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Alea iacta est: Die Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises 2010

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[Update: Preisträger Jugendjury und Gesamtwerk, 09.10.2010]

Nein, es wurde natürlich nicht gewürfelt, sondern die Kritikerjury hat auf drei Wochenend-Sitzungen über die letzten neun Monate verteilt lange und ausführlich diskutiert, um die Preisträger zu bestimmen. Heute, am 8. Oktober 2010, war es dann so weit: Im Congress-Zentrum der Frankfurter Messe wurden um 17.30 Uhr auf einer knapp eineinhalbstündigen Veranstaltung die Siegerbücher vorgestellt.

Wie immer wurde im Vorfeld natürlich einiges darüber diskutiert, welche Bücher gewinnen würden. Ob da alle richtig lagen? Manchmal kommt es doch anders, als man meint … Und wahrscheinlich ist der ein oder andere nun doch überrascht, welche Titel prämiert wurden.

Cover Stian HoleFangen wir mit dem Bilderbuch an. Das diesjährige Preisbuch stammt vom Norweger Stian Hole und heißt „Garmans Sommer“ (Übersetzung: Ina Kronenberger). Veröffentlicht wurde das Bilderbuch im Hanser-Verlag.

In dem Bilderbuch, das ab 6 Jahren empfohlen wird, geht es um einen Jungen, der bald in die Schule kommt und der dem Schulbeginn etwas bange entgegensieht. Die Geschichte ist einfühlsam erzählt, es geht in dem Buch auch um andere Ängste sowie um das Thema Tod. Etwas ganz Besonderes sind außerdem die Bilder, die einfühlsam und zugleich unkonventionell und schrill gestaltet sind (das sieht man schon am Cover).

Cover Regnaud & BravoAls bestes Kinderbuch des Jahres 2009 wurde Jean Regnauds & Émile Bravos „Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen“ (Übersetzung: Kai Wilksen), erschienen im Carlsen-Verlag, ausgewählt.

Die Geschichte im Comic-Stil erzählt von einem Jungen namens Jean, dessen Mutter gestorben ist, vor dem das jedoch geheimgehalten wurde – Jean denkt, dass seine Mutter auf einer Weltreise ist. Eine Nachbarsmädchen schreibt ihm fiktive Karten und tut so, als wären diese von seiner Mutter. Erst am Ende erfährt Jean, dass seine Mutter nicht mehr lebt.

Die Buchbesprechung bei Jugendbuchtipps.de zu dem Buch findet ihr hier.

Cover BuddeFür die Leser von Jugendbuchtipps.de ist wahrscheinlich besonders die Sparte Jugendbuch interessant. Die Konkurrenz war u. a. mit Beate Teresa Hanikas „Rotkäppchen muss weinen“ sowie Mirjam Presslers „Nathan und seine Kinder“ nicht ganz ohne. Doch den Preis gewonnen hat Nadia Budde mit „Such dir was aus, aber beeil dich!“ (Fischer-Verlag).

In 10 Kapiteln erzählt die Autorin autobiografisch inspiriert von der Kindheit in der DDR. Das Besondere an dem Buch ist die Komposition von Bildern und Text. Immer wieder muss man bei dem Buch lachen, fühlt sich an die eigene Kindheit erinnert und erfährt nebenbei auch ein bisschen was über das frühere Leben in der DDR.

Wer Genaueres über das Buch wissen will, sollte die Buchbesprechung bei Jugendbuchtipps.de lesen.

Cover Christian NürnbergKommen wir noch zum Sachbuch. Hier hat sich die Kritikerjury für Christian Nürnbergers Buch „Mutige Menschen. Widerstand im Dritten Reich“ entschieden, das im Gabriel-Verlag erschienen ist.

In dem Sachbuch von Christian Nürnberger werden zwölf ganz unterschiedliche Persönlichkeiten vorgestellt, die während des Dritten Reiches trotz großer Gefahr für ihr Leben Widerstand geleistet haben. Der Autor stellt dabei immer wieder die Frage (und versucht sie zu beantworten), warum diese Menschen mutiger waren als die vielen Mitläufer und aktiven Nationalsozialisten im Dritten Reich.

Auch über dieses Buch könnt ihr euch in der Buchbesprechung bei Jugendbuchtipps.de genauer informieren.

Cover CollinsAuch die Jugendjury hat auf der Veranstaltung Ihr Preisbuch bekannt gegeben. Mein Tipp vorab war, dass entweder Jay Ashers „Tote Mädchen lügen nicht“ oder Suzanne Collins „Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele“ als Sieger hervorgehen würden. Und ich war richtig gelegen: Das zweitgenannte Buch (Übersetzung: Sylke Hachmeister und Peter Klöss, erschienen im Oetinger-Verlag) hat in diesem Jahr den Preis der Jugendjury verliehen bekommen (Zur Buchbesprechung von „Die Tribute von Panem“ bei Jugendbuchtipps.de kommt ihr über diesen Link.)

Vergeben wurde dieses Jahr außerdem von einer speziellen Jury unter Leitung von Roswitha Budeus-Budde (Redakteurin für den Bereich Kinder- und Jugendbuch bei der Süddeutschen Zeitung) der Sonderpreis für das Gesamtwerk einer Autorin bzw. eines Autors. Den Preis hat dieses Jahr Mirjam Pressler verliehen bekommen.

Wenn Ihr weitere Informationen zu den Preisbüchern und Preisträgern sucht (darunter auch die Jurybegründungen), so findet ihr diese auf der Webseite des Arbeitskreises Jugendliteratur.

(Ulf Cronenberg, 08.10.2010)

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