Jugendbuchtipps.de

Buchbesprechung: Bjarne Reuter "Operation Mikado"

Cover ReuterLesealter 12+(Sauerländer-Verlag 2003, 255 Seiten)

Bjarne Reuter hat ja erst vor einem knappen halben Jahr ein tolles Buch veröffentlicht, das meiner Meinung nach zu Recht hoch gelobt wurde, weil es ein richtige Abenteuer-Buch ist: „Prinz Faisals Ring“ (wer auf Abenteuer-Geschichte à la Tom Sawyer steht, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen). „Operation Mikado“ ist dagegen ein ganz anders Buch: eine Art Jugendkrimi.

Inhalt:

Freja, Tom und Lau sollen zusammen für den Unterricht ein Projekt durchführen. Bei der Recherche für dieses Projekt findet Freja auf einem Kopierer in der Bibliothek ein zurückgelassenes Notenblatt. Als Klavierspielerin will sie zu Hause das Stück spielen, stellt aber fest, dass das auf dem Notenblatt gar kein Musikstück sein kann. Nach längerem Tüfteln findet Freja heraus, dass das Notenblatt kodiert ist und einen Überfall auf ein Einkaufszentrum beschreibt. Freja weiht Tom (nicht jedoch Lau) ein, wobei Monse, Toms Freund, die beiden belauscht. Zu dritt im Boot wollen Sie den Tätern einen Strich durch die Rechnung machen – zunächst um dann die Polizei zu informieren, doch schon bald kommen sie auf die Idee, lieber selbst etwas von dem Geld des Überfalls abzwacken zu wollen.
Das Fotografieren der Täter auf frischer Tat im Einkaufszentrum klappt noch ganz gut, beim Versuch die Täter zu erpressen kommt es jedoch nach und nach zu Problemen. Aber der Rest der Geschichte bleibt Indianergeheimnis – das müsst ihr schon selbst lesen…

Bewertung:

Wenn man mal Lunte gerochen hat, will man bei diesem Buch auch weiterlesen und wissen, wie alles ausgeht – und das ist ja schon mal ein Lob für ein Buch. Gut gefallen hat mir die Auswahl der Figuren: Freja, die etwas seltsam und entrückt erscheint, der eher zögerliche Tom und schließlich der Draufgänger Monse, der immer den „Proleten“ raushängen lässt. Das Ende dagegen ist so lala – nicht wirklich ein Hit. Schade: warum scheitern zurzeit so viele Bücher immer daran, dass sie kein gelungenes Ende haben? Vielleicht bin ich da aber auch sehr anspruchsvoll…

Fazit:

4 von 5 Punkten, denn bis auf den Schluss hat man mit „Operation Mikado“ doch ein ordentliches und spannendes Buch in Händen, das gut geschrieben ist. Für Mädchen und Jungen von 12 bis 15 Jahren (bei Amazon heißt es: ab 13 Jahren), die eine Faible für Krimis und dergleichen haben, gleichermaßen empfehlenswert.

blau.giflila.gifrot.gifgelb.gif

(Ulf Cronenberg, 18.08.2003)

Weitere Meinungen:

Tom, besonders aber sein Kumpel Monse, sind typische Bjarne-Reuter-Figuren: pfiffig, witzig, frech, originell, skurril, fast schon ein bisschen abgedreht. Das muss man mögen, aber man erliegt auch schnell den schlagfertigen Dialogen und ulkigen Szenen. Die Frage ist nur, wie alt die zwei Jungs und ihre Freundin Freja eigentlich sein sollen. Sie wirken oft wie 16, manchmal aber auch nur wie 12 …
Die Geschichte ist gerade am Anfang sehr spannend und es gibt zwei große unerwartete Wendungen im Handlungsablauf, aber stellenweise wirkt sie auch ein bisschen konstruiert und die Handlung tritt zugunsten der spritzigen Beschreibung der Personen in den Hintergrund.
Generell würde ich sagen, dass das Buch ganz besonders Jungen Spaß machen dürfte – und Leuten, die Bjarne Reuters Charaktere lieben. Für echte Krimifans ist es nur bedingt geeignet.

(Iris Henninger)


Entdecke mehr von Jugendbuchtipps.de

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

Kommentare (0)

  1. Pingback: Jugendbuchtipps.de» Blogarchiv » Kurzrezension: Bjarne Reuter „Das dunkle Lied des Todes“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert