(dtv-Verlag 2008, 314 Seiten)
Ilkka Remes ist – laut Klappentext des Buches – der bekannteste und meistgelesene finnische Thriller-Autor und schreibt normalerweise packende Romane für Erwachsene. Mit „Operation Ocean Emerald“ wagt er sich das erste Mal in die Gefilde der Jugendbücher und will damit für Spannung bei Jugendlichen sorgen. Und sein nächstes Jugendbuch mit dem Titel „Schwarze Kobra“ ist auch schon für April 2009 angekündigt. „Operation Ocean Emerald“ ist also kein einzelner Ausflug ins Jugendbuch-Metier.
Inhalt:
Aaro und sein Freund Niko finden auf einem Parkplatz einen Aktenkoffer und brechen ihn auf. Darin befindet sich u. a. ein Pass, der auf den Namen Juliette du Pont ausgestellt ist. Aufgrund der weiteren Papiere, die sie in dem Koffer finden, erfahren die beiden, dass die Frau wahrscheinlich auf einer Schiffsreise nach St. Petersburg ist und dass das Schiff in Helsinki vor Anker liegt. Niko überlegt, ob sie den Pass nicht an die Mafia verkaufen sollten, aber das ist Aaro zu heikel. Und so beschließt er, den Pass in Helsinki abgeben zu wollen, und erhofft sich einen anständigen Finderlohn.
Als Aaro zu dem pompösen Kreuzfahrtschiff, der „Ocean Emerald“, kommt, das bald ablegen soll, erfährt er, dass es wirklich eine Passagierin mit dem Namen Juliette du Pont gibt. Er wird trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen mit einem Passierschein auf das Schiff gelassen und trifft dort die Französin. Diese tut so, als wäre sie erfreut, doch eigentlich – und das spürt Aaro – kommt ihr der Junge in die Quere. Denn mit Philippe Delacroix und seinem Team ist sie gerade dabei, das Kapern des Schiffes vorzubereiten. Sie bringen an verschiedenen Stellen Sprengstoff an, um das Schiff auf der Fahrt nach St. Petersburg in ihre Gewalt zu bringen.
Du Pont und Delacroix fesseln Aaro in ihrer Kabine, bevor er wieder von Bord kommt. Kurz nach der Abfahrt übernehmen die Kriminellen wie geplant das Schiff, und Aaro wird schließlich auf dem Schiff frei gelassen. Er will nicht tatenlos zusehen, sondern versucht, mit dem Sicherheitschef der ”Ocean Emerald“ den Sprengstoff zu finden und die Küstenwache zu verständigen. Ein nicht ungefährlicher Plan … – denn du Pont und Delacroix kennen keine Skrupel und haben die Passagiere und Besatzung vor solchen Vorhaben gewarnt.
Bewertung:
Ilkka Remes‘ Buch „Operation Ocean Emerald“ hält genau das, was es verspricht. Es handelt sich dabei um einen Thriller, der nach 50 Seiten so richtig in Fahrt kommt und dann eigentlich bis zur letzten Seite spannend bleibt. Eine Hakenschlag folgt dem anderen, und man merkt, dass der finnische Autor sein Metier beherrscht. Der Plot ist jedenfalls voller unerwarteter Wendungen, und als Leser weiß man nie, was als Nächstes geschehen wird. Durch den ständigen Wechsel der Erzählperspektive – auch innerhalb von Kapiteln – wird die Spannung gekonnt aufrechterhalten.
Der Thriller ist genau auf das Alter von Jugendlichen ab 14 Jahren gepasst und hält die richtige Balance aus purer Spannung und nicht zu viel Grausamkeit. Das, was passiert, ist Jugendlichen ohne Probleme zumutbar, ohne dadurch gleichzeitig langweilig und harmlos zu werden.
Mit Aaro hat das Buch einen jugendlichen Helden, der sympathisch ist. Aaros Scharfsinnigkeit, die er wohl von seinem Vater, der für den europäischen Sicherheitsdienst arbeitet, geerbt hat, hält den Leser bei Laune, ebenso wie dessen Mut, der jedoch nicht übersteigert ist. Aaro kennt durchaus auch Zweifel und Angst.
Auch sonst bekommt man geboten, was man sich von einem Jugendthriller erwartet: einen durchdachten Plott mit intelligenten Kriminellen, die ein großes Ding drehen wollen.
Fazit:
5 von 5 Punkten. „Operation Ocean Emerald“ ist ein packender Thriller für Jugendliche, der einen nicht mehr loslässt, hat er den Leser erst einmal im Netz. Mich hat das Buch gestern bis halb 2 Uhr nachts wach gehalten, und nach dem Aufwachen habe ich Ilkka Remes‘ Buch gleich ausgelesen.
Man darf sich von diesem Buch keine tiefschürfenden Erkenntnisse erwarten – Ilkka Remes‘ Buch erhebt allein den Anspruch, unterhaltsam und spannend zu sein. Und genau das ist dem finnischen Autor sehr gut gelungen. Dafür darf man auch jenseits sonstiger Kriterien an Jugendbücher (wie Originalität oder Zum-Nachdenken-bringen) schon mal 5 Punkte vergeben.
Aaro bleibt dem Leser als jugendlicher Held erhalten, denn auch in „Schwarze Kobra“, dem Nachfolgeband, wird er die Hauptperson sein. Schön. Ich bin gespannt auf die zweite Folge …
(Ulf Cronenberg, 04.10.2008)
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Das Buch ist der Hammer. Wir empfehlen es jedem weiter und sagen, dass es ein sehr actionreicher Thriller für Jugendliche ist.
Euer Lenny und Hansdebenger und Johannes
Das Buch ist spannend erzählt. Es ist ein sehr guter Thriller.
Das Buch empfehle ich weiter!
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