalestierLesealter 14+(cbt-Verlag 2011, 391 Seiten)

Justine Larbalestier ist Australierin und mit Scott Westerfeld, der selbst bereits einige Jugendromane (z. B. die „Peeps“-Bücher) veröffentlicht hat, verheiratet. „Lügnerin“ ist nicht das erste Buch der Autorin, aber das erste, das ich gelesen habe.

Der Bertelsmann-Verlag mag anscheinend effektvolle Cover – das von Justine Larbalestiers Buch ist jedenfalls ein einfach gestalteter, aber wirkungsvoller Blickfang, der zugleich angesichts des Titels ein wenig reißerisch wirkt. Ein bisschen skeptisch gehe ich manchmal an solche Bücher heran, aber ab und zu verbergen sich dahinter ja auch wirklich lesenswerte Jugendromane.

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Buchbesprechung: Günter Ohnemus „Siebzehn Tage im August“

Cover Günter OhnemusLesealter 14+(Fischer-Verlag 2011, 276 Seiten)

Günter Ohnemus kenne ich bisher eigentlich nur als Übersetzer von Jugendbüchern, auch wenn er mit „Alles was du versäumt hast“ schon vor „Siebzehn Tage im August“ ein Jugendbuch geschrieben hat. Ich habe das Buch während eines Holland-Urlaubs gelesen, der leider schon wieder vorbei ist. Urlaube ziehen überhaupt immer sträflich schnell an einem vorüber … Wenn ihr in nächster Zeit in den Sommerurlaub fahrt: Vielleicht ist Günter Ohnemus‘ Buch ja eine geeignete Lektüre für einen verregneten Urlaubstag? So was soll sogar am Mittelmeer vorkommen …

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Buchbesprechung: QueDu Luu „Vielleicht will ich alles“

Cover QueDu LuuLesealter 15+(Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2011, 335 Seiten)

Dass ich vor dem Lesen von Büchern meist weder den Klappentext noch die Informationen über den Autor lese, habe ich schon öfters erwähnt. So habe ich das auch bei QueDu Luus Roman „Vielleicht will ich alles“ gehalten und war mir sicher, dass sich hinter dem exotischen Namen (auch wegen des Schreibstils) ein männlicher Autor verbirgt. Als ich es nach 50 Seiten genauer wissen wollte, war ich erstaunt, dass QueDu Luu eine nicht einmal 40-jährige Autorin chinesischer Abstammung (in Vietnam geboren, in Deutschland aufgewachsen) ist. Das erste Buch der Autorin („Totalschaden“) kenne ich nicht, und auch auf „Vielleicht will ich alles“ bin ich eher durch Zufall gestoßen, denn explizit als Jugendbuch ist der Roman nicht erschienen. Aber – das sei vorweggenommen – er ist durchaus etwas für Jugendliche …

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Kurzrezension: Joachim Meyerhoff „Alle Toten fliegen hoch – Amerika“

Cover Joachim MeyerhoffLesealter 16+(Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2011, 320 Seiten)

Joachim Meyerhoff ist eigentlich Schauspieler und hatte am Wiener Burgtheater mit einem sechsteiligen Programm, das den gleichen Titel wie das vorliegende Buch hat, große Erfolge. Thematisch geht es in dem Theaterstück darum, dass er seine eigene Geschichte und die seiner Familie nacherzählt. Nun, ist ein Teil davon auch in Buchform erschienen, und der erste Band trägt den Untertitel „Amerika“.

Eigentlich ist „Alle Toten fliegen hoch“ kein explizites Jugendbuch, aber da es von dem einjährigen Amerikaaufenthalt eines Jugendlichen berichtet, könnte der Roman ja durchaus auch etwas für Jugendliche sein – gerade wenn einem auch so etwas bevorsteht …

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Buchbesprechung: Pittacus Lore „Ich bin Nummer vier“

Cover Pittacus LoreLesealter 13+(Aufbau-Verlag 2011, 352 Seiten)

Pittacus Lore – was für ein seltsamer Name für einen Autor. Um wen es sich dabei handelt, wollte ich insbesondere wissen, als der Name dann auch noch ganz am Rande in dem Buch auftaucht. In der englischsprachigen Wikipedia ist zu finden, dass Pittacus Lore ein Pseudonym ist, hinter dem zwei mir unbekannte Autoren stehen: James Frey and Jobie Hughes.

„Ich bin Nummer vier“ ist letztendlich das Buch zu einem Kinofilm, der Mitte März 2011 in Deutschland angelaufen ist. Gesehen habe ich ihn jedoch nicht … Von daher konnte ich ganz unbefangen an das Buch herangehen.

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Buchbesprechung: Nils Mohl „Es war einmal Indianerland“

Cover Nils MohlLesealter 16+(Rowohlt-Verlag 2011, 346 Seiten)

Wäre ich nach dem Buchcover gegangen, hätte ich dieses Buch wohl nicht gelesen. Die in Pastelltönen gehaltene Hochhaus-Silhouette hat am Rande etwas mit dem Buch zu tun, aber sie zeigt einem nicht unbedingt, worum es in dem Buch geht. Und sonderlich hübsch finde ich das Ganze zudem nicht … Sei’s drum. Das Buch hat über den Text im Rowohlt-Prospekt seinen Weg zu mir gefunden – Gott sei Dank! Nils Mohl hat schon einige Literaturpreise gewonnen, ist jedoch bisher als Autor an mir vorbeigegangen. Dabei kann der Mann schreiben!

Übrigens haben wir es bei „Es war einmal Indianerland“ mal wieder mit einem Grenzgänger zwischen Jugend- und Erwachsenenliteratur zu tun – ähnlich wie bei Wolfgang Herrndorfs „Tschick“. Der Vergleich zwischen beiden Büchern drängt sich jedoch auch aus anderen Gründen auf – doch dazu weiter unten mehr …

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