(Beltz & Gelberg-Verlag 2009, 269 Seiten)
Was haben schwedische Autoren doch vor zehn bis fünfzehn Jahren noch für Jugendbuchklassiker geschrieben: Peter Pohl z. B. mit „Jan, mein Freund“. Perlen der Jugendliteratur sind da entstanden. Inzwischen ist im Jugendbuchsektor leider ein bisschen Ruhe eingekehrt, was Neuerscheinungen aus dem skandinavischen Land angeht, während erwachsene Leser mit schwedischen Krimis derzeit reichlich versorgt werden. Schade …
Dass ich von der schwedischen Jugendbuchautorin Katharina von Bredow ein Buch hier besprochen habe („Zum Glück allein„), ist noch gar nicht so lange her, und inzwischen liegt ein weiterer Jugendroman der Schriftstellerin vor: „Wie ich es will“ – wieder ein Buch, in dem es um die Probleme einer Jugendlichen geht.
Inhalt:
Jessica ist in Arvid verliebt, und es sieht so aus, als würde der Junge auch ein Auge auf das Mädchen geworfen haben – das vermutet vor allem Jessicas Freundin Louise. Als eine Freundin von Jessica eine Party gibt, erfährt Louise, dass Arvid sogar sein geliebtes Fußballtraining ausfallen lässt, um auch dort hinzukommen – und Louise ist sich sicher, dass er das nur wegen Jessica macht.
Auf der Party kommen sich Jessica und Arvid dann wirklich näher. Erst sprechen sie miteinander, dann tanzen sie gemeinsam eng umschlungen und ziehen sich schließlich in ein leeres Zimmer zurück. Voneinander so angezogen schlafen die beiden miteinander, ohne auf Verhütung zu achten. Als Jessica ein paar Tage später seltsame Körperempfindungen hat, denkt sie zunächst eher an einen Infekt als an eine Schwangerschaft. Doch als nach zwei Wochen ihre Periode noch immer ausgeblieben ist, wird sie langsam nervös. Der lange hinausgezögerte Schwangerschaftstest verschafft ihr schließlich Gewissheit: Sie ist schwanger.
Auf einmal ist alles kompliziert: Als Siv, die esoterisch angehauchte Mutter von Jessica, von der Schwangerschaft erfährt, ist für sie klar, dass Jessica als 15-jähriges Mädchen das Kind nicht bekommen sollte. Auch alle anderen raten Jessica zur Abtreibung. Doch Jessica ist sich nicht sicher, ob das richtig ist. Arvid verrät sie zunächst einmal nichts von der Schwangerschaft.
Doch nach längerem Ringen und dem Besuch einer Beratungsstelle verdichtet sich bei Jessica der Wunsch, das Kind zu behalten – eine Idee, von der niemand begeistert ist. Alle wollen Jessica das ausreden: ihre Mutter, Louise und schließlich auch Arvid, als er von der Schwangerschaft erfährt …
Bewertung:
Das Thema ungewollte Schwangerschaft ist mir im letzten Jahr zweimal in Jugendbüchern begegnet: in Nick Hornbys „Slam“ sowie in Christine Fehérs „Vincent, 17, Vater”. Doch so restlos begeistert, war ich bisher von keinem Buch zu diesem Thema. Leider hat auch Katharina von Bredow mit „Wie ich es will“ (Übersetzung: Maike Dörries) nicht das ultimative Buch zu diesem Thema geschrieben.
Auf der einen Seite muss man der Autorin zugutehalten, dass sie sehr genau das Hin und Her, das Schwanken der Gefühle von Jessica beschreibt. Das Mädchen weiß einfach nicht, was es tun soll, fühlt sich zugleich aber – außer von Lena, der Beraterin, sowie später von Louises Mutter – nur von schlechten Ratgebern, die eine Abtreibung für unumgänglich halten, umgeben. Wer in einer ähnlichen Entscheidungssituation steht oder gestanden hat, wird vieles in dem Buch wiederfinden, was man vom eigenen Erleben her kennt. Das ist alles sehr sensibel und plausibel geschrieben, und die Autorin hat sich gut in die Personen eingefühlt.
Auf der anderen Seite ist mir „Wie ich es will“ jedoch einfach zu rührselig. Die inneren Konflikte von Jessica werden für meinen Geschmack zu abgefedert und brav dargestellt, manche der Figuren wirken auch zu plakativ. Zu Jessicas Mutter Siv z. B. passt die radikale Abtreibungshaltung irgendwie nicht so ganz. Und auch Arvid und seine Eltern, die dann eines Tages auf Einladung Sivs hin vor der Tür stehen, um über die Schwangerschaft informiert zu werden, verhalten sich etwas stereotyp.
Was mich an dem Buch am meisten gestört hat, war, dass hinter allem eine so ersichtliche pädagogische Haltung steht, die zwar reflektiert und politisch korrekt, aber eben einfach zu durchsichtig ist. Wenn Louise dann fast am Ende des Buches zu Jessica sagt: „Ich war wenigstens so schlau, mir die Antibabypille verschreiben zu lassen.“, als sie auch einen Freund hat, war es mir zu viel des Guten (mal abgesehen davon, dass wohl kein Mädchen heute „Antibabypille“ sagen würde).
Fazit:
2-einhalb von 5 Punkten. Schade, ich hatte so gehofft, dass dieses Buch über eine ungewollte Schwangerschaft das besser macht, was die oben genannten Bücher an Schwächen zeigen. Doch leider ist es Katharina von Bredow mit „Wie ich es will“ meiner Meinung ebenfalls nicht gelungen, ein Jugendbuch zu schreiben, das Jugendlichen von heute ohne Rührseligkeit und zu offensichtlicher pädagogischer Hintergrundmotivation das Thema näher bringt.
„Wie ich es will“ ist kein schlechtes Buch, das will ich damit nicht sagen. Es gelingt der Autorin einfühlsam in ein 15-jähriges Mädchen hineinzuschauen. Aber auch wenn das vielleicht paradox klingt: Katharina von Bredows Jugendroman ist daran gescheitert, dass er zu einfühlsam ist und dadurch alles in allem zu gekünstelt wirkt.
(Ulf Cronenberg, 10.02.2009)
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Hm, ich versteh vielleicht nicht so viel davon … 😉 – aber ich finde das Buch richtig gut. Ich schreibe für Deutsch jetzt auch eine Rezension über das Buch, weil ich es total gut fand, wie die Autorin den inneren Konflikt dargestellt hat. Das Buch hat mich wirklich berührt, und ich finde nicht, dass das Buch zu einfühlsam oder gekünstelt ist. Aber wie gesagt: Ich kenne mich da ja nicht so aus… 🙂
Mädchen (14)
Heeyyy,
ich finde das Buch total super!!!
Ich war nachts bis 4 Uhr morgens auf, weil das Buch mich so gefesselt hat.
Würde mich sooooooo freuen, wenn es verfilmt würde.
Ich lese das Buch sogar nochmal (was ich normalerweise nie mache)!
Ich werde es warscheinlich noch tausend Mal lesen! Es ist einfach super!
In dem Buch wird beschrieben, mit welchen Problemen junge, schwangere
Jugendliche zu kämpfen haben. Außerdem zeigt das Buch, dass man es
auch als Jugendlicher schaffen kann, ein Kind zu kriegen.
Mädchen (13)
Also ich würde dem Buch auf jeden Fall 5 Punkte geben!!!
Es ist einfach so realistisch geschrieben, danach ist es, als wenn man es als Film gesehen hätte …
Es beschreibt die Gefühle von Jessica einfach so genau!
(Mädchen, 13)
Also … ich finde das Buch genial!!!
Ich finde das Buch auch realistisch und denke, dass es beschreibt, wie sich andere Mädchen in dem Alter fühlen, wenn sie sich in der gleichen Situation befinden.
Ich fände es voll toll, wenn das Buch auch verfilmt werden würde.
😉 hoffentlich (:
Hallo, ich finde das Buch auch supi! Deshalb nehme ich es auch für meine Buchvorstellung … Es wäre wirklich klasse, wenn das Buch verfilmt würde. Ich würde sofort in den Film reingehen!
(Mädchen 14)
Wow, ich finde das Buch auch total super. Es ist soooo toll geschrieben. Auch ich verwende es für meine Buchvorstellung.
Ich find das Buch so verdammt toll! 😉
Hallo,
ich habe das Buch gerade fertig gelesen und ich finde es echt TOLL … Am Ende sind mir sogar Tränen gekommen!
Ich habe es jetzt auch meiner Schwester (17) empfohlen, weil ich wissen will, wie sie es findet!
Weiter so!
gLG, Ines (18)
Ich stimme den anderen zu – das Buch ist echt toll!
Hey,
mir sagt der Schreibstil zwar nicht so zu, und ich finde, die Autorin hat manchmal etwas übertrieben, aber der innere Konflikt wurde gut herausgearbeitet, und sie hat ihre Entscheidung aus den richtigen Gründen gefällt.
Es ist zwar nicht mein Lieblingsbuch, aber es eines der besten Bücher, die ich zum Thema Schwangerschaft mit 15 bzw. Abtreibung gelesen habe (und ich habe mehrere gelesen, ich hab ’ne Abschlussprüfung über das Thema gehabt).
Also, das ist echt mein Lieblingsbuch. Mindestens 10 Punkte … 🙂
Das ist das beste Buch, das ich jemals gelesen habe – und ich habe schon viele gelesen … Ich habe es schon mindestens 1000 Mal gelesen und empfehle es allen weiter. Und egal, zum wievielten Mal ich es lese, ich bin jedes Mal von Neuem gefesselt.
Meine Freundin und ich finden das Buch voll cool, und es hat unserer Meinung nach fünf von fünf Punkten erreicht – und nicht bloß zweieinhalb. Ich hoffe, Katharina von Bredow schreibt eine Fortsetzung …
Mich hat das Buch so gefesselt, dass ich es mit auf die Toilette nehmen musste, das Buch in ca 1 1/2 Stunden durchgelesen hatte und ich es jetzt noch einmal für eine Buchvorstellung lese. So wie das Thema ungewollte Schwangerschaft in dem Buch dargestellt wird, finde ich es superrealistisch.
Ich finde das BUch echt super! Schon den Klappentext fand ich gut … und da ich demnächst eine Buchvorstellung halten muss, kam es echt passend. 🙂 Ich glaube, ich werde mir noch ein Buch von Katarina von Brendow kaufen, weil ich dieses Buch echt klasse fand.
(Mädchen, 13 Jahre alt)