Diesmal bin ich wirklich spät dran: Meine beiden Tage auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse liegen fast eine Woche zurück, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen, vorher etwas darüber zu schreiben – darunter vor allem auch, welche Bücher dieses Jahr in den vier Sparten für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 nominiert wurden. Höchste Zeit, das nachzuholen …
Leipzig ist für mich eigentlich immer die sympathischere Buchmesse im Vergleich zu Frankfurt. Und das liegt vor allem daran, dass die Messehallen (vor allem die Haupthalle) und die Verbindungsgänge zwischen den Hallen luftiger und moderner wirken. In der großen Haupthalle wird es bei Sonnenschein zwar immer auch recht schnell warm, aber durch das viele Glas wirkt alles sehr transparent.
Zudem ist der Trubel in Leipzig nicht ganz so groß, viele (Jugendbuch-)Autoren kann man trotzdem einmal live erleben. Getroffen habe ich mich dieses mal u. a. mit Frank Maria Reifenberg, den ich schon länger kenne, und der aus seinem neuen Buch „Unsichtbare Blicke“ gelesen hat. Dabei sind mir auch Alice Gabathuler und Jutta Wilke über den Weg gelaufen. Und längere Zeit habe ich außerdem mit Marlene Röder und Nils Mohl sprechen können, zwei Nachwuchsautoren, die weiter unten im Artikel noch einmal eine Rolle spielen.
Ansonsten habe ich mich bei einigen Jugendbuchverlagen über das Herbstprogramm informieren lassen – und es werden doch einige ganz interessante Bücher auf uns zukommen. Ich bin gespannt.
Bei der Veranstaltung des Arbeitskreises für Jugendliteratur, wo jedes Jahr in Leipzig die für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominierten Bücher bekannt gegeben werden, durfte ich natürlich nicht fehlen. Und welche Bücher von der Kritikerjury in den vier Sparten sowie von der Jugendjury nominiert wurden, sei euch natürlich nicht vorenthalten.
Die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012
In der Sparte Bilderbuch wurden folgende Titel nominiert:
- Yvonne Hergane (Text) & Christiane Pieper (Illustration): „Einer mehr” (Peter-Hammer-Verlag)
- Ken Kimura (Text) & Yasunari Murakami (Illustration), Hana Christen (Übersetzung): „999 Froschgeschwister ziehen um” (NordSüd-Verlag)
- Hildegard Müller: „Der Cowboy“ (Carlsen-Verlag)
- Pija Lindenbaum (Übersetzung: Kerstin Behnken): „Mia schläft woanders“ (Oetinger-Verlag)
- Nikolaus Heidelbach: „Wenn ich groß bin, werde ich Seehund“ (Beltz & Gelberg)
- Iwona Chmielewska (Übersetzung: Adam Jaromir): „Blumkas Tagebuch. Vom Leben in Janusz Korczaks Waisenhaus“ (Gimpel-Verlag)
Weiter geht es mit dem Kinderbuch. Von der Kritikerjury wurden folgende sechs Titel ausgewählt:
- Rose Lagercrantz (Text), Eva Eriksson (Illustration) & Angelika Kutsch (Übersetzung): „Mein glückliches Leben“ (Moritz-Verlag)
- Finn-Ole Heinrich (Text) & Rán Flygenring (Illustration): „Frerk, du Zwerg!“ (Bloomsbury-Verlag)
- Salah Naoura: „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“ (Beltz & Gelberg)
- David Almond (Übersetzung: Alexandra Ernst): „Mina“ (Ravensburger-Verlag)
- Patrick Ness (Text), Jim Kay (Illustration) & Bettina Abarbanell (Übersetzung): „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (cbj)
- Martina Wildner: „Das schaurige Haus“ (Beltz & Gelberg)
Die Nominierungen für die Sparte Sachbuch sind:
- Tim Grabham, Suridh Hassan, Dave Reeve und Clare Richards (Text), Garry Parsons (Illustration) & Manuela Knetsch (Übersetzung): „Filmwerkstatt. So drehst du deinen eigenen Film mit Handy oder Digitalkamera“ (Dorling Kindersley)
- Anke M. Leitzgen (Text) & Lisa Rienermann (Illustration): „Erforsche deine Welt. Mit 100 Forscherfragen durchs ganze Jahr“ (Beltz & Gelberg)
- Oscar Brenifier (Text), Jacques Després (Illustration) & Norbert Bolz (Übersetzung): „Was, wenn es nur so aussieht, als wäre ich da?“ (Gabriel-Verlag)
- Heekyoung Kim (Text), Krystyna Lipka-Sztarballo (Illustration) & Hans-Jürgen Zaborowski (Übersetzung): „Wo geht’s lang? Karten erklären die Welt.“ (Gerstenberg-Verlag)
- Fabrizio Silei (Text), Maurizio A.C. Quarello (Illustration) & Sarah Pasquay (Übersetzung): „Der Bus von Rosa Parks“ (Jacoby & Stuart)
- Reinhard Osteroth (Text) & Moidi Kretschmann (Illustration): „Holz. Was unsere Welt zusammenhält“ (Bloomsbury)
Kommen wir zu den in diesem Jahr nominierten Jugendbüchern:
- Anne-Laure Bondoux (übersetzung: Maja von Vogel): „Die Zeit der Wunder“ (Carlsen-Verlag)
- Timothée de Fombelle (Übersetzung: Tobias Scheffel und Sabine Grebing): „Vango. Zwischen Himmel und Erde“ (Gerstenberg-Verlag)
- Kevin Brooks (Übersetzung: Uwe-Michael Gutzschhahn): „iBoy“ (dtv)
- Gabi Kreslehner: „Und der Himmel rot“ (Beltz & Gelberg)
- Nils Mohl: „Es war einmal Indianerland“ (Rowohlt-Verlag)
- Els Beerten (Übersetzung: Mirjam Pressler): „Als gäbe es einen Himmel“ (Fischer-Verlag)
Schließlich vergeben auch die Jugendlichen, vertreten durch sechs Leseclubs, in der Jugendjury sechs Nominierungen. Das sind in diesem Jahr (bei zwei Doppelungen zu den Titeln der Kritikerjury):
- Patrick Ness (Text), Jim Kay (Illustration) & Bettina Abarbanell (Übersetzung): „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (cbj)
- Regina Dürig: „Katertag. Oder: Was sagt der Knopf bei Nacht?“ (Chicken House)
- Susan Vaught (übersetzung: Ann Lecker-Chewiwi): „Kopfschuss“ (cbt)
- Antonia Michaelis: „Der Märchenerzähler“ (Oetinger-Verlag)
- Tabitha Suzuma (Übersetzung: Bernadette Ott): „Forbidden. Wie kann sich etwas so Falsches so richtig anfühlen?“ (Oetinger-Verlag)
- Els Beerten (Übersetzung: Mirjam Pressler): „Als gäbe es einen Himmel“ (Fischer-Verlag)
Kranichsteiner Jugendliteraturstipendien
Seit drei Jahren werden inzwischen im Anschluss an die Nominierungsbekanntgabe die Kranichsteiner Jugendliteraturstipendien für deutschsprachige Nachwuchsautoren vergeben. Dieses Jahr gingen die beiden Stipendien an Marlene Röder und Nils Mohl.
Beide dürfen sich sechs Monate lang über je 2000 Euro freuen.
So viel von der Leipziger Buchmesse für dieses Mal. Mir schwirrt jetzt auch schon der Kopf vor lauter Autoren, Übesetzern, Illustratoren und Buchtitel …
(Ulf Cronenberg, 20.03.2012)
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