(Carlsen-Verlag 2007, 767 Seiten)
Zugegeben, ich bin wohl einer der Letzten, die Harry Potter 7 gelesen haben, und die Buchbesprechung kommt reichlich spät. Aber zu meiner Entschuldigung kann ich anführen, dass ich vorher noch Band 6 lesen musste – und das war eindeutig zu viel ohne Schulferien.
So habe ich bis zu den Weihnachtsferien gewartet, in drei Tagen erst Band 6 „Harry Potter und der Halbblutprinz“ gelesen und mich dann dem letzten Band gewidmet. Und damit bin ich leider nicht so schnell fertig geworden, wie ich wollte, weil ich am Ende der Weihnachtsferien kaum Zeit hatte… Aber jetzt habe ich es endlich geschafft – und deswegen gibt es jetzt auch bei Jugendbuchtipps.de die Buchbesprechung zu „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“.
Inhalt:
Harry verlässt endlich das Haus seiner gehassten Verwandten, der Dursleys – doch nach Hogwarts kann er nicht zurückkehren. Vielmehr hat er von Albus Dumbledore, dem toten Schulleiter von Hogwarts, indirekt vor dessen Tod den Auftrag bekommen, die Horkruxe von Voldemort zu zerstören. Doch so recht weiß Harry nicht, wie er das anstellen soll.
Immerhin haben Hermine und Ron ihre Hilfe zugesagt – auch wenn Harry daran zweifelt, ob es gut ist, die beiden in das äußerst gefährliche Unterfangen mit einzubeziehen. Noch dazu weiß Harry überhaupt nicht, wie er den Horkruxen auf die Spur kommen und sie zerstören soll. Denn darüber hat ihm Dumbledore nichts gesagt…
Außerdem nagen seit einiger Zeit an Harry in Bezug auf die Ehrlich- und Redlichkeit von Dumbledore Zweifel. Nach dessen Tod wurden in einer Biografie über den Schulleiter viele unangenehme Fragen aufgeworfen und der Ruf von Dumbledore damit beschädigt. Harry ist sich nicht sicher, ob hinter den Vorwürfen (unter anderem, dass Dumbledore Schuld an dem Tod seiner Schwester hat) nicht ein wahrer Kern steckt.
Doch zunächst muss Harry Potter in Sicherheit gebracht werden – die Flucht in das Haus der Eltern von Nymphadora Tonks gelingt jedoch nur teilweise, denn die Todesser Voldemorts wussten anscheinend von dem Plan.
Bei der anschließenden Hochzeit von Bill Weasley mit Fleur ist Harry zwar als ein unbekannter Cousin der Familie verkleidet, doch auch hierüber scheinen die Todesser informiert worden zu sein und greifen die Hochzeitsgesellschaft an. In letzter Sekunde gelingt es Hermine, Ron und Harry zu disapparieren und sich somit zu retten. Doch ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr, wie es war, und die Drei befinden sich ständig auf der Flucht vor Voldemorts Todessern… Und nach wie hat Harry keinen Schimmer, wie er die Horkruxe aufspüren und zerstören soll.
Bewertung:
Mit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ nimmt wohl eine der bekanntesten Jugendbuchreihen der letzten Jahrzehnte Abschied von Millionen von Fans – und die Ewartungen an diesen letzten Band, waren (auch bei mir) natürlich riesengroß. Und wie hat Joanne K. Rowling diesen Abschluss gemeistert? Hervorragend, kann man da insgesamt nur sagen.
Harry Potter 7 ist an Spannung kaum zu überbieten – und zwar vom Anfang bis zum Ende. Ständig werden Harry und seine Freunde von den Schergen Voldemorts verfolgt. Und die Hoffnungslosigkeit, die sich dabei bei Harry Potter einstellt, schleicht sich auch beim Leser ein. Der Kampf scheint aussichtslos… Gleichzeitig weiß man natürlich, dass das Buch ja noch viele Seiten hat – und mal ehrlich: Hat jemand geglaubt, dass Harry Potter am Ende im Kampf gegen Voldemort den Kürzeren zieht? Die Frage war doch nur, wie genau und mit welchen Verlusten der Kampf am Ende ausgeht…
Warum Band 7 ein würdiger Schlusspunkt für das Harry-Potter-Universum ist, wird einem, je weiter man beim Lesen ans Ende kommt, klar: Die über viele Bände ausgestreuten Fäden werden am Ende zusammengeführt – und zwar wirklich gekonnt, so dass alles stimmig ist. Dabei warten – wie es sich gehört – einige Überraschungen auf den Leser, die hier natürlich nicht verraten seien.
Fazit:
5 von 5 Punkten. Joanne K Rowling ist mit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ ein würdiger Abschluss für eine Reihe gelungen, wie man sie einfach sonst nicht kennt. Wie viele Lesemuffel haben die sieben Bände von „Harry Potter“ hinter dem Ofen hervorgelockt und zu Leseratten gemacht? Selbst Erwachsene haben sich zu Scharen wieder in Jugendbücher versenkt. Ja, das ist schon erstaunlich.
Wer schon von Band 1 bis 6 angetan war, der wird es auch vom letzten Teil sein. Er steht den Vorgängerbänden in keinster Weise nach – eher im Gegenteil. Band 7 ist spannend wie keines der anderen Harry-Potter-Bücher und löst am Ende gekonnt alle Rätsel und offenen Fragen, die die Vorgängerbände aufgeworfen haben, auf. Ja, um dieses Buch kommt man einfach nicht herum. Und am Ende kann man wohl nur bedauern, dass es jetzt vorbei ist…
Eigentlich müsste man sich jetzt daran machen, die ganze Geschichte um Harry Potter noch einmal vom Anfang bis zum Ende zu lesen – von Band 1 bis Band 7. Aber das ist bei 4000 bis 5000 Seiten wohl doch zu viel des Guten, auch wenn „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ Lust darauf macht. Aber das muss wohl verregneten Sommerferien vorbehalten bleiben – irgendwann in der fernen Zukunft.
(Ulf Cronenberg, 13.01.2008)
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Vielen Dank für diese super Buchbesprechung. Werde mir das Buch wohl auch bald zulegen!!