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Buchbesprechung: Angie Sage "Septimus Heap – Physic"

Cover SageLesealter 10+(Hanser-Verlag 2007, 471 Seiten)

Mit „Physic“ wartet der dritte Streich der Septimus-Heap-Reihe von Angie Sage auf die Schar zahlreicher Fans. Und wie immer kommt das Buch im gewohnten Design daher: Es ist gestaltet wie ein altes, mit Gold beschlagenes und verziertes Buch.
Die Septimus-Heap-Romane (der Vorgänger „Flyte“ wurde bei Jugendbuchtipps vor gut einem Jahr besprochen) setzen auf der Welle der Zauberlehrlingsbücher auf, wie sie seit Harry Potter und „Bartimäus“ besonders beliebt sind. Im Gegensatz zu Harry Potter sind die Septimus Heap-Bücher jedoch weniger ernst, von daher auch für jüngere Leser geeignet.

Inhalt:

Die Bewohner der Burg und der umliegende Stadt werden seit einiger Zeit von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht, die zum Tode führt. Die Spitäler quellen über. Bisher sind alle Versuche, ein Heilmittel dagegen zu finden, gescheitert. Über die Ursache der Krankheit sind sich die Menschen uneins: Die meisten Leute vermuten, dass es sich um eine Rattenseuche handelt, und verfolgen die kleinen Nagetiere. Doch daran, dass Ratten an der Krankheit Schuld haben, zweifelt Marcia Overstrand, die Außergewöhnliche Zauberin der Burg.
Septimus‘ Vater Silas, der dem Burgenschach verfallen ist, lässt, als er sich zum Schachspielen in ein Zimmer einschließt, versehentlich die alten Königin Etheldredda frei. Diese war seit fünfhundert Jahren in ein Bild gebannt und treibt nun als Geist in der Burg ihr Unwesen. Etheldredda hat große Ziele: Sie will Prinzessin Jenna zur Seite schaffen und aus ihrem Dasein als Geist zurückkehren, um wieder den Platz der Königin einzunehmen. Da auch Septimus Heap für sie eine Gefahr darstellt, beseitigt sie zunächst ihn durch eine List: Durch einen Zeitspiegel wird Septimus 500 Jahre in die Vergangenheit katapultiert, wo er plötzlich vor dem berühmten Alchemisten Marcellus Pye steht. Dieser ist ein Sohn von Etheldredda.
Jenna, die Septimus‘ Verschwinden mitbekommen – ja, man könnte fast sagen: verschuldet – hat, will mit einigen Freunden Septimus Heap aus der Vergangenheit retten. Doch das ist alles andere als einfach. Zunächst müssen auch sie einen Zeitspiegel finden, der sie in die Vergangenheit bringt. Doch nach langem Suchen und Bemühen gelingt ihnen das – und so beginnt für Jenna und ihre Freunde in der Vergangenheit die Suche nach Septimus Heap, und als sie ihn gefunden haben, der Kampf gegen die damalige Königin Etheldredda…

Bewertung:

Die Septimus-Heap-Bücher haben einen ganz eigenen Charme – das ist auch im dritten Band der Reihe „Physic“ nicht anders. Im Vergleich zu den Harry Potter-Bänden sind die Geschichte um Septimus Heap und die Welt, in der sich die Abenteuer zutragen, – das habe ich oben schon erwähnt – weniger ernst und gruselig. Es wirkt alles ein wenig naiver und braver. Aber das hat durchaus – gerade für jüngere Leser – seinen Reiz.
In „Physic“ geht es diesmal um eine Variation des beliebten Themas Zeitreise. Keine neue Idee, aber sie ist in dem Buch im Großen und Ganzen gut umgesetzt – auch wenn so manches dabei auf den ersten Blick etwas kompliziert und seltsam verwoben ist. Doch so langsam bekommt man mit, worum es geht, und am Ende wird alles aufgelöst, – wenn auch für meinen Geschmack etwas zu leichtfertig und nicht immer ganz logisch. Dennoch: Alles in allem ist „Physic“ ein spannendes Buch, das man gefesselt bis zum Ende liest.
Septimus Heap und Jenna, aber auch die anderen Figuren wie Nicko (Septimus‘ Bruder), der Drache Feuerspei, die vielen Geister sowie die neu hinzugekommene Nordländerin Snorri Snorrelssen sind nach wie vor sehr sympathische Buchfiguren. Ihr erfrischendes und nettes Wesen macht einen Großteil des Reizes beim Lesen aus, denn sie sind von der Autorin sehr liebenswert mit Schwächen, aber auch viel Neugierde gezeichnet.

Fazit:

4-einhalb von 5 Punkten. Der ganz große Septimus Heap-Fan bin ich nicht. Die Bücher sind – und das gilt auch für Band 3 – wirklich nett zu lesen und sie unterhalten den Leser. Aber irgendwie fehlt ihnen das letzte Quentchen Spannung und hier und da ein bisschen Tragik. Vielleicht ist es einfach so, dass das eben eher Kinder- als Jugendbücher sind – und da ist die Welt alles in allem noch in Ordnung.
Wer jedoch 10 Jahre oder ein wenig älter ist und gerne Fantasy-Geschichten liest, der sollte sich von meinem leicht kritischen Urteil nicht abhalten lassen – dafür weiß ich zu gut, dass es viele Mädchen wie Jungen gibt, die alle Septimus Heap-Bücher begeistert verschlungen haben.

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(Ulf Cronenberg, 03.02.2008)


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