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Buchbesprechung: Melachy Doyle "Amadans. Die Macht der Unterweltler"

Cover DoyleLesealter 10+(Coppenrath-Verlag 2007, 158 Seiten)

„Malachy Doyle, geboren 1954, lebt in Wales. In einem großen alten Haus mit Blick aufs Irische Meer, zusammen mit seiner Frau Liz und diversen Katzen, Fledermäusen und Kellerasseln. Er schreibt Bücher für jedes Alter, vom Aufklapp-Bilderbuch bis zum Jugendroman.“ So wird der Autor auf der Internetseite des Coppenrath-Verlages vorgestellt. Und im Vorspann des Buches schreibt der Autor, dass er oft unterwegs auf der Suche nach Geschichten ist. Zu „Amadans“ hat ihn ein auf einem Friedhof gefundener Button mit einer seltsamen Aufschrift inspiriert. Was Malachy Doyle daraus gemacht hat, erfahrt ihr gleich in der Inhaltsangabe.

Inhalt:

Jimmy MacIver und seine Freundin Nita finden unabhängig voneinander an mehreren Stellen seltsame Buttons (also Plaketten), auf denen etwas Merkwürdiges steht: „AmadansAnonymous – Comingtogetyou“. Die beiden können mit den Aufschriften erst nichts anfangen, bis sie auf die Idee kommen, dass sich dahinter eine Internetadresse verbergen könnte. Gemeinsam schauen sie im Internet unter der Adresse www.amadansanonymous.com nach und auf einmal blickt ihnen vom Bildschirm – begleitet von einem gewaltigen Rülpser – ein hässliches Gesicht entgegen. Als ihnen aus dem Bildschirm auch noch die Hand des Wesens entgegengreift, erschrecken die beiden.
Jimmys Opa, der das Gekreische hört, kommt ins Zimmer, als das Wesen gerade aus dem Bildschirm kriecht. Er schreit das Wesen an, außerdem stößt er gegen den Türpfosten, worauf ihm der Haferbrei, den er in der Hand hält, entgleitet. Der Haferbrei ergießt sich über das Wesen, das sich daraufhin wieder in den Bildschirm zurückzieht. Doch Jimmy rutscht auf dem Haferbrei aus, stößt gegen den Bildschirm und wird ebenfalls in den Bildschirm hineingezogen. Damit ist Jimmy in der Welt der Amadans.
Dort wird Jimmy erzählt, dass die Amadans Wesen in einer anderen Welt sind, die nur nachts in die Welt der Menschen kommen. Dort bewahren sie die Menschen vor Verbrechern, indem sie die Verbrecher erstarren lassen. Doch die Amadans verlieren seit längerem ihre Fähigkeit, andere Wesen erstarren zu lassen – und deswegen haben sie Jimmy zu Hilfe geholt.
Hinter den verloren gegangenen Fähigkeiten der Amadans steckt ein schreckliches Monster namens Haranga, das die Macht an sich reißen will. Jimmy soll den Amadans helfen, sich gegen Haranga zu wehren und ihn zu besiegen. Doch Jimmy fühlt sich alleine überfordert, und so holt er schon bald Nita mit in die Welt der Amadans. Gemeinsam wollen sie gegen Haranga kämpfen…

Bewertung:

„Amadans. Die Macht der Unterweltler“ ist mit seinen gut 150 Seiten ein relativ kurzes Kinderbuch – noch dazu mit großem Zeilenabstand. Die Geschichte beginnt kurzweilig und witzig, wenn beschrieben wird, wie die Amadans mit Jimmy und Nita Kontakt aufnehmen. Vor allem die schrullige Person von Jimmys Opa, der pro Tag nur zwei Sätze sagt, seit er seinen Wellensittich verloren hat, macht das Lesen zum Genuss.
Nachdem Nita und Jimmy in der Welt der Amadans sind, entwickelt sich das Buch zu einer normalen Abenteuergeschichte mit Fantasy-Anteilen. Auch hier liest sich das Buch flüssig und schnell, ist dabei aber ein bisschen oberflächlich. Der Geschichte fehlt ein wenig Tiefe, manchmal schreitet sie für meinen Geschmack auch zu schnell voran. Was mir außerdem nicht so gut gefallen hat, war, dass der Verlauf des Abenteuers zu vorhersagbar ist. Man weiß schon zu Beginn, wie das Ganze ausgeht, auch wenn es zwischendrin einige Komplikationen gibt.

Fazit:

3 von 5 Punkten. Malachy Doyles Buch ist eine typische Kindergeschichte – schnell zu lesen, witzig, aber ohne größeren Tiefgang. Natürlich haben Kinder den Wunsch, dass eine Geschichte gut ausgeht, aber insgesamt finde ich das Ende doch etwas zu flach, wenn der Böse dann doch noch zum Guten wird und alle am Ende zufrieden sind. Für 9- bis 10-Jährige ist „Amandans“ ein netter Zwischendurchhappen – mehr aber auch nicht. Ältere Leser und Erwachsene werden das Buch wohl eher unzufrieden aus der Hand legen…

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(Ulf Cronenberg, 07.04.2007)


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