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Buchbesprechung: Beth Goobie "Flügel aus Glas"

Cover GoobieLesealter 13+(Sauerländer-Verlag 2005, 207 Seiten)

Mal wieder ein Buch mit Auszeichnung… Beth Goobies Jugendroman „Flügel aus Glas“ wurde in Kanada der so genannte Canadian Library Association Young Adult Book Award (puh, was für ein Titel!) verliehen. Das klingt nach einer Leseempfehlung, aber aufgrund diverser Vorerfahrungen bin ich solchen Auszeichnungen gegenüber inzwischen immer eher kritisch – man vergleiche nur meine Einschätzung von Michael Chabons „Sommerland“ mit den Vorschusslorbeeren aus Amerika (dass kein tolles Buch ist, fand jedoch nicht nur ich…). Aber gut, man soll von einem Buch nicht auf ein anderes schließen – und die Vorabinformationen zu „Flügel aus Glas“ klangen eigentlich ganz gut…

Inhalt:

Adrien ist 15 Jahre alt und hatte vor zwei Jahren ein schlimme Krankheit zu überstehen, die die meisten Menschen nicht überleben. In ihrem Kopf platzte ein Blutgefäß – seitdem wird Adrien von ihren Eltern besonders behütet, denn es besteht die Gefahr, dass sich das wiederholt. Adrien ist all das, die Angst vor dem möglichen Tod, aber auch die große Sorge ihrer Eltern oft zu viel. Für die Sommerferien entflieht sie daher den Eltern, indem sie im Sommercamp, das ihre Tante Erin leitet, jobbt. Und das, obwohl ihre Tante nicht gerade umgänglich ist…
Im Sommercamp fühlt sich Adrien dann auch alles andere als wohl, was nicht nur an ihrer kauzigen Tante liegt, sondern vor allem auch an den anderen Jugendlichen, die im Camp die Kinder betreuen. Vor allem Connor, der sich als Anführer aller Betreuer aufspielt, hat es auf Adrien abgesehen und versucht sie zu triezen, wo immer es geht. Höhepunkt ist ein nächtliches Ritual, an dem alle neuen Mitarbeiter des Camps, also auch Adrien, teilnehmem müssen. Mitten in der Nacht werden die Neuankömmlinge einer Mutprobe unterzogen – und Adrien erleichtert sich das Leben im Camp nicht gerade, als sie sich dieser Mutprobe entzieht und einfach von dannen zieht… Connor sinnt von da an auf Rache und macht Adrien das Leben schwer, wo immer es geht.
Außerdem geschehen noch andere merkwürdige Dinge – denn seit ihrer Krankheit sieht Adrien Geister und Gespenster. Im Camp erscheinen Adrien immer wieder fünf Mädchen. Sie vermutet, dass sie etwas mit der schwierigen Vergangenheit ihrer Tante zu tun haben. Adrien ahnt nicht, was hier auf sie zukommt…

Bewertung:

Bei der Bewertung von „Flügel aus Glas“ bin ich unter Strich etwas hin- und hergerissen. Das Buch gefiel mir anfangs überhaupt nicht und entsprechend lange brauchte ich, um über die ersten 60, 70 Seiten hinwegzukommen. Die Erscheinungen Adriens zu Beginn des Buches sind für den Leser rätselhaft, man weiß nicht so recht, was sich hier zuträgt, und es dauert sehr lange, bis endlich etwas passiert. Erst später erschließt sich dem Leser der Sinn des Ganzen und ab dem Moment, wo Adrien von Connor schikaniert wird, machte das Lesen der Geschichte etwas mehr Spaß. Dennoch bin ich auch hier bei Beth Goobies Buch immer etwas außen vor geblieben und nie so richtig in die Geschichte abgetaucht.
Sicher, die Geschichte um Adrien ist solide erzählt, die Personen und ihre Beweggründe sind gut und rund beschrieben, aber insgesamt fehlt dem Buch das spannende Moment, das einen dazu verführt, dieses Buch zu verschlingen.

Fazit:

3 von 5 Punkten. So richtig überzeugen konnte mich „Flügel aus Glas“ nicht – ein schlechtes Buch ist es dennoch sicherlich nicht. Doch es fehlt dem Jugendroman an Spannung und an etwas Besonderem – der sechste Sinn von Adrien, die die Vergangenheit ihrer Tante nacherlebt, reicht allein für eine packende Geschichte nicht aus.
Alles in allem ist Beth Goobies Buch – allein wegen der Hauptfiguren, aber auch, weil die Geschichte ruhig und wenig spektakulär erzählt wird – sicherlich eher ein Buch für Mädchen. Wer solche eher stilleren Bücher gerne mag, ist mit „Flügel aus Glas“ sicherlich gut beraten. Für alle anderen ist das eher nicht das richtige Buch… (ab 13/14 Jahren)

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(Ulf Cronenberg, 14.05.2005)


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Kommentare (0)

  1. Alina

    Ich fand das Buch eigentlich von Anfang an gut zu lesen, ich denke, man konnte es sehr flüssig lesen. Dass es nicht so spannend war, kann ich jetzt nur zum Teil sagen, da es schon ein paar Stellen in dem Buch gibt, wo es spannend ist. Natürlich habe ich schon spannendere Bücher gelesen, aber ich finde für Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren ist das Buch gut zu lesen.

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